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Geplagt richtete ich mich auf und sah auf mein Handy. Na toll. Schon wieder nur 20 Minuten. Die ganze Nacht schon hatte ich gefühlt nur im 20 Minuten takt geschlafen. Die ganze Zeit verfolgten mich Albträume über Robin. Ich hab einfach so Angst um ihn. Irgendwie will ich nicht mehr schlafen gehen. Es ist zwar erst kurz vor 4, aber was solls.
Um mich abzulenken stand ich auf und setzte mich an den Schreibtisch. Da wir nächste Woche eine Klassenarbeit schreiben kann ich ja einfach schon lernen. Gesagt getan stand ich auf und sammelte mir alle nötigen sachen zusammen. Ich hasse es wenn Lehrer uns nicht die genauen Themen mitteilen. Deshalb kann ich gefühlt den ganzen Ordner lernen. Und das noch bei einem so tollen Fach, wie Physik. Hust, Ironie, Hust. Tja da muss man halt durch. Wenigstens verstehe ich das Thema einigermaßen gut. Also los geht's. Ich suchte mir alle aufschriebe zusammen und las auch noch abundzu im Buch nach. Irgendwann war ich so in das Thema vertieft, dass ich garnicht merkte, wie die Sonne langsam aufging und mehrere Stunden vergingen. Erneut prägte ich mir die Formel ein und wandte sie danach sofort bei der Rechnung an. Wütend schlug ich das Buch zu, nachdem ich dort meine Rechnung verglichen habe. Irgendwie will das ganze nicht klappen. Am Anfang lief es noch gut, aber mit dieser Aufgabenstellung komm ich irgendwie ganz und gar nicht zurecht. Enttäuscht ließ ich mich auf mein Bett fallen. Eine Menge Emotionen kochten sich gerade in mir zusammen. Wut, Enttäuschung und Angst. Das letzte Gefühl werde ich nicht los. Die ganze Zeit flogen meine Gedanken zu Robin. Zurück zum Lernen.
Ich hasse dieses Thema in Physik. Wäre das eine nicht dabei wäre ich super vorbereitet. Ich glaub es wär besser, wenn ich jetzt mal 'ne Pause machen würde. Wie viel Uhr haben wir eigentlich? Erschrocken sah ich auf die Wanduhr. Viertel nach acht. Das ganze hat sich niemals nach vier Stunden angefühlt. Ich hätte auf höchstens anderthalb geschätzt. Aber wenn das so ist, kann ich mich jetzt ja schonmal umziehen und fertig machen. Mit frischen Klamotten betrat ich dann das Badezimmer, putzte meine Zähne und verbesserte meine katastrophale Frisur. Gegen meine dunklen Augenringe und meine blasse Haut kann ich leider nichts unternehmen. Klar könnte ich mich schminken, aber da bin ich nicht die richtige Person für. Leise öffnete ich die Tür von meinem Zimmer und ging vorsichtig nach unten. Ich hatte  schon ein bisschen Angst vor den Reaktionen der anderen. Werden sie sauer sein, weil ich kaum geschlafen hab?
"Morgen Kira", begrüßte mich Franco freundlich. Er saß mit den anderen, die mich nun auch ansahen, am Küchentisch. "Hey", brachte ich mit  gebrochener Stimme raus, weshalb ich mich erstmal räusperte. "Geht's dir gut? Du bist so blass.", fragte Dustin mich. Es war so klar. Etwas Abwesend nickte ich und ging zurück ins Wohnzimmer. Dort lies ich mich aufs Sofa fallen und starrte hinaus. Ich will Robin wieder haben. Womit hat er das verdient angeschossen zu werden. Nach einer Weile, bemerkte ich, dass Oli in der Tür stand und mich beobachtete. Fragend schaute ich ihn an. "Willst du nichts essen?", erkundigte er sich vorsichtig. Langsam zuckte ich die Schultern. Etwas Hunger hab ich ja schon, aber ich hab jetzt keine Lust mit den anderen am Tisch zu sitzen und tausend Fragen über mein Befinden zu beantworten. "Später", murmelte ich.
Wortlos setzte der Arzt sich zu mir. "Kira, denk nicht so viel nach. Er ist stabil. In wenigen Tagen holen wir ihn aus dem Künstlichen Koma und dann wird er wieder gesund. Versprochen", erklärte Oli. Ich weiß ja, dass es Robin wieder gut gehen wird. Dass er gesund wird. Aber da ist noch so ein anderes Gefühl. Ich kann und will einfach nicht verstehen, wieso er betroffen ist. Immerhin ist er mein Bruder und hat sowas nicht verdient. Ich hoffe nur, dass der Täter wenigstens bald gefasst wird. Entschlossen stand ich auf und betrat erneut die Küche. Ich nahm mir stumm einen Toast und beschmierte ihn mit einer dicken Schicht Nutella. Und mit dick meine ich mindestens eine Zentimeter. So bin ich halt. Als ich das Glas wieder in die Mitte des Tisches zurück stellte, bemerkte ich, wie die anderen mich grinsend musterten.
"Was denn?", fragte ich leicht belustigt. Daraufhin bekam ich keine Antwort. Nachdem ich mein Nutella mit Brot gegessen habe, ging ich nach oben in mein Zimmer um mich umzuziehen. Die Schlafklamotten tauschte ich durch gemütliche Skater Klamotten aus. Nachdem ich meine Schuhe angezogen habe, nahm ich mein Skateboard und verließ das Zimmer wieder. "Na? Wohin geht's?", sagte plötzlich Stephan. Erschrocken drehte ich mich um. 
"Willst du dass ich ein Herzinfarkt bekomme?", stellte ich sofort die Gegenfrage. Er hat mich nämlich echt erschreckt. Er grinste mich nur weiterhin fragend an. "Ich gehe ein bisschen raus skaten. Mal schauen wo es mich hintreibt", sprach ich schnell und ging aus dem Haus um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen. Draußen warf ich mein Skateboard auf die straße und fuhr in eine beliebige Richtung. Wenig später war ich in der Nähe eines parks angekommen, also beschloss ich hier ein bisschen rumzufahren. Nach einiger Zeit, ließ ich mich auf eine Bank fallen und genoss dir Ruhe. Seufzend fiel mir auf, dass ich die ganze Zeit nicht an Robin gedacht hatte. Eigentlich ein Fortschritt, aber da ich ja jetzt km moment wieder mit den Gedanken bei ihm war nicht wirklich. Ein erschöpftes Husten riss mich aus den Gedanken. Ich schaute mich um und sah einen Jungen, vielleicht 18 oder 19, zwischen zwei Büschen liegen. Er sah nicht besonders gesund aus und seine Hose war voll mit Blut. "Hallo? Kannst du mich hören?", fragte ich ihn während ich mich vorsichtig annäherte. Sein leidender Blick traf meinen und er nickte. "Was ist denn passiert? Wo hast du Schmerzen?", fragte ich weiter. Ich hörte ihn Luft holen. "Ich bin hingefallen, mein Bein", keuchte er schmerzerfüllt. "Ich ruf nen krankenagen okay?", ich holte gerade mein Handy raus, als er sich blitzschnell bewegte. Erschrocken sah ich ihn an. Doch was er in der Hand hatte erschrak mich noch viel mehr.

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Heyy
Sorry dass ich immer so lange brauche. Ich bin einfach ein fauler Mensch:(
Was denkt ihr, was hat er in der Hand?
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt