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Caleb ging Reed seit dem Vorfall im Schwimmbad aus dem Weg. Er hatte in dieser Zeit viel nachgedacht und sich dazu entschieden, dass er ein einziges Mal mit Reed schlafen wollte. Er musste wissen, was für ein Gefühl es war, in ihm zu sein. Nur darum war er der Einladung eines gemeinsamen Freundes gefolgt. Nur dieses eine Mal wollte er seinem Wolf nachgeben und mit seinem Gefährten schlafen, dann wäre endgültig Schluss, versprach er sich selbst.

Nun saß er hier auf dem Geburtstag ebendieses Freundes auf der Couch und sah dabei zu, wie Reed sich erotisch zu einem ruhigen Song von Snow Patrol bewegte und leise mit sang. Unruhig rutschte er auf der Couch hin und her. Ein Kissen lag auf seinem Schritt, damit niemand sah, was Reeds verführerischer Tanz mit ihm anstellte.

Das nächste Lied begann, Smooth Operator von Sade. Fuck! Warum mussten denn ausgerechnet so langsame Lieder kommen? Der junge Alpha konnte seine Augen einfach nicht von Reed abwenden. Der Kerl konnte sich aber auch bewegen. Wie es wohl aussehen würde, wenn er sich so auf ihm bewegte?

Caleb schüttelte seufzend den Kopf. Was dachte er da überhaupt? Er sollte doch eigentlich von Reed nicht so fasziniert sein und sich eher fernhalten. Jedoch fiel es ihm immer schwerer, sich daranzuhalten, zudem sein Wolf ihn dazu drängte, zu Reed zu gehen und ihn zu kennzeichnen. Keinesfalls durfte er das zulassen, denn er wusste, was es bedeutete, wenn er seine Markierung setzte. Dann würde jeder wissen, dass sie zusammengehörten und das musste er unter allen Umständen verhindern.

Das nächste Lied begann, Valentines Day von Linkin Park. Ein Mädchen, das er nur flüchtig kannte, gesellte sich zu Reed dazu und eng umschlungen tanzten sie zu den sanften Klängen des Liedes.

Caleb knurrte unterdrückt, was den Wolf neben sich aufmerksam machte. „Was ist mit dir?“ Dominik, sein zweiter Beta, sah ihn fragend an.

„Nichts“, knurrte er und spürte, wie sein Wolf fordernd in ihm winselte. Auch er spürte den Schmerz, den es verursachte, seinen Mate mit jemand anderem tanzen zu sehen. Es machte Caleb verrückt, zu sehen, wie diese kleine Schlampe Paulina sich an seinen Gefährten schmiegte. Verdammt! Er müsste an ihrer Stelle sein! Wie konnte Reed das zulassen? Spürte er denn ihre Verbindung nicht?

Während Caleb mit sich selbst haderte, versuchte Reed alles nur Mögliche, den Alpha zu verführen. Er tanzte sogar mit der größten Schulschlampe, nur um seinen Gefährten auf sich aufmerksam zu machen. Doch der Kerl rührte sich einfach nicht. Verzweiflung machte sich in ihm breit und er war kurz davor, das Handtuch zu werfen.

Reed spürte zwar Calebs eifersüchtigen Blick auf sich ruhen, dennoch machte dieser keinerlei Anstalten einzugreifen, da kam ihm der Zufall zu Hilfe, in Form von Matt. Der Wandler war schwul und zeigte eindeutiges Interesse an Reed. Schon die ganze Zeit hatte der Dunkelhäutige ihn beobachtet. Als nun ein neues Lied angespielt wurde, kam Matt schließlich auf ihn zu und zog ihn einfach in seine Arme.

Der andere Wolf war bereits ziemlich angetrunken und legte sofort seine Hände auf Reeds Hintern, die dieser sogleich versuchte, von dort zu entfernen. Das ging Reed dann doch zu weit.

„Komm schon, Reed, hab dich doch nicht so. Du siehst so geil aus, seit du von deinem Onkel zurück bist“, lallte Matt und blies ihm seinen Alkohol durchtränkten Atem ins Gesicht.

„Matt, lass mich los. Ich möchte das nicht.“ Reed versuchte sich von dem jungen Mann zu lösen, doch dieser zog ihn wieder zurück an seine Brust.

„Matt, du hast Reed gehört. Er möchte, dass du ihn loslässt. Wird es bald?“ Calebs tiefes Knurren ließ Matt herumfahren.

Durch den vielen Alkohol, mutig geworden, widersprach Matt dem Alpha, der ihn wütend ansah. „Was willst du eigentlich? Siehst du nicht, dass ich damit beschäftigt bin, Reed klarzumachen? Er hat seine Mate noch nicht gefunden, darum kann er tun und lassen, was er möchte und ich auch.“

Alpha x Alpha - Das Schicksal hasst mich! 🐺Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt