„Wohnst du weit weg?" Frage ich, während ich mich anschnalle. Elijah schüttelt den Kopf ohne von der Straße aufzusehen. Ich nicke mir selbst zu. Charmanter Typ. Der alte Griesgram ist wieder da. Elijah dreht das Auto, ich höre den Kies unter dem Auto knirschen, und fährt in höchst Geschwindigkeit vom weitläufigen Gelände herunter.
„Elijah? Kann ich dich was fragen?" Es ist mir unglaublich unangenehm ihn das jetzt so zu fragen. „Hm-Hm..." brummt er.
„Kann ich Steve vertrauen?" Platzt es aus mir heraus. Stirnrunzelnd wirft er mir einen schnellen Blick zu. „Echt jetzt? Ich würde dich doch nicht zu ihm bringen, wenn du ihm nicht vertrauen könntest!"
Vorwurfsvoll drehe ich mich zu ihm. „Du hast mich auch zur Bruderschaft gebracht, obwohl du ihnen nicht traust!"
Elijah schürzt die Lippen. „Okay, gutes Argument." Abwesend kratzt er sich an der Schläfe. „Steve ist vielleicht manchmal etwas verrückt, aber er ist einer der besten Menschen den ich kenne." „Die besten Menschen sind verrückt." Kommentiere ich gelassen. Wegen dem Typen mache ich mir keine Sorgen. Schlimmer als die Bruderschaft kann er ja nicht sein. Ich lehne mich in den Sitz und fange an aus dem Fenster zu schauen. Den Weg kann ich mir sowieso nicht merken, also versuche ich es erst gar nicht. Das würde außerdem nur mein Gedächtnis beanspruchen. Und dafür bin ich zu müde. Elijah stößt ein undefinierbares Geräusch aus, als ein Jeep einfach ohne zu blinken, auf unsere Spur fährt. Wo will der denn noch zu dieser Uhrzeit hin? Obwohl, dass denkt der sich wahrscheinlich auch.
Die Fahrt hat, wie Elijah sagte, wirklich nicht lange gedauert. Höchstens zwanzig Minuten. Langsam hält das Auto in der Einfahrt eines Hauses. Interessiert sehe ich an der Fassade hoch. Es scheint ein Viereckiges Haus zu sein. Eines das ich mehr in Großstädten erwartet hätte, als hier in Malson Falls. Ein hohes Haus, mit durchgehenden Balkonen und vielen Blumen am Geländer. Wer sich wohl darum kümmert? Elijah scheint nicht gerade der Typ zu sein der in seiner Freizeit Blume auf seinem Balkon züchtet. Eher wie jemand der rein aus Freude Sport macht. Uhhhäää! Ich hasse solche fitten Menschen. Elijah wirft seinen Mantel zurück und macht einen Schritt an meine Seite.
„Willkommen im Familiennest DeVilers." Murmelt er kopfschüttelnd.
„Wohnt Baltasa auch hier?" Frage ich interessiert. Elijah lacht ungläubig auf. „Baltasa? Nein, zum Glück nicht. Er gehört sowieso nicht wirklich zur Familie. Komplizierte Verhältnisse." Ergänzt er auf meinen verwirrten Blick. Ich nicke.
„Lass uns reingehen." Er steckt die Hände in die Taschen seines Mantels und geht über den unebenen Boden auf das Schmiedeeisende Tor zu. Schnell folge ich ihm zu. Ein paar Mal gerate ich ins straucheln. Aber ich darf Elijah nicht aus den Augen verlieren. Sonst werde ich mich garantiert in diesem Gebäude verlaufen. Und darauf habe ich beim besten Willen keine Lust. Mit einer Leichtigkeit, die Elijah bestimmt Jahrhundert lang geübt hat, stößt er das Kunstvolle Tor auf.
Dort hinter erstreckt sich ein kurzer Tunnel aus grauem Stein. Er führt in einen Innenhof. Es ist, als wäre das Gebäude gar nicht so groß. Einen gewaltigen Teil scheint dieser Innenhof einzunehmen. Er ist gigantisch. Zwischen den teils gepflasterten Wegen, blühen ein paar Pflanzen. Schmale Treppen führen auf die Rundum Balkone. In unzähligen Fenstern spiegeln sich die Flammen von Fackeln die den Hof erhellen. Was mir jetzt schon zum zweiten Mal auffällt ist, dass es nicht nach Feuer riecht, obwohl hier Feuer ist! Kopfschüttelnd gehe ich hinter Elijah her zu einer offenen Holztür. „Bleib hinter mir." Zischt er mir zu.
Hallo? Geht's noch? Ist hier etwa irgendwo irgendwas Gefährliches?
„Ähm, Elijah", melde ich mich keuchend zu Wort und hetze etwas hinter ihm her. „Wenn hier irgendwo was ist, dann kann es mich aber einfach so wegschnappen!" Elijah Seufzt schwer. „Schön dann geh halt vor mir!" „Spinnst du?" Erschrocken springe ich einen Satz zurück. „Wenn was von vorne kommt?!" Elijah bleibt stehen und verdreht die Augen. „Dann gehst du halt neben mir... Oder warte mal", er beschleunigt seine Schritte und marschiert auf eine schmale Doppeltür zu. Schneller als ich erwartet hätte, zieht er die Tür auf, die nach außen auf geht, und deutet mit einer feierlichen Geste hinein. „Du kannst hier warten. Ich hole Steve her."
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Time Travelling | Broken Souls
FantasyBAND I Ich erkenne mein eigenes Spiegelbild nicht wieder. Das Mädchen vor mir bin nicht ich. Oder zumindest nicht das alte ich, das hier in der Stadt angekommen ist. Das Mädchen, welches mit ihrem kleinen Bruder aus einer kleinen Vorstadt angereist...