Kapitel 13

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Als ich meine brennenden Augen aufmachte, sah ich Gideon an meiner Seite schlafen. Er saß auf einen Stuhl neben dem Tisch..., na toll ich war also immer noch im Drachensaal. Zu meiner linken stand ein kleines Metalltischchen, an dem ein Infusionsbeutel befestigt war. Ich folgte dem kleinen Schlauch mit den Augen, er endete in meinem Arm. Dr. White hatte seinen Willen also durchgesetzt. Es war besser so, wer weiß was gemacht hätte. Ich wusste immer noch nicht was mit mir los gewesen war. Bei dem Gedanken gegen meinen Willen beruhigt zu werden, war ich komplett ausgerastet. Und dass, obwohl es mir jetzt eindeutig besser ging.  Meine Augen waren noch nass und mein Mund  ziemlich trocken, alles Nebenwirkungen vom stundenlangen weinen, in der Zeit springen und von Gideon rumgetragen werden. Auf alle drei Dinge hätte ich gut und gerne verzichten können. Ich richtete mich langsam auf, als Gideons Kopf hoch schoss. „Gwen! Nicht so schnell! Ganz langsam hoch kommen. Dr. White hat es ein bisschen übertrieben.“ Jetzt erst entdeckte ich das Pflaster auf Gideons Nase, es sah blutig aus. „Verdammt, war ich das?“ fragte ich eigentlich nur in meinen Gedanken, doch mein Mund tat es anscheinend laut. „Ja, aber es ist wirklich nicht schlimm, Gwen.“ „Tut mir leid...“, stammelte ich. „Süße, das muss es nicht. Gar nichts muss die leidtun. Ganz und Garnichts. Ich habe dich verletzt, da ist eine gebrochene Nase Garnichts.“ Shit, ich hatte ihm die Nase gebrochen? Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich immer gehofft dass ich nicht dazu fähig bin, Gideon auch nur ein Haar zu krümmen. „Gwen, beruhige dich. Alles ist gut. Es war ein langer Tag, bitte schlaf einfach weiter.“ „Gideon?“, fragte ich mit zitteriger Stimme. „Ja?“ „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch, für immer und ewig, bedingungslos, glaub es mir bitte Gwendolyn.“ hörte ich Gideon noch sagen bis ich wieder auf dem harten Tisch einschlief. Am nächsten Morgen weckte mich ein lautes Knatschen auf. „Psst…nicht so laut! Verdammt, die Tür muss mal geölt werden!“ „Das war Falk. Und die andere Person war…Leslie! Ich hätte nie gedacht dass sie sie in die Loge lassen. Seitdem der Chronograf gestohlen wurde, waren die Sicherheitsvorkehrungen so scharf wie noch nie. Egal, sie war hier. Und ich lag, wie ein nasser Kartoffelsack  auf dem Tisch, der mitten im Drachensaal, einem Altar ähnelte.  Gideon riss mich aus meinen Gedanken. Er saß auch noch auf dem Stuhl neben mir, was mich ehrlich gesagt sehr beruhigte. „Psst…sie schläft noch, seid leise.“ Flüsterte er magischer Weise leise und doch so laut, dass beide, Falk und Leslie, es verstehen konnten. Leise Schritte kamen auf mich zu. „Sie sieht schlimm aus, Gideon, wie geht es dir?“ fragte Falk. „Mir geht es gut.“ „Und ..und ..wie geht es IHR?“ stotterte Leslie voller Sorge. „Ihr geht es soweit auch ganz gut, den Umständen entsprechend zumindest.“ „Schön, wir haben uns große Sorgen gemacht.“, bedankte sich Falk bei Gideon für die...naja, nicht ganz befriedigende Antwort.

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