Kapitel 20

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Ein rubinroter Blitz schleuderte mich auf den Boden. Es war sanfter als sonst, ich  wusste nicht warum, vielleicht war es Glück. Ich stand vorsichtig auf und schaute mich um. Mir war immer noch übel. Das Haus schien leer. Ich wusste aus früheren Zeitreisen das meine Schule das Anwesen der Familie  Pimplebottom war. James war hier zuhause.  Ich ging taumelnd ein paar Schritte weiter bis an das pompöse Geländer das die Treppe hinunter führte. Ein kurzer Blick nach unten bestätigte meinen Verdacht. Es war glücklicher Weise niemand da. Zumindest niemand der mir Probleme bereiten könnte. Nach kurzer Überlegung entschied ich mich nach unten zu gehen. Auf der Hälfte der Treppe überkamen mich all meine Gedanken. Was war nur los? Warum bin ich jetzt schon gesprungen? Haben mich alle gesehen oder haben Les und Charlotte es noch rechtzeitig geschaft mich außer Reichweite zu bringen? Da ich mir keine der vielen Fragen beantworten konnte, ging ich die Treppe leise weiter herunter und versuchte mein Gedankenkarussel abzuschalten. Was wie üblich, nicht funktionierte. Unten angekommen entschied ich mich trotz Unsicherheit hier, in der Schule zu bleiben.  Ich war der festen Überzeugung es wäre das einfachste. Ich setzte mich auf einen dunkelblauen, alten aber sehr gemütlichen aussehenden Sessel in der Ecke des überwältigenden großen Saales. Es war still, fast schon zu still. Ich hörte nur meinen etwas zu schnellen Atem und malte mir schon die die gruseligsten Dinge aus. Da ich nicht wusste wie lange ich hier verbringen würde, machte ich es mir gemütlich und nahm die Tageszeitung von dem kleinen Nebentischchen. Es gab nichts spannendes, nur ein Artikel über einen Eifersuchtsmord und ein Einbruch bei einer anscheinend reichen Familie, alles normal für diese Zeit…diese Zeit?! In welcher Zeit war ich eigentlich gelandet? Schnell blättere ich zurück zum Cover. 11.10.1912. Es war 1912? Gott, ich hatte so ein Glück. Nichts hielt mich davon ab von dem sehr gemütlich warmen Sesel aufzuspringen, durch den langen Flur zu sprinten und praktischer Weise unbemerkt durch die große Eingangstür hinaus zu schlüpfen. Die Straße war voll. Ich wurde nur kurz beachtet, dann waren die Blicke der Leute wieder auf der sehr beschäftigten Straße. Trotz der nicht gerade altmodisch aussehenden und nicht in den Stil der 10er passenden Schuluniform und meinem verwirrten und desorientierten Gesichtsausdruck, blieb ich unauffällig. Ich ging in Richtung Menschenmasse und suchte hektisch nach einer freien Kutsche. Es war wie beim Taxi rufen, nur diesmal hatte ich sogar Glück. Ich schleuderte mich schnell in auf die hintere Sitzbank und versuchte dem Kutscher zu erklären wo genau ich hin wollte. Lady Tilneys Haus.

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