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~ Noelia ~
Es war Mittwoch und ich eilte zur Arbeit. Wie so oft, schaffte ich es einfach nicht, auf die Minute genau im Büro zu erscheinen. Ich sah auf die Uhr - 08:05 Uhr. „Guten Morgen, mal wieder zu spät?", lachte mich Luca freudig an. Wir arbeiteten in der selben Abteilung und verstanden uns bis auf ein paar spaßige Reibereien sehr gut.

Kaum hatte ich meinen Computer eingeschaltet, kam mir auch schon ein Stressball entgegen geflogen. „Du hast den Ball, du darfst reden.", schmulte mein Kollege über seinen Bildschirm. „Okay ..., also ..., was gibt es neues? Irgendwelche Zwischenfälle?", ich warf den Ball zurück. „Es sind über 1.200 Mahnungen raus gegangen und knapp 6.500 Rechnungen sind reingekommen. Heutige Krankmeldungen - 3 Stück für die ganze Woche. Außerdem sind die Leitungen 056 und 034 komplett tot.", verkündete er gelassen und wenig beeindruckt. Ich seufzte, denn das klang nach einigen Überstunden. „Gibt es auch irgendwelche guten Neuigkeiten?", fragte ich hoffnungsvoll. Grinsend hob er wieder seinen Kopf: „Heute gibt es Fischbuletten in der Kantine." Ich lachte auf: „Das sind wirklich gute Neuigkeiten!"

Nach drei Stunden getaner Arbeit und etlichen Schweizperlen der Verzweiflung auf der Stirn vibrierte mein Handy. Ich holte es aus der Schublade und sah nach, wer mir schrieb.

Rob
Hallo schöne Frau, heute Abend schon was vor? 🔥❤️
11:15

Hey, heute sieht es leider schlecht aus.
Wir haben nachher noch eine Besprechung.
Morgen klappt es bestimmt! 🧸❤️
11:23

Schade, dann morgen. ❤️
Viel Spaß und lass dich nicht ärgern. 😊
11:34

Lächelnd legte ich mein Handy wieder bei Seite. Ich erschrak, als Luca plötzlich grinsend neben mir stand. „Der Typ, der dir den Tumor am Hals verpasst hat?", fragte er mich amüsiert. „Genau der.", sagte ich unbeirrt. Zwar hatte ich versucht den Bluterguss an meinem Hals unter einer dicken Schicht Make-up zu verstecken, doch Luca konnte man nicht täuschen. Er roch Gossip, schon bevor er überhaupt entstand.

Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen zog er seine Augenbrauen hoch, bevor er wieder hinter seinem Bildschirm verschwand. „Spinner.", sagte ich gespielt teilnahmslos, weshalb er einmal beiläufig mit der Zunge schnalzte.

Zuhause angekommen, zog ich meine Schuhe aus und ließ mich aufs Sofa fallen. Die Besprechung hatte mir echt den Rest gegeben. Als ich auf mein Handy schaute, war es bereits 19:33 Uhr. Schnell machte ich mich bettfertig, räumte einige Klamotten wieder in meinen Schrank und platzierte mich in meinem Bett. Kurze Zeit später rief Rob mich auch schon an.

Wir erzählten uns von unserem Tag und er sagte mir, dass ich mir am nächsten Morgen etwas gemütliches anziehen sollte. Weshalb genau wollte er mir natürlich nicht verraten.

Mein Wecker klingelte, verträumt blickte ich auf mein Handy. 7:30 Uhr - sofort sprang ich fluchend auf. Ich schaffte es wirklich jeden Tag zu verschlafen. Schnell zog ich mir T-Shirt und Hose an, ging ins Bad und richtete mir die Haare. Zähneputzen und dann musste das auch schon fürs Büro reichen. Ich hoffte, das Rob mein ausgewähltes Outfit gefallen würde.

Hektisch stürmte ich ins Büro. Luca sah mich entgeistert an. „Wie siehst du denn aus?", mit skeptischem Blick musterte er mich, während ich einfach nur außer Atem im Raum stand. Dann fiel mein Blick auf sein weißes Hemd und seine schwarze Hose. „Hast du heute eine Meeting oder sowas?", fragte ich ihn verwirrt.
Kurz sah er mich entgeistert an und fing dann an zu lachen: „Wir haben heute beide einen Kundentermin. Um 16:45 Uhr. Du hast das nicht wirklich vergessen?" Ich schlug mir gegen die Stirn: „Mist ..., ich kann heute nicht mitkommen. Ich bin schon verabredet."
Prüfend sah er mich an, tat es dann jedoch mit einem Nicken ab. „Wie ..., das ist alles? Keine Diskussionen?" Grinsend lugte er über seinen Bildschirm: „So wie du aussiehst, kann ich dich sowieso nicht mitnehmen. Dann nimmt mich ja keiner mehr ernst." Er fing an zu lachen, weshalb ich mich gespielt beleidigt an meinen Tisch setzte und mit meiner Arbeit begann.

Gegen 15:30 Uhr verließ ich den Bürokomplex und erschrak, als auf der anderen Straßenseite etwas hupte. Sofort fing er an zu grinsen, was mich ansteckte. Rob hatte mich echt um seine Finger gewickelt. Er stieg aus und zog mich in eine feste Umarmung, welche ich nur zu gerne erwiderte. „Du hast mir gefehlt.", sagte er und platzierte einen Kuss in meiner Halsbeuge. „Du hast mir auch gefehlt."

Ein lautes Pfeifen ertönte und ich richtete meinen Blick nach oben. Da stand er ..., mein liebster Kollege. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht lehnte er sich aus dem Fenster. Beherzt zeigte ich ihm genauso grinsend meinen Mittelfinger.

„Wer war das?", fragte Rob während der Fahrt. Ich erzählte ihm von Luca und unserem "speziellen" Arbeitsverhältnis. „Klingt ja alles sehr professionell.", sein Sarkasmus war nicht zu überhören. Ich war jedoch der festen Überzeugung, dass man trotz Spaß bei der Arbeit jederzeit wieder Professionalität wahren konnte. „Glaub mir Baby, dahin wo ich jetzt bin, kommt man nicht mit müden Witzen.", sagte ich gespielt überschwänglich, weshalb Rob anfing laut los zu lachen.

~ Rob ~
„Verrätst du mir nun, weshalb ich mir was bequemes anziehen sollte?", fragte mich Noelia mit einem Schmollmund. „Du wirst es bald erfahren. Wir sind gleich da.", währenddessen bog ich in die Straße unserer WG. Ich öffnete die Tür, woraufhin wir sofort von den Jungs begrüßt wurden. Danergy ein guter Freund von mir aus Hamburg war ebenfalls am Start. „Also, wir brauchen heute unbedingt deine Hilfe, um Simon zu pranken.", sagte ich an Noelia gewandt. Erst sah sie mich verwirrt an, dann klatschte sie in die Hände: „Ich bin dabei, was ist der Plan?" Wir erklärten ihr den Ablauf und machten uns dann alle auf den Weg, um alles für unseren kleinen Streich zu besorgen.

Bei Simon angekommen und nach einiger Vorarbeit konnten wir endlich damit anfangen, die mit Wasser gefüllten Becher auf dem Boden der ganzen Wohnung zu verteilen. Es war echt stressig, die Masse an Bechern zu verteilten, ohne sie dabei umzureißen. Umso erleichterter waren wir, als endlich auch der letzte Becher auf seiner Position stand.
Mit diesem Prank hatte Simon sicher nicht gerechnet.

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Hallo ihr Lieben,

endlich Wochenende und zum Einstieg gleich erstmal ein neues Kapitel!

Ich hoffe, ihr habt die Woche gut überstanden.
Habt ein schönes Wochenende
und genießt die Zeit.  ❤️

Peace out ✌🏻🥀
~ Lia

Das Mädchen auf dem Polaroid | CrispyRob FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt