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~ Rob ~
Ich öffnete die Autotür und blickte in die Pfütze vor mir. Eine Weile überlegte ich, was ich machen sollte. Wie ich mich entschuldigen könnte.

Dass ich ihr zu wenig Zeit schenkte, war mir bewusst. Doch wie sollte sich das ändern, wenn mir mein Job genauso wichtig war wie Noelia.
Ich strich mir durch die Haare und seufzte, bevor ich aus dem Auto über die Pfütze stieg.

Mit jedem Schritt verfluchte ich mich selbst dafür, dass ich erst jetzt raffte, was auf dem Spiel stand. Die wohl schönste Frau saß da oben in ihrer Wohnung und wartete auf mich, während andere sich nach ihrer Aufmerksamkeit verzehrten.

Ich klingelte und kurz darauf riss Romys Stimme mich aus den Gedanken:
„Hallo?!"
„Hey, Rob hier.", antwortete ich zögerlich.
„Oh je. Komm rauf."
Die Tür öffnete sich und langsam stieg ich die Treppen hinauf.

Auf dem letzten Absatz kam Romy mir entgegen und sah mich kurz vorwurfsvoll an. „Versau es nicht. Sie ist stinksauer."
Kurz legte sie ihre Hand auf meine Schulter, lächelte kühl und schob sich dann an mir vorbei.

Die Tür stand einen Spalt offen, weshalb ich vor ihr stehen blieb und einmal tief durch atmete.
Dann schob ich sie auf und blickte in enttäuschte Augen, die mich vorwurfsvoll musterten.

Die Tür hinter mir fiel ins Schloss und die Stille zwischen uns war erdrückend.
„Es tut mir leid.", gab ich leise von mir.
Langsam machte ich einige Schritte auf sie zu, um die schmerzende Distanz zwischen uns zu überwinden.

Ihr Blick verdunkelte sich, ein Orkan wütete in ihren einst hellblauen Augen.
„Was tut dir leid Rob? Dass du keine Zeit für mich hast? Dass dir dein Beruf wichtiger ist, als ich es bin? Sag es mir. Sag mir, was dir leid tut. Lass es mich verstehen. Lass mich verstehen, warum ich deine Liebe nicht mehr spüren kann."

Tränen sammelten sich in ihren Augen, weshalb sich mein Herz schmerzhaft zusammenzog.
„Es tut mir leid, dass ich dich in letzter Zeit so vernachlässige, aber ich bin gerade einfach extrem überfordert. Ich weiß selbst nicht wohin mit meinem Kopf und vor allem nicht wohin mit der ganzen Arbeit."

Sie kam auf mich zu:
„Weißt du Rob, ich versuche wirklich damit klarzukommen. Ich wusste, dass es nicht leicht werden würde. Wirklich."
Ihre Stimme wurde ruhiger, brüchiger.

„Aber hätte ich gewusst, dass es so weh tun würde, dich nicht sehen zu können, obwohl du mir so nahe bist. Wahrscheinlich hätte ich das alles hier dann einfach gelassen."

Und wieder erschlug mich der Schmerz, als sich mein Herz zusammen zog, nur um dann schneller zu schlagen, als je zuvor.
„Sag das nicht."
Ich versuchte ruhig zu bleiben, doch sie entfernte sich von mir.

Ich packte ihr Handgelenk und zog sie zurück zu mir. In ihren Augen sah ich, dass ich zu grob war, doch ich konnte es nicht verhindern.
„Ich weiß auch, dass es gerade nicht einfach ist. Glaubst du, dass es mir gefällt, dich nicht zu sehen?"

Sie unterbrach mich und sagte, dass ich sie loslassen sollte, doch ich konnte nicht. Was sie gesagt hatte, machte mich einfach zu wütend.
„Antworte mir! Glaubst du, dass ich dich nicht vermisse? Glaubst du, dass es einfach für mich ist, dir abzusagen?"

Tränen liefen ihre Wangen hinab, sie drückte ihre Kiefer aufeinander. Als ihr Blick den meinen traf, wusste ich, dass sie mit sich selbst haderte. Doch die Worte verließen ihren Mund schneller, als dass sie es hätte verhindern können.

„Ganz ehrlich, ja. Ich denke, dass es dir verdammt einfach fällt, mir abzusagen. Nebenbei bemerkt, hast du doch gar nicht die Zeit, mich zu vermissen. Du sitzt lieber irgendwo rum und drehst deine kleinen Filmchen, während ich hier auf dich warte."

Und ihre Worte schlugen ein wie Dynamit. Ich schluckte, ließ sie los und verließ wortlos die Wohnung. Ich war haltlos überfordert mit der ganzen Situation.
Als ich die letzte Treppenstufe erreicht hatte, schrie Noelia mir nach:
„Geh nur und komm bloß nicht wieder, das kannst du ja am Besten."

Augenblicklich erstarrte ich. Wut stieg in mir auf, die ich vorher noch nicht kannte.
Ich lief die Treppe wieder rauf, während mir 1.000 Dinge durch den Kopf flogen, die ich ihr hätte entgegen bringen können.

Dann sah sie mich an, Tränen bedeckt und statt Wut nahm tiefe Verzweiflung in ihren Augen Platz. Und mit ihrer Wut verschwand auch die meine.

Ich legte meine Arme um sie und drückte sie an mich, augenblicklich fing sie stärker an zu weinen. Langsam schob ich uns durch die Tür, welche ich hinter uns schloss.

„Bitte geh' nicht.", schluchzte sie.
„Nein, ich bleibe. Versprochen."

Sie drückte sich fester an mich und entschuldigte sich für das, was sie gesagt hatte.
„Wir bekommen das wieder hin. Ich werde mir demnächst Zeit frei schlagen und dann wirst du mich nicht mehr los.", entgegnete ich.

Ich hauchte einen Kuss auf ihren Scheitel, woraufhin sie sich etwas von mir löste und mich sanft anlächelte.
„Das hoffe ich.", sagte sie und küsste mich kurz, was ich vertiefte.

Mit einem Grinsen löste sie sich von mir, nur um dann wieder ihre Lippen auf meine zulegen.
„Du machst mich verrückt.", hauchte ich.
Sie legte ihre Arme in meinen Nacken und zog mich näher an sich.

„Wie verrückt?", fragte sie mit einem verschwörerischen Lächeln auf den Lippen, weshalb ich sie kurzerhand schulterte und ins Schlafzimmer trug.

Sie quietschte auf und klammerte sich an mir fest.
„Du musst mich nicht immer über die Schulter werfen, ich bin kein Tannenbaum.", lachte sie.

...

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, musterte mich ein blau funkelndes Paar Augen.
„Guten Morgen.", brummte ich.

Noelia spielte mit meinen Haaren und wünschte mir ebenfalls einen guten Morgen.
Eine ganze Weile lang sahen wir uns einfach nur an, bis sie sich nach hinten fallen ließ.

Ich stütze mich seitlich von ihr ab und verteilte Küsse auf ihrem Hals, woraufhin sie genüsslich die Augen schloss.

„Ich bereite Frühstück für uns vor, während du dich im Bad soweit fertig machst. Was hälst du davon?"
Während ich das fragte, stand ich auf und zog mir mein T-Shirt an.

Sie stimmte zu, gab mir einen kurzen Kuss und marschierte an mir vorbei.
„Ich bin gespannt, was Sie uns zaubern, werter Herr Chefkoch.", rief sie bevor sich die Badtür hinter ihr schloss.

Grinsend machte ich mich ans Werk und zauberte uns ein paar Spiegeleier und Pfannkuchen. Bacon durfte dabei natürlich auch nicht fehlen.

„Irgendwann werde ich dich auch mal bekochen."
Noelia platzierte sich hinter mir und legte ihre Arme um mich, während ich mit der Pfanne  rumhantierte.
„Das möchte ich doch schwer hoffen.", lachte ich.
Sie kuschelte sich mit ihrer Wange fest an meinen Rücken, bevor sie sich dann wieder von mir löste.

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Hallo ihr Lieben,

Seid ihr eher für oder gegen Drama?
Irgendwie finde ich es merkwürdig, etwas zu dramatisieren, aber andererseits fehlt sonst auch irgendwie der Pepp oder ...
Wie seht ihr das? 😊

Fühlt euch bei dem Wetter
alle geknuddelt. 🥶🧸

Peace out! 🌹
~ Lia

Das Mädchen auf dem Polaroid | CrispyRob FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt