Kapitel 6
„Du bist sauer auf mich oder?“, fragte ich Junior folgend. Er schmiss seinen Pappbecher in eine der bereit stehenden Abfalltüten und straffte seine Schultern nachdem ich die Frage gestellt hatte. „Sauer ist falsch.“, er drehte sich und sah mich an. „Eine Mischung aus schlechter Laune und wenig Schlaf. Zudem noch deine Eltern, die mich wie Spione beobachten…“, er deutete hinter mich. Ich wagte einen Blick über meine Schulter und sah meine Mum Junior fixieren. Ich verzog die Augenbrauen. Sie konnte ihn wirklich nicht leiden. „…und du. Du wirkst nicht mehr so…versessen auf mich. Als wären andere Dinge in deinem Leben jetzt wichtiger geworden. So langsam entgleistest du mir. Du entfernst dich. Zwar nicht körperlich aber gedanklich.“, dann ging er schweigend weiter und ließ mich hier stehen. Nicht ich entfernte mich von ihm, er entfernte sich von mir. Ich beschloss ihm nicht nachzugehen, sondern zu meiner Mutter, die mich nun glücklich anstrahlte. „Guten Morgen Schätzchen. Was ist denn mit Junior los?“, fragte sie. Ich wusste, dass sie ihre Interesse für ihn nur vorheuchelte und ihn eigentlich los werden wollte, aber ich ging auf ihre Frage ein. „Schlechte Laune würd ich sagen…“, antwortete ich abwesend und sah mich um. „Ach der kriegt sich wieder ein.“, sagte sie und lächelte hoch zu meinem Vater, der gerade ankam. „Hallo Schätzchen. Wie war deine Nacht so?“, fragte er an mich gerichtet und holte mich so aus meinen Gedanken. „Gut, glaub ich.“, antwortete ich nur flüchtig und hob nur kurz die Hand zum Abschied, während ich ging. Ich ging weg von den anderen. Ich wollte ein wenig mehr über die Gegend wissen, in der wir uns hier befanden und so lief ich kurzerhand alleine los und sah mich um. Immer weiter entfernte ich mich von den anderen. An einer Felsspalte machte ich Halt und setzte mich auf den sandigen Boden. Mein Hintern wurde warm und ich wischte den Schweiß von meinem Händen an meiner Shorts ab. „Warum so allein hier?“, drang mir eine Stimme ins Ohr. „Genau das gleiche könnte ich dich fragen.“, entgegnete ich und hob meinen Kopf um Junior anzusehen. „Es ist schön hier. Ohne die anderen.“, antwortete er mit einem Schulterzucken und ließ sich neben mir im Sand nieder. Seine Kleidung war staubig. „ich war in der Felsspalte, ich dachte da wäre etwas spannendes drin, ist es aber nicht…“, sagte er auf meinen Blick hin und ich schmunzelte. So langsam wurde mir klar das ich ihn gar nicht wirklich kannte und ich wunderte mich über mich selbst. Ich musterte ihn. Seine strubeligen sandfarbenen Haare und seine klaren Augen. Seine halb glatte Haut, er musste sich dringend rasieren, und seine vollen, roten Lippen. Dann sein verdrecktes Tshirt unter dem seine breite Brust versteckt war und darunter sein kräftig schlagendes Herz. „Worüber denkst du nach?“, fragte er und musterte mich ebenfalls mit schräg gelegtem Kopf. „Dich. Wie wenig ich dich eigentlich kenne. Ich weiß nix über dich.“, sagte ich ernst und guckte ihm in die Augen.
„Was willst du denn wissen?“, fragte er. „Alles.“, antwortete ich.
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Juhuuuu. Ich habs auch mal wieder geschafft. Ich weiß es ist verdammt kurz, aber ich geb mir Mühe, dass das nächste Kapitel mal länger wird als alle die davor :)
Schönen Samstag euch :)))
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Liv&Junior •abgebrochen•
AdventureEs geht um ein junges Mädchen das eine der schrecklichsten Naturkatastrophen im Jahre 2365 überlebt und sich mit einem Retter, Helfer und Verbündeten auf den Weg macht um andere Überlebende zu finden. Im zweiten Teil (der übrigens direkt in dem Buch...