God save the Prom Queen

Kapitel 4

Ich ging direkt zum nächsten Fach. Philosophie. Ich hatte mich bewusst für das Fach eingeschrieben. Es machte mir Spaß und regte zum Nachdenken an. Ich hatte das Fach ohne meine Freunde und über diese kleine Pause von ihnen war ich meistens froh. Ich setzte mich auf meinen Platz in der zweiten Reihe und packte meine Sachen aus. Kurz darauf kam Frau Durig und lächelte mich freundlich an. Wir grüßten uns kurz und dann fing ich an darüber nachzudenken, was wir als letztes hatten. Bei Frau Durig war es leicht, sich Sachen zu merken, denn sie unterrichtete mit Lebensfreude. Kurz darauf kamen die ersten Schüler. Und plötzlich setzte sich jemand neben mich. Ich sah genervt neben mich und erkannte Will. Verdammt, den hatte ich ganz vergessen. Ich seufzte genervt und versuchte den Latino neben mir zu ignorieren. Er sagte nichts, aber als ich heimlich einmal in seine Richtung schielte, sah ich den Ansatz eines Lächeln. Ich verdrehte die Augen und richtete mich schließlich auf den Unterricht. Ich könnte mich jetzt auch erinnern, was wir das letzte Mal hatten. Das Gewissen. Sobald wir ein neues Thema begannen, philosophierten wir erstmal darüber. Allerdings meinte Frau Durig, dass wir heute mit einem neuem Thema begannen. Realität. "Also los ihr Lieben, was fällt ihr euch zu diesem Thema ein?" Schwieriges Thema. Es gibt verschiedene Realitäten, aber ich glaube nicht, dass sie jetzt vom Multiversum spricht. Vielleicht ja...Ich meldete mich. Sie nahm mich lächelnd dran. "Naja, ich denke etwas ist real, wenn es keine Illusion ist und nicht von Wünschen, Überzeugungen und verschiedenen Ansichten einer einzelnen Person abhängig ist." "Gut bedacht, Lia." Als nächstes zeigte sie neben mich. "Ja, ähm..""William. Etwas ist vor allem real, wenn es in Wahrheit so ist, wie es erscheint. Zu der Realität kann man auch die Bestimmtheit zuordnen." Frau Durig nickt lächelnd. Ein kleiner Streber? Warum er wohl als Bodyguard arbeitet? Er hat doch bestimmt bessere Möglichkeiten. Warum denke ich darüber nach? Das ist mir total egal.

Die restliche Stunde verging gleich. Sie stellte uns Fragen und wir sollten mithilfe unserer Meinung diese beantworten. Als es klingelte ging ich direkt raus. Ich bekam schonwieder Kopfschmerzen. Ich brauchte frische Luft. Draußen standen Kai und Kikki. Ich stellte mich wortlos zu ihnen. "Hey Li." Meinte Kai lächelnd. Ich nickte einmal. Scheiß Migräne. Äh, verdammt, ich hatte meine Tabletten vergessen. "Was hast du?" Fragte Kai mich. "Schonwieder Kopfschmerzen? Man, Li du solltest echt Mal zum Arzt. Wo ist übrigens der heiße Latino?" Fügte sie hinzu.

Die Migräne hatte ich schon einige Monate. Beim Arzt war ich aus dem einfachen Grund noch nicht, da ich Ärzte nicht leiden könnte.

Ich zuckte mit den Schultern und genoss den kühlen Wind. Sie redeten weiter. Als es klingelte, folgte ich den beiden schnell zum Biologie Raum. Ich setzte mich neben Kai und Kikki hinter uns neben so eine Vanessa. Will war nirgends zu sehen. Gerade als es zum Unterricht klingelte, tauchte er auf. Mein Gott, der sah ja genervt aus und hinter ihm sah ich auch den Grund. Sophie. Die Bett Matratze höchstpersönlich. Belustigt sah ich zu Will. Er sah mich mit einem amüsierten Funkeln in die Augen bis er sich neben Nicklas setzte. Er hat wirklich schöne dunkle Augen, fiel mir auf. Ich entfernter diesen Gedanken. Sophie setzte sich irgendwo hin. Dann begann der Unterricht. Dieser verlief langweilig wie immer. Danach war auch Mittagspause. Ich setzte mich erleichtert, aber immernoch mit Kopfschmerzen auf meinem Stuhl an unserem Stammplatz. Kai saß neben mir und Will gegenüber von mir in der Mitte von Kikki und Nick. Die beiden versuchten vergeblich ein Gespräch mit ihm anzufangen. Ihr müsst wissen, Nick ist schwul, was wir alle aber vollkommen akzeptierten. Wir machten uns über die Flirtversuche lustig. Plötzlich stieß Kai mir seinen Ellenbogen in die Seite, als ich gerade eine Pommes im Mund hatte. Sie blieb mir eiskalt in der Luftröhre stecken und ich begann zu Husten. Plötzlich spürte ich einen harten Schlag auf meinen Rücken und ich schluckte die Pommes runter. Erleichtert wieder Atmen zu können, zog ich die Luft ein. "Geht's dir gut?" Ich nickte als Will mich besorgt fragte. Ob das echt gemeint war? Ich meine so einen guten Eindruck mache ich jetzt nicht besonders. Was er wohl von mir denkt? Das arrogante Mädchen, die nichts Wert sah und eine tote Mutter hatte. Schnell verdrängte ich meine Gedanken und sah finster zu Kai. "Sorry." Sagte er lächelnd.