Teil 1

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Polina Kostyuk als Gabrielle Wright
22 Jahre
Kellnerin

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"BIP BIP BIP " mein Wecker klingelt pünktlich 6Uhr in der früh. Da es ein billig Wecker ist, hat er kein angenehmen Ton. Schon 100 mal war die Versuchung stark das mist Ding gegen die Wand zu schmeißen. Nur die Tatsache, das ich mir kein neues bzw besseres leisten kann, hat mich davon abgehalten.

Stöhnent zwang ich mich aufzusetzen. Wie jeden morgen ließ ich mein Blick durch mein Apartment schweifen. Viel war nicht zu sehen in meiner 25 Quadratmeter Wohnung. Sie ist sehr herunter gekommenen. Einige Tapeten haben sich von der Wand getrennt, mein Schlafzimmer teile ich mit meiner Küche und Bad zusammen. Zum Glück ist WC und Dusche separat. Mein Bett besteht nur aus einer harten Matratze und einer Decke und einem Kissen. Anstelle eines Kleiderschrankes besitze ich ein Regal, wo ich meine Klamotten aufbewahre.

Ich seufzte hörbar auf. Ich stand von meinem "Bett" auf und machte mich für die Arbeit fertig.

Nach einer halben Stunde war ich fertig. Ich ließ das Frühstück aus, hätte eh nichts zu essen da. Ich verließ mein Apartment und lief durch den Stadtteil in dem ich wohne. Hier leben die Art von Menschen, die kaum Geld haben und zu denen gehöre ich. Seit 5 Jahren lebe ich hier, weil ich meine Brötchen mit Kellnern in einem noblen Restaurant verdiene. Wegen meiner Vergangenheit musste ich die Schule mit 17 abbrechen und von Null anfangen. Wegen meines nicht vorhandenen Schulabschluss konnte ich mir nur diesen Job angeln, weil kein Unternehmen jemanden einstellt, der kein Abschluß hat. Ich bin nicht dumm! Doch keiner gab mir die Chance, dies zu beweisen. Wie auch immer, solange ich nicht auf der Straße leben muss, ist es im Moment so in Ordnung. Aber um meine Miete überhaupt bezahlen zu können, muss ich fast jeden Tag arbeiten und dazu noch Überstunden. Freizeit habe ich selten, wenn überhaupt. Das Leben einer 22 jährigen sollte womöglich anderst verlaufen, aber so sieht es momentan bei mir aus.

Ich erreichte den Bus der mich nach Manhattan bringen wird. Die Fahrt wird eine halbe Stunde dauern. Zeit genug, um mich emotional und körperlich auf die Arbeit vorzubereiten. Auch, wenn ich schon seit Jahren als Kellnerin arbeite, gab es Tage wo dieser Job einfach an den Nerven zert.

Der Bus erreichte Manhattan und wie immer war ich fasziniert. Die Menschen, die mit ihren Marken Klamotten über den Asphalt schlendern. Teure Autos, die über die Straßen fuhren. Deutlich erkennbar, dass ich nicht hier hin gehöre. Ich werde nie ein Teil dieser Welt sein und will es auch ehrlich gesagt nicht. Solche Leute schauen mich auf der Arbeit immer von oben herab an. Sie müssen nicht einmal irgendwas sagen, es ist in ihren Gesichtern deutlich sichtbar. Diese Menschen entscheiden nur anhand des aussehen und wie viel Geld man besitzt. Alles so oberflächlich. Wer will schon zu denen gehören. Ich muss aber zugeben, dass mir mein bisheriges leben auch nicht passt. So wollte ich nie enden. Schon gar nicht mit 22.

Der Bus hielt an. Ich steige aus und muss noch 5 min bis zum Arbeitsplatz laufen. Die Menschen liefen mit schnellen Schritten an mir vorbei. Es ist schwer voran zukommen. Ich stand vor einer Ampel und wollte gerade über die Straße. Plötzlich wurde ich angerempelt und verlor das Gleichgewicht. Nun lag ich mitten auf der Straße und keiner besaß den Anstand mir zu helfen. War ja zu erwarten. Mittlerweile sprang die Ampel auf rot. Natürlich hupten die Autos, die nur darauf warten, dass ich die Straße räume. Jaja ihr müsst mir nicht helfen, dass schaffe ich auch alleine. Ich rappelte mich auf und ging weiter. Auf der anderen Seite klopfte ich mir den Schmutz von den Kleidern. Ich hoffe nur, dass dieser Tag schnell vorbei geht.

Auf der Arbeit angekommen werde ich sofort von Emma, einer meiner Kolleginnen "begrüßt".

Emma: " na, noch pünktlich geschafft?" Ich rollte genervt meine Augen und ging an ihr vorbei. Meine Tasche legte ich in den Spind und nahm meine Schürze, die ich mir um die Hüfte binde. Na dann mal los. Sofort fing ich an die Gäste zu bedienen.

"Gabrielle." Ich drehte mich um und sah Mia auf mich zu kommen. Mia ist eine Kollegin von mir, mit der ich mich ganz gut verstehe.

Gabrielle: hallo Mia."

Mia: " Gabrielle dein Tisch möchte zahlen." Sie lächelte mich an und ging weiter. Ich ging zum Tisch.

Gabrielle: " ich hoffe es hat Ihnen geschmeckt." Dabei lächelte ich sie freundlich an.

Gast: " es war in Ordnung. " Er schob sein Kinn nach oben und schaute hochnäsig drein. Ja du mich auch. Ich ignorierte sein Kommentar und legte die Rechnung auf den Tisch. Er schaute sich die Summe an ohne eine Miene zu verziehen. Er legte das Geld hinein, stand mit seiner Frau auf, die mir keines Blickes würdigt, weil sie damit beschäftigt ist ihr Lippenstift frisch aufzutragen. Die beiden gingen ohne ein weiteres Wort zu sagen. Das habe ich gemeint, vor solchen Leuten sollte man sich fern halten. Und das Trinkgeld waren 2 mikrige Dollar. Damit kann ich mir nicht mal ein besseren Wecker kaufen. Ich räumte den Tisch ab und kümmerte mich um die anderen Gäste.

Es verging einige Stunden. Die Sonne ist mittlerweile untergegangen und die Menschen auf den Straßen von Manhattan sind nicht weniger geworden. Und ich bin immernoch arbeiten. Aber was soll ich machen, je länger ich arbeite, desto mehr Geld bekomme ich. Und ich kann jedem Cent gebrauchen.

Ich stand an der Bar und ließ mein Blick über die Gäste schweifen. Die meisten davon waren Paare, die vorgeben verliebt zu sein. Dabei achten die meisten nur auf das aussehen und dem Status. Man muss sich nur mal die Frauen ansehen. Die mit ihren Tonnen Make up, perfekt gestylte Haare und den teuren Kleidern. Solche würden sich auch alte Männer um den Hals werfen, nur um ein Luxus leben zuführen. Mia stand neben mir und ließ ebenfalls ihren Blick über den Raum gleiten.

Mia: " oh mein Gott! "

Gabrielle: " was ist?" Fragte ich neugierig.

Mia: " schau wer gerade durch die Tür gekommen ist."

Ich schaute zur Tür. Es waren zwei Männer, die in Anzügen gekleidet waren. Der eine hatte dunkel-blondes Haar und trug einen maßgeschneiderten Anzug der seinen Körper deutlich zur Geltung brachte. Der andere kam als zweiter rein und er ist derjenige, bei dem mir die Luft weg bleibt. Er war groß, ich schätze 1,90 m. Sein Gesicht ist wunderschön. Er hatte volles dunkelbraunes Haar, welches er nach hinten gegelt hatte. Sein 3-Tage-Bart machte ihn noch aktraktiver und sexier. Auch er trug einen maßgeschneiderten Anzug. Er wirkte im großen und ganzen wie ein Adonis.

Mia: " ich kann nicht glauben, dass er hier ist."

Mir war klar, dass sie den Adonis meint.

Gabrielle: " wieso, wer ist er?" Hörte ich mich fragen.

Sie schaute mich mit großen Augen an.

Mia: " ist das dein ernst? Er ist der erfolgreichste, aktraktivste und reichste Junggeselle in ganz New York. Sein Name ist Salvatore Giordano."

Ist unsere Begegnung Schicksal? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt