✖Kingsman - Teil 19✖

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Im Jet angekommen steuerte ich direkt auf das komfortable Schlafzimmer zu. Die ganze Mission hatte mich müde gemacht und dennoch fühlte ich mich nicht wohl dabei, Jack einfach so in der Hütte liegen zu lassen. Klar hatte ich das Mittel aufgetragen und Ginger Ale würde ihn bestimmt wieder hinbekommen, trotzdem beschäftigte mich der Gedanke, ob Harry wirklich recht behalten hatte und Jack für die andere Seite arbeitete. Weil wenn das wirklich stimmen sollte, wer konnte dann garantieren, dass Statesman dieselben Absichten verfolgte wie Kingsman? Gedankenversunken drehte ich mich auf den Rücken und sah zur Decke. Oder Harry hat sich einfach geirrt. Er brachte zwar viel Erfahrung mit, aber auch ein Harry Hart war nur ein Mensch und könnte mal einen Fehler machen. Vorsichtig klopfte es an der Zimmertür und im nächsten Moment wurde diese langsam geöffnet. Wer hätte es auch anders sein können, streckte Harry seine Nasenspitze durch die Tür und sah mich aufrichtig an.

"Du musst nicht fragen, ob du hereinkommen darfst." Schmunzelte ich und setzte mich langsam auf die Bettkante, dabei klopfte ich sanft auf die Matratze, um ihn zu signalisieren, dass er sich dort hinsetzen sollte.

"Angewohnheit." Erwiderte er ruhig und setzte sich direkt neben mich. Herzlich legte er den Arm um meinen Körper und erschöpft ruhte mein Kopf auf seiner Schulter.

"Du wirkst so nachdenklich ..."

Fragend hob ich meinen Kopf und blieb direkt vor seinem Gesicht stehen. Bevor ich antwortete, legte ich meine Lippen auf die Seine und sanft erwiderte er meinen Kuss.

"Ich denk über deine Vermutung nach, vielleicht hast du recht, aber vielleicht irrst du dich auch."

"Ich habe schon öfters schwere Entscheidungen treffen müssen und bis jetzt habe ich mich noch nie geirrt. Wir sollten abwarten und Merlin informieren, bevor wir weiter handeln." Erklärte er mir ruhig und sah dabei nicht von mir ab. Entspannt ließ ich mein Rücken in die Matratze sinken und sah wieder an die Decke.

"Nun ja ich kann dir genau 3 Situation nennen, an denen du bessere Entscheidungen treffen konntest." Kicherte ich, während die Matratze neben mir nachgab und Harry sich über mich lehnte.

"Na gut, was Beziehungen angeht, muss ich noch eine Menge lernen." Sanft presste er seine schmalen Lippen auf die Meine und wir versanken in einen leidenschaftlichen Kuss. Solange, bis ich keine Luft mehr bekam und mich von ihm lösen musste. Schnell sprang ich vom Bett, zog mir die Schuhe und den warmen Skianzug aus, um nur in Leggings und einem eng anliegenden T-Shirt Richtung Tür zu gehen.

"Das kannst du mir jetzt nicht antun." Beschwerte Harry sich und sah mich vorwurfsvoll an.

"Ok ich mach dir einen Vorschlag." Während ich sprach, fing ich süffisant an zu lächeln.

"Ich bin ganz Ohr!" Auch Harry rutschte vom Bett hinunter und kam auf mich zu, sofort zog er mich an seinen warmen Körper und ich spürte durchaus, das er sich genau wie ich nach Nähe sehnte.

"Du machst uns jetzt deinen besten Martini, und wenn er mir schmeckt, darfst du mir den Rest ausziehen." Ich löste mich aus seinem Griff und lief zur Theke, eng gefolgt von Harry natürlich.

"Das klingt nach einem Vorschlag, mit dem ich einverstanden bin." Gleichzeitig zog dieser sein Sakko aus und hing es sauber über einen der Sitze im Jet. Er lockerte seine Krawatte um den Hals und grinste mich an. Gespannt lehnte ich mich an die Theke und beobachtete den Gentleman vor mir. Seine schmalen Finger flogen geschickt über die Zutaten und gekonnte mischte er die Getränke zusammen. Er verschwendete keinen Blick, um sich den Appetit zu verderben und konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Verträumt lief ich durch das große Flugzeug und bemerkte durchaus die flüchtigen Blicke meines Freundes. Neugierig entdeckte ich eine Musikanlage und testete mich durch die Lieder. Durch Zufall entdeckte ich ein mir sehr bekanntes Lied, was ich sofort lauter werden ließ. Verträumt schaukelte ich zum Takt des Liedes, als Harry neben mir zu stehen kam. Dankbar nahm ich ihm das Glas ab und trank einen großzügigen Schluck. Im Hintergrund ertönte die Stimme von Elton John zu Can You Feel the Love Tonight, bevor Harry überhaupt fragen konnte, fing ich an zu grinsen.

"Ich weiß kitschig, aber als du fort warst, habe ich dieses Lied oft gehört. Als du mir damals gesagt hast Elton wäre einer deiner Lieblingssänger, habe ich jeden Abend in deine Schallplatten reingehört." Nervös spielte ich mit dem Glas zwischen meine Finger und sah beschämt zu Boden.

"Ich habe dich wirklich vermisst, Harry." Sprach ich ernst, ohne ihn dabei an zu sehen. Sanft umfasste er mein Kinn und zwang mich, hochzuschauen. Liebevoll schmunzelte er und nahm mir schweigend das Glas ab, um es samt seines bei Seite zu stellen.

"Darf ich?" Er reichte mir vorsichtig seine Hand und verdutzt sah ich ihn an, bis ich meine in die seine legte und er mich eng an sich zog. Seine rechte Hand ruhte sachte auf meinem Rücken, während er seine linke hob und langsam anfing, im Takt der Musik zu tanzen. Vorsichtig schaukelten wir von links nach rechts und verträumt legte ich meinen Kopf auf seine Brust. Sein Herz klopfte aufgeregt zur Musik und während Elton John sang, hoffte ich, das dieser Moment nie zu Ende gehen sollte. Einzelne Tränen liefen an meiner geröteten Wange herab, während ich genießerisch die Augen schloss. Das dieser Mann mir einst so viel bedeuten sollte, konnte ich immer noch nicht fassen. Eng an ihn gelehnt hob ich meinen Kopf und sah zu ihm auf, bis ich mein Gewicht leicht verlagerte und es gegen Harry drückte. Hingebungsvoll presste ich meine Lippen auf die seine und zusammen verfielen wir unserer Lust und versprachen uns immer aufeinander aufzupassen. Komme was wolle.

Kingsman - the golden Circle (Harry Hart FF - Buch 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt