Teil 14.

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Gabrielle: „ schon wieder eine Absage!" wütend warf ich den Brief zu Boden.

Seit zwei Wochen bewerbe ich mich für einen zweit Job. Ich hab mich in verschiedenen Restaurants beworben oder in irgendwelchen Einkaufsläden, doch ich bekomme jedesmal eine Absage. Dabei hat mich noch keiner zu einem Gespräch eingeladen. Und an meiner Bewerbung liegt es bestimmt nicht. Mich in irgendeinem Unternehmen zu bewerben würde eh nichts bringen. Keiner würde eine Schulabbrecherin einstellen. Ich schaute auf den Stapel Rechnungen, die verteilt auf meiner alten Matratze liegen. Alle bereits 3. Mahnungen. Wie soll ich das alles bezahlen können? Natürlich könnte ich Mr. Brown nach einem Vorschuss fragen, aber das ist keine Lösung für die Dauer. Aber das könnte mir auch Zeit verschaffen. Es muss doch irgendwo noch ein Job für mich geben. Ich schaute in die Zeitung, die ich mir von Mia hab geben lassen. Schon so viele durch gekreuzte Stellenanzeigen. Seufzt. Wie sagt man so schön? > Die Hoffnung stirbt zu letzt <. Also wanderte ich mit meinen müden Augen erneut durch die einzelnen, noch nicht durchgestrichenen Stellenanzeigen. Bis mir was ins Augen viel. Hm?

Putzkraft gesucht.
Aufgabenbereich:
• putzen
• waschen
• kochen
• usw.

Gabrielle: „ hab ich zwar noch nie gemacht, aber wie schwer kann das schon sein." ich markierte mir die Stelle und wählte die Nummer.

....: „ guten Tag, Mrs. Dewier hier." laut der Stimme, war es eine ältere Dame.

Gabrielle: „ guten Tag, mein Name ist Gabrielle Wright. Ich hab ihre Stellenanzeige in der Zeitung gelesen. Meine Frage lautete, ob der Job noch zu haben ist?"

Mrs. Dewier: „ oh ja natürlich. Wollen Sie sich dafür bewerben?"

Gabrielle: „ ja."

Mrs. Dewier: „ das ist schön. Würde es Ihnen was aus machen heute noch vorbei zukommen?"

Gabrielle: „ heute? Oh wow, ehm ja gerne."

Mrs: „ wirklich? Das ist wunderbar. Ich sag Ihnen wo sie hin kommen sollen."

Ich schnappte mir schnell ein Stift und Papier und schrieb mir die Adresse auf. Danach verabschiedeten wir uns und legten auf. Schnell zog ich mich aus meinen schlapper Sachen aus, um in was ordentliches zu schlüpfen. Auch wenn es nur eine Bewerbung für eine Putzkraft ist, so will man dennoch einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Und wenn ich daran denken, wie viele mir eine Absage zugesandt hatten ohne mich persönlich gekannt zu haben, dann ist dies vielleicht die letzte Chance einen zweit Job zu ergattern. Ich zog eine helle  Jeans an, dazu ein, etwas eng anliegendes, weißes T-Shirt mit lang Ärmeln und schwarze Schlupf-Stiefeletten. Meine Haare band ich zu einem Pferdeschwanz. Ein Blick in den Spiegel, um mich zu vergewissern dass ich gut aus sah, mehr oder weniger. Aber das müsste reichen. Ich schnappte mir meine Tasche, meine Jacke, den Wohnungsschlüssel und machte mich los.

Im Bus malte ich mir mehrere Szenarien aus, wie dieses Gespräch ablaufen würde und in keinem sah es gut für mich aus. Ich versuchte mir einzureden, dass alles gut wird und ich mir nicht so viele Gedanken machen soll, jedoch funktioniert es nicht so ganz. Je näher ich kam, desto nervöser wurde ich. Ich weiß noch, wie ich mich das erste mal im „The Lonè" beworben hatte. Damals war ich genauso nervös gewesen. Aber es ist gut verlaufen, also sollte ich nicht gleich den Teufel an die Wand malen.

Der Bus hielt an und ich steige aus. Als ich mich umschaute konnte ich nur noch an eines denken. Wow. Hier waren reihenweise Luxushäuser mit Vorgarten und allem drum und dran. Und eins dieser Häuser soll ich sauber machen? Ich versuchte mein Staunen im Zaum zu halten und cool zu bleiben. Ich fischte das Stück Papier aus meiner Tasche, wo die Adresse drauf stand. Cool bleiben Gabrielle, einfach cool bleiben. Laut Adresse muss ich noch ein Stück laufen. Na gut, dann mal los.

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