Kingsman - the golden Circle (Harry Hart FF - Buch 2)

✖Kingsman - Teil 24✖

Stumm betrachtete ich den leblosen Körper von Charlie, als im selben Moment Harry dazu kam, der sich in der Zeit um Poppys Hunde gekümmert hatte. Ich nahm den roten Koffer auf. Jetzt lag es an Poppy uns das Passwort zu verraten. Schweigend nickten Harry und ich uns zu, griffen jeweils nach einer Waffe und liefen in das Restaurant, wo der Kopf des Golden Circles auf uns wartete. Lässig lehnte Poppy Adams hinter dem Tresen und lächelte süffisant. Die Frau hatte definitiv einen an der Klatsche.

"Hey Freunde!" Begrüßte sie uns ohne mit der Wimper zu zucken, während wir unsere Waffen auf sie gerichtet hatten.

"Sie geben uns jetzt den Code!" Befahl Harry streng, was Poppy eher ins Lächerliche zog.

"Uh, sonst was? Ihr seht nämlich nicht aus, als würdet ihr einer Lady wehtun."

Ich beugte mich vorsichtig über den Tresen, dabei nickte ich Harry zu, da sie unbewaffnet zu sein schien. Im nächsten Moment setzten wir uns auf die Barhocker vor der Theke und positionierten den Koffer vor Poppys Nase. Die Waffen legten wir weit genug bei Seite und neugierig musterte sie uns.

"Mag sein." Fing Harry das Gespräch an.

"Nennen Sie mich altmodisch, aber Völkermord ist nicht gerade damenhaft." Kühl sah er Poppy an, während diese nur amüsant mit ihrer Zunge schnalzte.

"So genug mit dem Small Talk." Ich öffnete den Koffer und deutete auf den Laptop, der sich in ihm befand.

"Her mit dem Code!" Forderte ich Poppy auf und diese lächelte verrückt.

"Natürlich, nicht!" Dabei schlug sie den Koffer schnell zu.

"Aber es ist nett zu sehen, wie Agenten jetzt sogar Frauen eine Chance geben." Kühl sah ich zu Harry und dieser Verstand sofort. Schnell griff er nach Poppy drückte sie mit dem Kopf auf den Tresen und gleichzeitig verabreichte ich ihr das künstlich hergestellte Heroin. Ein leises Seufzen war das einzige was Poppy in diesem Moment von sich gab, als sie vor uns wieder zu stehen kam. Nachdenklich betrachtete ich die nun leere Spritze in meiner Hand und sah wieder zu der verrückten Frau.

"Heroin, da wo ich her komme, hat diese Scheiße eine Menge Leben ruiniert. Nur ist ihr Stoff noch tödlicher. Aber Sie werden sich jetzt so gut fühlen, dass Sie unachtsam werden." Fies fing Poppy an zu grinsen und man sah ihr an, dass das Heroin bereits seine Wirkung entfachte.

"Unser Kollege Merlin, möge er in Frieden ruhen, konnte ihre schreckliche Rezeptur synthetisieren mit beschleunigter Wirkung. Sie haben noch knapp 8 Minuten bis die Lähmungserscheinungen eintreten und Sie sterben werden.

Aber das wissen Sie ja schon." Mischte Harry sich ein und siegessicher lächelte ich diesem zu.

"Also hier ist der Deal. Sie geben uns das Gegenmittel frei und bekommen davon etwas ab." Amüsiert wanderten meine Mundwinkel nach oben. Gleichzeitig verteilte sich bereits der blaue Ausschlag auf Poppys Körper.

"Ich verrate dir den Code und überlebe. Schätzchen, du bist so klug. Du solltest für mich arbeiten." Schief grinste sie und deutete mit zittriger Hand auf mich. Genervt schnappte ich mir den Koffer. Wir hatten keine Zeit mehr, mit ihr zu diskutieren.

"Her mit dem Code!" Forderte ich Poppy erneut strenger auf.

"Warum nicht. Der Präsident wird den Vertrag sowieso unterzeichnet haben. Na was solls... Viva las vegan. Versteht ihr ... Viva las vegan." Dabei fing sie wahnsinnig an zu lachen und sah erneut zu Harry.

"Hm, komm her und kuschle mit mir. Ich mag Dich!"

"Das wage ich zu bezweifeln." Poppys Grinsen verschwand aus dem Gesicht, als sich ihre Augen verdrehten und sie leblos zur Seite fiel. Gemeinsam lehnten wir uns über die Theke, doch auch unsere Brille bestätigte uns, dass Poppy gestorben war.

"Eine Überdosis. Du hast ihr zu viel gegeben."

"Ehrlich? Ich habe wirklich gar nicht so viel Erfahrung mit dem Zeug, wie man glaubt. Hoffentlich stimmt der Code." Mit einer lockeren Bewegung schob ich Harry den Koffer zu und eilig klappte er diesen auf, um den Code einzugeben. Bevor er allerdings fertig war, legte sich ein Lasso um Harrys Hals und geschockt sah ich zurück zum Eingang. Dort stand niemand anderes als Jack, der seine Waffe auf mich gerichtet hatte. Sofort sprang ich vom Stuhl auf, wurde aber im nächsten Moment von Jack aufgehalten.

"Bleib stehen, kleine. Oder ich mache aus dem Lasso ein Stromkabel und das war es mit dem alten Mann. Gibt mir eure Waffen. Schiebt sie rüber." Eilig gingen wir seiner Aufforderung nach.

"Jack. Du gehörst zu uns. Du hattest eine Kopfverletzung genau wie Harry. Dir passiert gerade dasselbe, du halluzinierst." Cool fing dieser an zu grinsen.

"Nein, meinem Kopf geht es gut, kleine. Und weißt du was, du hast es immer noch nicht begriffen. Vielleicht hättest du öfters auf deinen Freund da hören sollen. Echt gute Instinkte, das muss ich ihm lassen." Jack deutete auf Harry und verwirrt sah ich zu dem Cowboy.

"Du hast uns hintergangen. Warum? Arbeitest du für den Präsidenten?"

"Für dieses Arschloch. Scheiße nein, es geht ums Prinzip. Du hattest die Wahl und hast die Falsche getroffen. Was hat er, was ich nicht habe?"

"Eine Rache Aktion wirklich Jack?" Wütend fing meine Stimme an zu zittern.

"Rache, nein. Ich bestehe nur auf das, was mir zusteht! Als Ginger Ale und Tequila ihn damals gefunden haben. Hätte ich alles dafür getan, ihn nicht bei uns aufzunehmen. Doch sie bestanden darauf. Im Nachhinein musste ich eh feststellen, dass er seinen Verstand komplett verloren hatte und mir genug Zeit gab, dich ausfindig zu machen. Was schwerer war als ich erst dachte, das muss ich zugeben. Und dort war sie schließlich ganz alleine und immer noch traurig, wegen diesem Typen da!" Wütend deutete Jack auf Harry und gleichzeitig ballte ich meine Hände zu Fäusten.

"Du hast es von Anfang an gewusst. Das Harry noch lebt!" Schrie ich den Cowboy vor mir an.

"Jane ..." Erwiderte Harry ruhig und gab mir zu verstehen, mich jetzt nicht so aufzuregen.

"Aber du wolltest mich nicht. Stattdessen willst du immer noch ihn." Knurrte der Cowboy wütend und zog sein Lasso enger um Harrys Hals. Ruhig atmete ich aus. Harry hatte recht, ich durfte jetzt nicht die Fassung verlieren.

"Jack, bitte, das können wir anders klären."

"Och, danke nein. Kein Interesse mehr kleine. Ich gebe euch das, was ihr euch immer gewünscht habt. Ewige Zeit zusammen, tot versteht sich natürlich und gleichzeitig sterben die Drogenjunkies noch ein Problem weniger. Dadurch gehen die Aktien von Statesman durch die Decke."

"Du willst Kohle machen? Das wird ja immer besser!" Unglaubwürdig sah ich Jack vor mir an. Wie konnte ich nur so dumm sein.

"Wer das Gesetz bricht, bezahlt den Preis. Und jetzt gib mir den Koffer, Agent Galahad!" Jack deutete auf Harry, dieser tat, was er verlangte und schob den Koffer zu Whiskeys Füßen.

"Danke! Zu Schade, jetzt habe ich euch beide doch grade lieb gewonnen." Nervös dachte ich nach. Irgendwie musste ich ihn doch aufhalten können, ohne Harry dabei zu verlieren. Meine Hände zitterten, als ich die große Armbanduhr um mein Handgelenk spürte. Das war die Idee!

"Ich glaube er hat recht, Harry. Er scheint ein helles Köpfen zu sein." Schief grinste ich meinen Freund an, der noch nicht so ganz begriff, worauf ich hinauswollte.