Kapitel 15

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Der Unterricht verlief schleppend. Ständig spürte ich die Blicke von Nicklas auf mir. Er war sauer. Und wie er das war. Aber es war mir egal. Als der Unterricht vorbei war, lief ich langsam mit Will raus aus dem Raum. Entgegen kamen uns Kikki und Nick. Sie sahen mich fragend an. "Mir geht's gut. Lasst uns weiter." Meinte ich genervt. Sollen sie doch einfach sagen, was sie wollen. Gemeinsam gingen wir zu Chemie. Ich setzte mich auf meinen Platz in nicht gerade fröhlicher Erwartung Kikki neben mir zu haben. Doch anders als gedacht, setzte sich Will auch hier neben mich. "Du, ich sitz hier." Meinte Kikki verwirrt. "Heute nicht." Antwortete Will hier. Ich konnte gar nicht beschreiben wie erleichtert ich darüber war. "Danke." Murmelte ich leise und sah kurz zu ihm. Im selben Moment sah er mich auch an. Er hat echt hübsche Augen. So schön dunkel. Ich schüttelte mich kurz. Sowas sollte ich nicht denken. Ich drehte mich wieder nach vorne und versuchte seine Blicke zu ignorieren. Der Tag war jetzt schon eine Katastrophe. Und wir hatten noch nicht Mal Mittagspause.

Dadurch, dass mich alle soweit in Frieden gelassen haben und mir sogar Nicklas heute nicht weiter auf die Nerven ging, ging der Tag doch Recht schnell um. Auf dem Weg zum Auto, mit Will neben mir, klingelte mein Handy kurz. Ich sah drauf und konnte erkennen, dass ich eine Nachricht hatte. Von unbekannt. Ich blieb kurz stehen und öffnete diese verwirrt. "Sieh Mal nach links." Stand da lediglich. Ich merkte gar nicht wie Will mich fragte, was los sei. Als ich nämlich nach links blickte, grinste mich eine sehr bekannte Person entgegen. Angelehnt an einem Baum und mit Sonnenbrille stand er da und verursachte allein durch seine Anwesenheit ein riesen Chaos in mir. Ich war wie zur Salzsäure erstarrt. Das konnte nicht sein. Er saß im Knast. Das konnte nicht wahr sein. Nein, nein. Das war alles nur ein Alptraum. Ich zuckte zusammen als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte und drehte mich panisch um. Ich sah Will an.

Will Pov

Sie war weiß geworden und sah aus als würde sie jeden Moment umfallen. Ich konnte Angst in ihren Augen erkennen. Ich glaubte, dass sie mich gar nicht richtig sah. Gefühlt sah sie durch mich hindurch. Ich sah zu der Stelle auf die sie eben geschaut hatte und konnte einen Jungen etwa in meinem Alter erkennen. Er trug eine Sonnenbrille und grinste in unsere Richtung. Ich entschloss, Lia von hier weg zu bringen, damit sie sich erstmal beruhigen konnte. Also schleppte ich sie zum Auto und platzierte sie auf dem Beifahrersitz. Sie bewegte sich nicht. Ich schnallte sie an. Ich merkte wie sie zusammenzuckte. Nun stieg ich ebenfalls ein und fuhr langsam los. Sie sah nach vorn. Es war als hätte sie einen Geist gesehen. Sie verkrampfte sich. Angespannt sah ich ihr zu, wie sie sicher noch einen Ton heller wurde. Wäre es nicht so verdammt still gewesen, hätte ich ihre Stimme wahrscheinlich gar nicht gehört. "Halt an." Sofort fuhr ich an den Straßenrand und schnallte sie ab. Im selben Moment sprang sie aus den Auto und lief etwas weg von der Fahrbahn. Sie war nicht gerade gut befahren und so hatten wir auch etwas mehr Privatsphäre. Ich hörte wie sie sich erbrach. Schnell stand ich mit Wasser und Tüchern aus, legte die Sachen wieder neben uns und hielt sie fest und streichelte beruhigend ihren Rücken. Sie beruhigte sich langsam. Ich merkte wie die anfing zu weinen. Gerade als es ihr besser ging und sie ein Schluck Wasser getrunken hatte, schüttelte sie sich vor Schluchzern. Ich war zwar etwas überfordert, aber mir war sofort klar, dass sie jetzt jemanden brauchte. Schnell na ich sie in den Arm und drückte sie fest an mich. Die krallte sich praktisch an mir fest und suchte Halt. Diesen gab ich ihr.

God save the Prom QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt