Kingsman - the golden Circle (Harry Hart FF - Buch 2)

✖Kingsman - Teil 3✖

Immer noch fluchend und bestimmt schon zum 3-mal Haare waschend stand ich unter der Dusche, bis ich mich endlich sauber genug fühlte. Nur mit einem Handtuch bekleidet lief ich vom Badezimmer in Harrys ehemaligen Schlafzimmer und öffnete den großen Kleiderschrank. Wie auch im Rest des Hauses hingen immer noch Harrys Sachen in diesem, ich konnte mich einfach noch nicht von ihnen trennen. Kopfschüttelnd öffnete ich die Tür, wo ich meine Kleidung hineingehängt hatte und anstatt den typischen Kingsman-Anzügen zog ich mir ein schickes kurzes schwarzes Kleid an. Früher wäre ich genauso feiern gegangen, weshalb ich mich augenblicklich wohlfühlte. Innerhalb einer halben Stunde, Rekordzeit für mich, glättete ich mir die Haare und schminkte mich dezent. Denn als ich gerade die Treppe hinunter stolperte, um mir gleichzeitig die Pumps überzuziehen, klingelte es auch schon an meiner Tür. Leicht aus der Puste öffnete ich diese und ein freundlich reinschauender Eggsy lächelte mich an. Er trug eine dunkle Jeans und ein helles kurzärmliges Hemd.

"Wofür die Fliege?" Grinste ich diesen an.

"Ein klein wenig Gentleman muss sein!"

"Oh verstehe Sie gut aussehender Gentleman!" Wir schmunzelten beide, als wir in Eggsys Taxi einstiegen. Nett begrüßte ich seinen Fahrer und dieser fuhr uns zu einem Club den mein bester Freund zuvor ausgesucht hatte. Schon draußen vor der Tür wurden wir durch laute Musik begrüßt und als ich die riesige Schlange sah, die vor dem Eingang wartete, wollte ich am liebsten wieder nach Hause. Doch zu meiner Verwunderung winkte uns der Türsteher zu und ließ uns vor den anderen Gästen rein. Eggsy zog mich hinter sich her, da ich immer noch der wütenden Menge perplex hinterher sah." Na komm, das wird ein Spaß werden!" Laute Musik flog mir um die Ohren und sofort wurden wir von tanzenden Gästen angerempelt. Die großen Menschenmassen waren früher für mich nie ein Problem gewesen, doch aus irgendeinem Grund fühlte ich mich unwohl, was auch mein bester Freund bemerkte und mich in eine ruhigere Ecke zog. Ich ließ mich auf einen der gepolsterten Ledersitze fallen und wich Eggsys fragenden Blick aus.

"Alles in Ordnung?" Zur Antwort nickte ich auf und ab.

"Ich hole uns erst mal was zu trinken, warte hier einfach auf mich!" Bevor ich antworten konnte, drängelte mein bester Freund sich an den anderen vorbei und verschwand aus meinem Sichtfeld. Nervös knetete ich meine Hände, während ich mir die Partymenge ansah. Es war wie immer alles Mögliche dabei. Tanzende, Besoffene, Drogenjunkies die sich ihre Pillen einwarfen und auch eben die ganz normalen, die einfach nur ein bisschen Abwechslung in ihrem sonst so langweiligen Leben suchten. Außer das mein Leben alles andere als langweilig war, konnte ich genau solch Menschen verstehen. Sie wollten sich ablenken lassen, ja wer weiß, vielleicht hatte die Frau, die einem wildfremden Typen um den Hals gefallen war, ja auch jemanden verloren und hoffte das der Alkohol zumindest für einen Abend jegliche Gefühle ausblendete? Verträumt sah ich die Fremden an und bemerkte nicht, wie mich weiter abseits jemand beobachtete und genießerisch seinen Whiskey trank.

Ich zuckte zusammen, als Eggsy mir plötzlich ein Getränk vor der Nase hielt und sich neben mir fallen ließ.

"Auf Jane und Eggsy, die besten Freunde, die niemand mehr trennen kann!" Er knallte sein Glas gegen meins und ich tat ihm dies gleich. Er hatte recht, ich wollte einen schönen Abend verbringen mit ihm, weshalb ich meine schon wieder aufkommenden Gedanken an Harry in den Hintergrund schob. Ich nahm einen kräftigen Schluck und spürte nach langer Zeit wieder den Geschmack von Alkohol auf meiner Zunge.

"Puh, das ist eine ordentliche Mischung." Grinste ich Eggsy an, der mich immer noch misstrauisch beäugte. Ich wollte nicht der Grund sein, dass Eggsy kein Spaß hatte, weshalb ich ohne zu zögern mein Glas in einem Schluck leer trank und diesen an der Hand hinter mich herzog.

"Wo willst du hin?"

"Tanzen natürlich!" Lachte ich und zusammen mit meinem besten Freund machte ich den Club an dem Abend unsicher.