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Als ich wieder wach wurde bekam ich Panik. Ich lag gefesselt auf dem Boden eines dunklen Raumes.
Mühsam probierte ich gegen das Seil anzukämpfen, was aber wieder nur unnötiger Kräfteverbrauch war. Ich hatte keinen Plan wo ich war und wieso. Meine letzten Erinnerungen waren nur Leon. Wahrscheinlich hatte er was damit zu tun.
Vorsichtig richtete ich mich auf. Mir war nicht wirklich schwindelig, aber gut ging's mir nicht. Ich fühlte mich so benommen.
Vorerst noch verwirrt probierte ich mir einen Plan zu machen, wie ich mich aus dieser scheiß Lage befreie. Nach tiefen durchatmen, welches verhindern sollte, dass ich wegen der Panik ausflippe, fiel mir mein Handy ein. Normalerweise war es in meiner Jacken, die ich noch an hatte. Mit Verrenkungen, schaffte ich es an das Gerät dranzukommen. Das er mir das nicht angenommen hat ist eigentlich schon komisch. Angestrengt wählte ich die Kurzwahltaste von Alex und rief ihn an. Bevor ich jedoch überhaupt mit ihm telefonieren kann, hörte ich wie die Tür zu dem Raum aufgeschlossen wurde. Schnell versteckte ich das Handy hinter meinem Rücken und sah zu der Person die reinkam. "Lass mich frei", rief ich dieser verzweifelt zu. Von ihm, nämlich Leon, kam nur ein gemeines grinsen:"Ich denk nicht dran" Ich muss Alex Hinweise darauf geben, wo ich bin und wieso. "Wieso tust du das Leon? Was hab ich dir getan?", Meine Stimme begann zu zittern. Ich war ihm komplett ausgeliefert. Langsam und immernoch fies grinsend lief er auf mich zu und kniete sich vor mich hin.
"Wegen dir waren die Bullen bei mir und haben meine Lotte wieder mitgenommen. Das ist Rache, Schatzilein.", säuselte er und strich mir über die Wange. So gut es ging drehte ich mich von ihm weg. Die Angst vor ihm wurde immer größer. So gut es ging rutschte ich nach hinten, besonders weit kam ich durch die Wand aber nicht.
"Ach Kira, hab keine Angst. Ich tu dir doch nichts.", seine Stimme war immernoch im gleichen Ton wie vorher.
"Noch nicht", fügte er leicht aggressiv hinzu und stand wieder auf. Wenig später saß ich wieder allein und im dunklen hier. So gut es ging, nahm ich mein Handy wieder. "Alex?", flüsterte ich immernoch verängstigt. Da Gespräch lief zum Glück noch. "Kira, wo bist du? Was ist passiert", man merkte deutlich, wie angespannt er war. Wenigstens hatte ich die Lautstärke vorher schon runtergedreht, denn so wie er hier rein schreit, wäre ich ja direkt aufgeflogen. "Leon, ich war bei ihm. Dann war ich ohnmächtig und jetzt bin ich hier in diesem Ra... Fuck", gegen Ende hörte ich wieder den Schlüssel in der Tür steht und ließ zu allem übel vor Schreck das Handy fallen. Ich bin so gut wie tot.
"Wieso telefonierst du kleine schlampe", brüllte er mir entgegen und schmiss das Mobiltelefon in eine Ecke des Raumes.
Schockiert und verängstigt sah ich ihn an.
Bevor ich weiter reagieren konnte, sah ich noch Bruchteile davon, wie er ausholte und mich dann auch traf. Schmerzerfüllt sackte ich zu Boden. Mit Tränen in den Augen starrte ich zu dem Jungen. Dieses verdammte Arschloch.
"Was fällt dir ein, du verdammte Drecksau. Erst mich hier entführen und jetzt schlagen. Wer hat dir ins Gehirn geschissen, lass mich frei", brüllte ich ihm wütend entgegen. Im Nachhinein nicht ganz so schlau, immerhin war ich diejenige, die am Boden lag und absolut keine Chance hatte.
"Komm halte Maul", raunte er zurück und ging wieder. Mir war das ganz Recht.
Ich hoffe, dass Alex inzwischen weiß wo ich bin. Wenn er die Polizei hinzu zieht werden die wahrscheinlich schnell die Adresse von Leon finden. Unter anderem weil die ja auch schon bei ihm waren, um Lotte zu holen. Hoffentlich weiß er auch um was für einen Leon es sich handelt.
Es vergingen viele Minuten des Wartens. Mein Zeitgefühl war absolut nicht mehr vorhanden, deshalb konnte ich auch nicht einschätzen ob es sich vielleicht sogar um Stunden handelte.
Total entkräftet und zitternd wartete ich. Auf eigentlich alles. Aber am meisten auf Rettung. Zu Anfang hatte ich noch ein paar mal un Hilfe gerufen, aber das hat keinen Sinn gemacht. Anscheinend ist kein anderer außer Leon hier. Ich weiß ja nichtmal genau, ob ich überhaupt noch in dem Haus bin. Immerhin war ich ja für eine längere Zeit überhaupt nicht bei Sinnen.
Beruhigen tat mich diese Tatsache ganz und gar nicht.
Ich will hier weg, ich hab Angst, mir ist immernoch so schummrig.
Nach erneuter Zeit voller Stille, konnte ich Geräusche wahrnehmen. Genauer gesagt Auto-Türen, die zugeschlagen wurden. Kurz darauf klingelte es an der Tür.
Hierbei sah ich meine Chance und schrie erneut nach Hilfe. Doch es regte sich nichts. Absolut garnichts. Eventuell hat Leon die Tür ja noch nichtmal geöffnet. Schluchzend gab ich auf und atmete nochmal tief durch. Es bringt doch eh nichts, wieso probier ich es denn eigentlich noch? Meine Tränen haben inzwischen schon eine kleine Pfütze auf dem kalten Steinboden gebildet. Die Kälte wurde langsam auch unerträglich. Zitternd richtete ich mich auf. Durch die wenige Beleuchtung, die die Tür gebracht hat, weiß ich ja ungefähr wo ich bin und wo der mein Handy hingeworfen hat. Vorsichtig rutschte ich in die Richtung und tastete den Boden ab. Ich hasse diese Dunkelheit.
Desto größer war aber die Erleichterung, als ich mein Handy wieder gefunden hatte. Ich schaltete es ein und sofort erkannte ich mehrere verpasste Anrufe von Alex. Dadurch war es immerhin einfacher ihn zurückzurufen. Ich setzte mich neben das Gerät und schaltete auf laut. Ob Leon jetzt nochmal reinkommt oder nicht, interessiert mich gerade relativ wenig. "Kira? Wir sind bei der Adresse von Leon. Weißt du wo du bist, kannst du den Raum beschreiben", meldete sich Alex immernoch sehr aufgeregt. Ein erneutes schluchzen entwich mir, bevor ich etwas sagen konnte.
"Ich weiß es nicht, es ist dunkel und kalt. Ich hab Auto-Türen gehört", schilderte ich ihm weinerlichen Stimme und lehnte meinen Kopf gegen die Wand.
"Ganz ruhig kleine. Alles wird gut, die Haustür wird gewaltsam geöffnet.
Bist du verletzt?", Sprach er weiter beruhigend und ich hörte wie er den anderen Personen, die vermutlich dabei waren, irgendetwas zu rief.
"Ich glaub nicht. Mir ist kalt", erneut überkam mich das Zittern. Ich hatte die Vermutung, dass ich im Keller bin, denn hier ist es meistens am kältesten.
"Alex?", Murmelte ich leise, "Ich glaub ich bin im Keller" Langsam verließen mich meine Kräfte wieder und das reden wurde immer anstrengender. Trotzdem probierte ich wach zu bleiben. Ich darf nicht nachgeben. Nicht jetzt.

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Wer feiert das gute Wetter derzeit auch so wie ich?
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt