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"Nächstes Mal darfst du aber nicht einfach aus der schule abhauen klar?", hielt mir Nina eine Standpauke. Jaja lass mich in Ruhe. Die ganze Fahrt ging das jetzt schon so. Die Schule hatte nämlich hier angerufen und sich beschwert. Ich hab das Gefühl, dass ihnen ziemlich egal war wie es Kai geht. Zum Glück konnte ich vorher noch Phil fragen wo er liegt. Ich werde ihn dann wohl schnellstens besuchen gehen. "Hast du gehört? Das gibt erstmal Ausgangssperre für 2 Tage.", dieser letzte Satz lies mich aufhorchen. "Bitte?", fragte ich entsetzt. Nina sah streng aus. Ihre einzige Reaktion, war das heben ihrer Augenbrauen. Ohne ein Ton zu sagen verließ sie dann die Küche in der sie mich gerade getadelt hat. Ich vergrub meinen Kopf in meinen Armen und ließ meinen Tränen freien Lauf. Wie kann sie das nur machen? Ich hab Kai das Leben gerettet und darf ihn jetzt nichtmal besuchen. Eine hand auf meinem Rücken ließ mich hochschrecken. Es war Nele. Mit verweinten Augen sah ich das Mädchen an. "Nimms nicht persönlich, Nina ist immer so. Wenn du mir ein Gefallen tust, helf ich dir rauszukommen.", sagte sie mit einem erwartungsvollen Blick. Fragend schaute ich sie an. "Ich gehe auch so, da brauchste nicht zu helfen. Aber was meinst du für nen Gefallen.", erklärte ich ihr. Erstaunt sah sie mich an und nahm einen Stuhl um sich direkt neben mich zu setzen. "Klaust du was für mich?",flüsterte sie kaum hörbar. Ich hob die Augenbrauen. "Ich bin 14, für mich hat das genauso viel Auswirkungen wie für dich.", bemerkte ich empört. Sie schüttelte mit dem Kopf:"Ich bin vorbestraft. Wenn ich nochmal was klau, dann bin ich dran" So ist das. Ich nickte. Einerseits zur Zustimmung und andererseits als Verständnis. Sie stand auf und ging Richtung Ausgang. Vorsichtig folgte ich ihr und innerhalb von einer Minute, waren wir auch schon draußen und gingen Richtung Stadtmitte. "Was willst eigentlich genau?", fing ich das Gespräch an. "T-Shirt s ", gab sie knapp zurück. Erneut nickte ich. Nachdem sie mir erklärt hatte, wie ich es machen sollte betrat ich auch schon den Klamotten laden. Darauf bedacht in keine kamera zu schauen, steckte ich mir das Shirt unauffällig ein und verließ den Laden. Das gute war, dass keine Magnetteile daran waren, also hab es später keine Probleme damit. Dennoch fiepten die Teile am Eingang sofort als ich nach draußen ging. Unauffällig ging Nele an mir vorbei und ich gab ihr die Sachen. Gespielt verdutzt blieb ich stehen und zeigte mich den Verkäufern als unschuldig und kooperativ. Nachdem sie meine Tasche durchschaut hatten, entschuldigen sie sich für den Fehler und ich konnte wieder gehen. Da Nele sofort zurück ins Heim ging machte ich mich auf den Weg in die Klinik. Ich musste ja immerhin Kai besuchen. Im Krankenhaus angekommen, ging ich zielstrebig zu der Station auf dem mein bester Freund lag und fand sein Zimmer ziemlich schnell. Als ich Vorsichtig die Tür öffnete, blickte er müde zu mir. Ein Lächeln huschte  über sein Gesicht und er empfing mich mit einer herzlichen Umarmung. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich neben ihn ans Krankenbett. Vor nichtmal einer Woche, bin ich selber noch in einem gelegen. Und jetzt komm ich jemand anderen hier besuchen. Schon krass was alles passieren kann in so kurzer Zeit. Nachdem ich den jungen eine Weile lang fragend und besorgt angeschaut habe, fing er endlich an zu reden:"Ich hatte kein Bock auf Schule, hab Alk geklaut und wollte mich einfach nur besaufen mehr nicht" Man man man. Nur besaufen ist gut. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht das glaubst du nicht", schief lächelte ich ihn an. Auf einmal klopfte es an der Tür und zwei Polizisten öffneten die Tür. Robin und sein Kollege Stephan. Im Hintergrund konnte ich Anica die Betreuerin entdecken. "Tatsächlich. Sie ist hier. Kira können wir kurz mit dir draußen reden?", sprach Robin und machte eine Geste, die nach draußen führte. Unsicher stand ich auf, warf Kai noch einen letzten angsterfüllten Blick zu und ging dann hinter den Beamten her. "Kira, wir haben dich auf Überwachungsvideos erkannt. Du weißt wahrscheinlich warum.", sagte Stephan Sindera und sah mich streng an. Fuck. Doch nicht alles glatt gelaufen. Desinteressiert blickte ich aus dem Fenster und ignorierte das gelaber von Anica und den Polizisten. Wieso kann einfach nichts funktionierten heute?
Doch als auch noch Alex an uns vorbei lief und sofort Robin fragte, was denn los sein, gab ich auf. Kraftlos lies ich mich auf einen Stuhl fallen und dachte nach, was wohl der schnellste Weg war mich umzubringen.

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Was geht so Bei euch? <3

ASDS//Problemkind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt