Das Licht der Sonne, die langsam aber stetig untergeht, wirft goldenes Licht durch die Fenster an der Decke in die Bibliothek. Berge von Büchern türmen sich auf den flachen Tischen, gemixt mit Notizen, anderer Unterlagen und magischen Formeln. Auf einem Tablett stehen ein paar Tassen Kaffee, die mittlerweile leer sind. Nachdenklich drehe ich den Dolch zwischen meinen Fingern umher und mustere die mystischen Worte, die auf den Seiten des Buches geschrieben sind, welches vor mir liegt. Ich habe absolut keine Ahnung was da geschrieben steht, also durchsuche ich die Seiten nur nach zwei Namen: Revna oder Morgana. Aber bis jetzt bin ich auf noch nichts gestoßen.
„Ich fasse es nicht." Murrt Cherry, schließt das Buch, das sie gerade bearbeitet hat, und knallt es auf den Tisch. „Das bringt doch nichts! Das war jetzt das vierte Buch über den Irrgarten und keiner von uns hat bis jetzt ein Wort über Morgana oder Revna gefunden!"
Spencer Seufzt und lehnt sich im Ohrensessel zurück. „Cherry hat recht. Es ist einfach sinnlos. Wir könnten noch die ganze Nacht damit verbringen, diese Bücher zu wälzen und werden trotzdem nichts finden."
Zustimmend wende ich mich in Steves Richtung, der auf seinem Sessel lümmelt, Weintrauben isst und mithilfe seiner Magie, sein Buch vor sich schweben lässt. Er scheint uns nicht zugehört zu haben und sieht verwirrt auf, als meine Freunde und ich zeitgleich seinen Namen sagen. Mit einem Ohr muss er uns jedoch gehört haben, denn nachdem er seine Weintraube herunter geschluckt hat, zuckt er mit den Schultern. „Was sollen wir denn sonst machen? Wir können schlecht beim Irrgarten anrufen und fragen, ob Revna DeVilers oder Morgana Le Fay das Zeug gesammelt haben, um in den Kopf von jemanden einzudringen."
Elijah Brummt leise. Schon vor einer halben Stunde hatte ich das Gefühl, dass mein Partner eingedöst ist. Mühsam richtet er sich etwas auf und unterdrückt ein herzhaftes Gähnen. „Ist schon richtig, aber Katherine, der Rotschopf und Spencer liegen auch nicht falsch. Es gibt zu viele Gefangene im Irrgarten, als dass wir genauere Details finden könnten." Lustlos pfeffert er den dicken Schinken, den er durchgesehen hat, von sich. Er landet auf dem Tisch, schlittert jedoch weiter und ist kurz davor ein paar Notizen mit sich auf den Boden zu reißen, als Cherry in letzter Sekunde die Hand danach ausstreckt. Noch im Fall stoppen die Unterlagen und fliegen dann sanft zurück auf den Tisch. Zufrieden lächelt meine beste Freundin. Spenc und sie waren schon länger dagewesen, als Elijah und ich hier ankamen. Steve hatte diese Gelegenheit genutzt und mit Cherry ihre neuen Kräfte trainiert. Mittlerweile trägt sie die Handschuhe, die sie heute in der Schule anhatte, nicht mehr.
Ich stöhne, lege mein Buch auf der Armlehne des Sessels ab und fahre mir mit den Händen durchs Gesicht. „Hast du Scotch?" „Du kriegst keinen Alkohol Katherine, du bist 17." Weist mein Partner mich zu Recht. Ich verziehe das Gesicht. „Spielverderber."
In einer plötzlichen Bewegung erhebt sich der Hexer mir gegenüber und streckt sich erst einmal. Das ist eine gute Idee. Kurzerhand recke ich die Arme in die Luft und strecke mich ebenfalls.
„Also da gäbe es eine Möglichkeit, mit der wir diese Arbeit umgehen könnten." Beginnt er langsam, wird jedoch sofort von Elijah unterbrochen: „Auf gar keinen Fall, Steven! Das werde ich nicht zulassen!"
Ich bin etwas genervt von ihm. Erst verbietet er mir einen Drink, den ich wahrscheinlich sowieso nicht getrunken hätte, und jetzt weist er gleich eine Idee von Steve ab, die ihn absolut gar nichts angeht!
„Rede ruhig weiter, Stevie." Mit einer Handbewegung bedeute ich dem Hexer fortzufahren, während ich die Beine überschlage und den Dolch in meinem Schoß ablege. Der brünette Mann stemmt die Hände in die Seiten. „Ich muss für meine Erklärung etwas weiter ausholen."
Aus der Ecke meiner Freunde kommt ein erleichtertes aufatmen. Sie hatten wahrscheinlich Angst, dass sie, durch Elijahs Protest, die langatmige Arbeit weiterführen müssen. Aber so haben sie eine kurze Pause. „Indem sie sich in deinen Kopf wagt, begibt sie sich in eine andere Sphäre. Jenseits von ihrem Körper, Geist und Aufenthaltsort. Sie macht sich angreifbar. Dieses Risiko, welches sie eingeht, können wir für uns nutzen. Wir schicken dich, Katherine, in diese Sphäre im nichts."
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Time Travelling | Broken Souls
FantasyBAND I Ich erkenne mein eigenes Spiegelbild nicht wieder. Das Mädchen vor mir bin nicht ich. Oder zumindest nicht das alte ich, das hier in der Stadt angekommen ist. Das Mädchen, welches mit ihrem kleinen Bruder aus einer kleinen Vorstadt angereist...