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~ Rob ~
Verschlafen öffnete ich meine Augen und streckte mich ausgiebig.
Langsam griff ich nach meinem Handy, um zu sehen, wie spät es war.
„12:34", flüsterte ich gähnend und ließ mich auf den Rücken fallen.

„Mist!", fluchte ich und sprang aus dem Bett.
Ich stürmte ins Wohnzimmer und stolperte dabei über ein Paar Schuhe. Konnte mich jedoch gerade so auf den Beinen halten.
Um 14 Uhr war ich mit Toni und Nia verabredet, um ein Video zu drehen.

„Jo chill mal Bruder."
Die Stimme kam vom Sofa, doch ich hastete geradewegs in die Küche.
Erst, als ich Noelia in der Küche stehen sah, kam ich zur Ruhe. Sie wendete gerade ein Spiegelei, weshalb ich anfing zu grinsen.

„Guten Morgen."
Ein sanftes Lächeln ruhte auf ihren Lippen, weshalb ich meine eigentliche Eile vollkommen vergaß.
„Guten Morgen, schöne Frau", begrüßte ich sie und drückte ihr dabei einen Kuss in den Nacken.
Ein paar weitere verteilte ich auf ihrem Hals, weshalb sie sich kichernd umdrehte.

„Und hungrig?", fragte sie und platzierte einen flüchtigen Kuss auf meinen Lippen.
„Wie verrückt", antwortete ich.
Im selben Moment knurrte mein Magen, weshalb wir beide in schallendes Gelächter ausbrachen.

„Gibt es Essen oder was?"
Julien trat durch die Tür und schlich um uns herum. Gerade als er von einem Stück Toast abbeißen wollte, schritt Noelia protestierend ein.
Entschuldigend fasste Ju sich an den Hinterkopf, weshalb ich erneut zu lachen begann.

„Guten Morgen ihr Klopse."
Mit einem breiten Grinsen kam auch Romy durch die Tür und streckte sich einmal ausgiebig, bevor sie sich an den Küchentisch setzte.

„Ich hab eigentlich echt nicht viel Zeit. Um 14 Uhr muss ich bei Toni und Nia sein", kündigte ich an und deckte den Tisch.
Plötzlich schlangen sich zwei Arme um mich.

Mit großen Augen klammerte sich Noelia an mir fest, mit der Bitte zu bleiben.
Lächelnd drückte ich ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn.

Romy stieß uns von hinten an und machte dabei Würgegeräusche.
„Können wir dann essen? Ich verspreche auch, dass ihr euch heute Abend wieder seht."

Meinen bösen Blick ignorierte sie daraufhin gekonnt, während sie sich wieder zu Julien an den Tisch setzte.

...

Toni öffnete mir die Tür und zog mich in eine feste Umarmung. Fröhlich lachend betrat ich den Flur, wo auch Nia mich herzlich in Empfang nahm.

Gemeinsam bereiteten wir alles für den Dreh vor und unterhielten uns noch eine Weile. Neugierig musterte ich das Gefäß mit den Fragen für das anstehende kleine Spiel.

Es sollte ein ›Ich hab noch nie‹ Video für Tonia gedreht werden und ich war alles andere als vorbereitet. Die Nacht war einfach viel zu kurz gewesen.

Nach der Begrüßung füllten wir unsere Gläser mit dem guten alten russischen Kochwasser. Kurz genehmigte ich mir einen Schluck, weshalb mich Toni mahnend ansah.

„Was? Ich hab Durst."
Mit meinem Lachen steckte ich auch Nia an, welcher den ersten Zettel auffaltete.

„Ich habe noch nie meine Eltern angelogen."
Nia legte den Zettel mit einem breiten Lächeln wieder zurück.

Erleichtert atmete ich aus. Dann tranken wir.
Insgeheim hoffte ich, dass die Fragen so bleiben würden, doch dafür verhielt sich Toni zu auffällig. Irgendwas war an der ganzen Sache faul.

Toni erzählte während meiner Gedankengänge eine Story über eine kleine Notlüge an seine Eltern. Auch bei Nia und mir waren es Notlügen. Nichts Ernstes.

„Man ich hab echt Schiss", sagte ich lachend.
Dabei faltete ich den nächsten Zettel auf.
Toni fing an zu lachen, als er meinen überraschten und zugleich auch irgendwie wissenden Gesichtsausdruck sah.

„Ich habe noch nie eine Beziehung verheimlicht."
Unsicher ließ ich den Zettel auf den Tisch und mich gegen die Sofalehne fallen. Genau auf so eine Art von indirekten Fragen hatte ich keine Lust.

„Uff", gab sich nun auch Nia zu Wort.
„Scheiß drauf."
Ich nahm einen großen Schluck von meinem Getränk, woraufhin auch Toni und Nia tranken.

„Wobei ich nicht sagen würde, dass man etwas verheimlicht, nur weil man es nicht an die große Glocke hängt", verteidigte ich mich.

Beide stimmten mir zu und Toni erzählte von seiner jetzigen Beziehung, die er vor kurzem auf Instagram bekannt gemacht hatte.
Er sagte auch, dass es als öffentliche Person nicht immer leicht wäre, mit diesem Thema umzugehen.
Immerhin möchte nicht jeder Teil des öffentlichen Lebens sein.

„Aber kommen wir jetzt zum nächsten Zettel."
Toni faltete ihn auf und fing breit an zu grinsen. „Ich hab noch nie einen Totalabsturz gehabt."
So ging es eine ganze Weile weiter, wobei wir die für mich schwierigste Frage bereits hinter uns gelassen hatten.

Kurz nach Drehende klingelte es dann an der Tür. Toni sprang auf und nahm unser Essen vom Lieferanten entgegen.

~ Noelia ~
Julien und Romy hatten die Wohnung vor zwei Stunden verlassen. Also saß ich alleine auf dem Sofa und schaute mir ein paar Videos an.

Wenig später erhielt ich eine Nachricht von Rob. In ungefähr einer Stunde wäre er wieder bei mir.

Erschöpft vom Sitzen zwang ich mich vom Sofa, um in der Wohnung etwas Ordnung zu schaffen.
Nach der vorherigen Nacht war es so unordentlich wie schon lange nicht mehr.

Also machte ich mir etwas Musik an und sprang wie im Wahn durch die Gegend.
Erst nachdem der Staubsauger am Sofa hängen blieb, stoppte ich. Als ich anfangen wollte, wie verrückt zu fluchen, klingelte es jedoch an der Tür.

Schnell öffnete ich sie und fiel dem davor Wartenden in die Arme.
„Ich hab dich auch vermisst, aber lass mich erstmal reinkommen."
Lachend schob er sich an mir vorbei und ließ seinen Blick einmal durch das Wohnzimmer streifen, ehe er sich dort auf das Sofa fallen ließ.

„Wie war es bei Toni und Nia?", wollte ich wissen. Während er sich grübelnd an den Hinterkopf fasste, setzte ich mich zu ihm.
Dann erzählte er mir von dem Dreh und von der einen Frage, die ihn nicht mehr los ließ.

„Ich hab echt keine Ahnung, wie das ankommen wird. Nachdem wir ja sowieso entschieden haben, das nicht weiter als nötig in die Öffentlichkeit zu tragen."

Er lehnte sich zurück und sah mich abwartend an. Auch ich überlegte, zuckte dann jedoch mit den Schultern.

„Es ist kein öffentliches Statement und ich musste mich nicht vor eine Kamera setzen. Von daher ist es mir eigentlich egal. Deine Zuschauer werden sich schon denken können, dass du jemanden an deiner Seite hast."

Eine Weile lang musterte Rob mich einfach nur, bevor er seine Arme ausstreckte und mich auf sich zog.
„So bleiben wir jetzt für immer liegen", flüsterte er mir ins Ohr, weshalb sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich.

„Haben wir nicht noch was nachzuholen?", fragte ich leise.
Sofort formten seine Lippen ein freches Grinsen.
„Hm, vielleicht haben wir das."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 07, 2020 ⏰

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Das Mädchen auf dem Polaroid | CrispyRob FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt