Ich falle. Falle und Falle und Falle immer weiter, bis ich mit den Füßen, unsanft auf dem Boden aufschlage.
Ich stehe in einer Küche. Ein Mann steht am Herd, und braunes Haar, hängt ihm in Strähnen im Gesicht. „Dad", flüstere ich, will meinen Vater umarmen, doch ich renne geradewegs durch ihn hindurch. „Dad!" Rufe ich dieses mal lauter.
Zu meinem Erstaunen sieht er tatsächlich auf. Doch nicht wegen mir. Ein Mädchen kommt ins Zimmer, höchstens Zehn, und öffnet den Kühlschrank.
„Dad?" Fragt sie. „Ja?" „Wann kommt Mommy wieder?"
Erschrocken erkenne ich das ich dieses Mädchen bin. Aus großen Augen sieht sie meinen Vater an. Seufzend stellt Dad, die Pfanne auf den Herd und hockt sich vor mir hin.
War ich das überhaupt? Ich erinnere mich nicht an diese Unterhaltung. Na ja, auf jeden Fall hockt er jetzt vor meinem jungen Ich, und legt ihr eine Hand auf die Schulter. „Mom kann nicht wieder kommen." In diesem Moment klopft es. „Ich erkläre es dir später. Geh hoch in dein Zimmer."
Mit sanfter Gewalt scheucht er sie aus der Küche hinaus. Dann richtet er sich auf, klopft sich etwas Staub von der Hose und geht in den Flur. Zögerlich folge ich ihm. Als ich hinter ihm ankomme, hat er die Tür schon geöffnet und unterhält sich mit einem Mann.
Er ist groß und trägt komische Sachen. Einen Mantel komplett aus Leder, und unter ihm kann ich am Hals grobe Narben erkennen.
„Wie süß. Die kleine sieht aus wie ihre Mutter." Grinst er hämisch.
„Verschwinde Valentin." Zischt Dad.
„Wie lange wirst du noch versuchen sie von mir fernzuhalten? Daddy wird nicht ewig da sein, um sie zu beschützen."
Plötzlich packt mich eine Hand an der Schulter. Erschrocken fahre ich herum, und sehe in Logans weit aufgerissene Augen. „Du musst aufwachen Katherine!"
Erschrocken reiße ich die Augen auf. Ich brauche ein paar Sekunden um zu realisieren, dass ich in meinem dunklen Zimmer liege. Einmal atme laut aus und stemme mich dann, auf meine Unterarm hoch. Tastend suche ich nach dem Schalter meiner Nachttischlampe. Schwaches Licht erleuchtet das Zimmer.
Angestrengt fahre ich mir durchs Haar. „Das war nur ein Traum", mahne ich mich selbst und rappele mich Schwerfällig hoch. Wie ich erschrocken feststelle, schwitze ich.
„Mist", Fluche ich, quäle mich aus dem Bett und tappse im Halbdunklen zum Fenster.
Die Vorhänge flattern im Wind, als ich ans Sperrangelweit geöffnete Fenster trete, und mich gegen die Fensterbank lehne. Erleichtert von der Kühlen Nachtluft, lehne ich meinen Kopf gegen die kalte Wand meines Zimmers.
Das alles war nur ein Traum. Und doch wirkte alles so real. Naja, bis auf Logan.
Vorsichtig lehne ich mich weiter aus dem Fenster und lasse meinen Blick über das weitläufige Grundstück gleiten. James steht auf dem Balkon, neben meinem Zimmer, und tut es mir gleich. Ich sehe zurück zum Wald, der zum Teil noch, auf Fayes Grundstück hinein wächst. Er liegt völlig im Dunkeln und der Mond, steht hoch über den Baumwipfeln. Kurz meine ich eine Bewegung am Waldrand zu erkennen, aber das ist wahrscheinlich nur Einbildung.
Langsam ziehe ich mich wieder zurück und schlendere gedankenverloren zu meinem Bett. Seufzend lasse ich mich in mein Bett fallen, doch im selben Moment, quike ich erschrocken auf, und springe wieder auf die Beine.
Etwas hat mich in meinen Po gepikt.
Die Lampe hat kein unbedingt helles Licht, und so fühle ich mehr nach diesem Ding. Meine Finger ertasten kühles Metall. Ich schließe meine Hand, um den runden Gegenstand und hebe ihn näher an mein Gesicht. Doch als ich erkenne, was es ist, werfe ich es mit einem Aufschrei weg von mir.
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Time Travelling | Broken Souls
FantasyBAND I Ich erkenne mein eigenes Spiegelbild nicht wieder. Das Mädchen vor mir bin nicht ich. Oder zumindest nicht das alte ich, das hier in der Stadt angekommen ist. Das Mädchen, welches mit ihrem kleinen Bruder aus einer kleinen Vorstadt angereist...