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Nach einer einstündigen Fahrt kamen wir in Kiel an. "Ich bring die Jungs kurz weg und dann fahren wir zu Mini", meinte er und hielt auch prompt an. Nachdem er sich bei seinen Kumpels verabschiedet hatte, fuhr er direkt zu Mini. Ich wollte es ihm ausreden, hatte aber keine Kraft dazu. Wir hielten vor seinem Haus und Sprengi stützte mich bis zur Tür. Er drückte die Klingel und sofort wurde die Tür geöffnet. Als Mini mich erblickte, fiel ihm die Kinnlade fast auf den Boden. "Maeve, du.... hier?", stotterte er entsetzt. "Du... wie? Kommt rein", meinte er total verwirrt. Sprengi setzte mich im Wohnzimmer auf die Couch und verschwand dann in die Küche. Mini kam immer noch sichtlich durcheinander zu mir und umarmte mich erst einmal lange. Er ließ nicht los und ich tat es auch nicht. Nach einer Weile, die wir so da saßen, kam Sprengi zurück und gab mir eine heiße Schokolade. Ich nahm sie dankend an.

"Oh mein Gott bin ich froh, dass du wieder da bist", meinte Mini mehrfach und ich sah, wie er eine Träne verdrückte. Ich bedeute ihm scheinbar wirklich viel.

Wir saßen eine Weile einfach nur im Wohnzimmer, ohne ein Wort zu sagen. Nach etwa einer Viertelstunde klingelte es wie verrückt an der Tür. Mini sprang auf und öffnete diese. Ich sah Steffen und Niko ins Wohnzimmer stürzen und schon umarmten sie mich. Mini musste ihnen Bescheid gesagt haben. "Mensch, Maevii was machst du bloß?", flüsterte Raffi. "Ich hab dich vermisst, Kleine", meinte jetzt auch Niko. Sie setzten sich beide neben mich aufs Sofa.
"Erzählst du uns jetzt was passiert ist?", fragte Sprengi vorsichtig.

Ich erzählte ihnen also die Geschichte von der Entführung und wie ich mich befreien konnte. Sie konnten es kaum fassen. "Oh wie hast du das geschafft? Du bist unglaublich", rief Mini. Sie munterten mich auf und wir legten fest, nachher sofort zur Polizei zu gehen. Allerdings wollte ich erst einmal baden gehen, denn mir ist immer noch kalt und außerdem fühlte ich mich dreckig. Eine Stunde später stieg ich aus der Wanne und zog mir frische, saubere Sachen an. In Minis Wohnzimmer warteten die vier Jungs auf mich. Körperlich fühlte ich mich noch etwas wackelig, ich hatte schließlich drei Tage gefesselt auf einem Stuhl verbracht. Mini fuhr uns zur Polizei und ich gab eine Anzeige auf. Die Jungs hatten mich schon als vermisst gemeldet und alle waren froh, dass ich wieder da war, selbst die Polizisten. Wir fuhren wieder nach Hause und dort verabschiedete ich mich von Sprengi, Niko und Steffen. Ich konnte Sprengi gar nicht genug danken, dass er mich gefunden hatte. Ich entschied mich, dann auch schlafen zu gehen, denn ich war echt kaputt.

Mental machte mir die Sache kaum zu schaffen, ich hatte schon Schlimmeres erlebt. Ich hoffte bloß, dass dieser Kerl bis auf alle Ewigkeiten in irgendeinem Loch verreckt. Soetwas sollte keinem je widerfahren. Mit diesem letzten Gedanken schlief ich auch ein, wachte allerdings um fünf Uhr morgens schon wieder auf. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Also stand ich auf und machte mir unten in der Küche einen Kaffee. Jemand musste mein Handy gefunden haben, denn Mini hatte es mir gestern wiedergegeben. Ich schaute drauf und sah unzählige Nachrichten von Mini, Steffen und Niko. Selbst Andi hatte mir geschrieben, doch auf ihn konnte ich auch gut verzichten, also blockierte ich ihn. Ich schrieb in den Gruppenchat, dass ich wieder zurück bin und dass es mir gut geht. Dann antwortete ich noch Josh, der mir ebenfalls mehrfach geschrieben hatte.

Ich musste wohl auf der Couch eingeschlafen sein, denn als ich erneut aufwachte, war es um 10. Mini kam herunter und war gerade dabei, Frühstück zu machen.

"Morgen", gähnte ich.
"Auch einen guten Morgen", lächelte er. "Na gut geschlafen?"
"Eher so mittelmäßig", meinte ich.
Er stellte mir einen Teller mit Rührei hin und ich nahm dankend an.
"Wie geht es dir?", fragte er vorsichtig.
"Ehrlich? Keine Ahnung. Einerseits fühle ich mich prima, aber zu wissen, dass er jederzeit und überall auftauchen kann, ist beängstigend", erklärte ich.
"Ja, das kann ich verstehen. Also, worüber ich eigentlich mit dir reden wollte. Mein bester Freund drüben in Frankreich hat überraschend geheiratet und da wollte ich mal vorbeischauen. Isabell und Colin wollten mitkommen. Ich möchte dich aber ungern hier alleine lassen. Vielleicht könntest du bei Steffen oder Niko unterkommen solange wir in Frankreich sind", überlegte er.
"Klar, ich frag sie nachher gleich."

Wir aßen auf und ich schaute auf mein Handy. Der Chat mit den Jungs explodierte förmlich und alle fragten wild durcheinander, was passiert war. Ich antwortete, dass ich ihnen das nach dem Training heute erklären würde. Es war mittlerweile kurz nach 12 und ich machte mich auf zum Training. Die Jungs hatten mich davon stoppen wollen, aber das konnten sie nicht. Ich verabschiedete mich von Mini und versprach, zum Abendessen wieder da zu sein.  Ich schwang mich auf meine Suzuki und kam 20 Minuten später ohne Zwischenfälle im Trainingszentrum Altenholz an. Ich sah schon einige Autos davorstehen, unter anderem Niko und Steffen. Drinnen bemerkte ich sofort diesen altbekannten Duft von Harz und Schweiß, der mir so gefehlt hatte. Ich machte mich auf den Weg zur Umkleide und sah vor mir Lukas laufen. "Lukiii", rief ich begeistert. Er drehte sich überrascht um und schrie 'Maeviii' mindestens ebenso begeistert zurück. Wir rannten aufeinander zu und umarmten uns ersteinmal. Niko musste das aus der Umkleide gehört haben und stürmte ebenfalls auf uns zu. Es kamen immer mehr Spieler und das Ganze endete schlussendlich in einem großen Gruppenkuscheln. Wir verzogen uns in die Kabine und ich erzählte ihnen die Kurzfassung, weil ich wusste, dass sie sonst keine Ruhe geben würden. Alfred rief uns dann schließlich in die Halle und auch er war überrascht, mich zu sehen.

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Alright. Ja, ich lebe noch und habe es tatsächlich geschafft, auch mal noch ein Kapitel herauszubringen. Gerade ist hier alles sehr stressig, aber da kann ich euch ja nicht vernachlässigen.

Was haltet ihr davon und wie, glaubt ihr, geht es weiter?

Sport ist mein Leben (THW Kiel FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt