Kapitel 15

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Es klopfte an der Tür. „Mrs. Gwendolyn, es hieß ich solle sie aufwecken..“ „Danke Mr. Bernhard.“ sagte ich verschlafen. Gestern hatte ich Gideon und Grace noch davon überzeugt, dass ich zu viel Schulstoff verpasst hätte und unbedingt morgen, also heute in die Schule müsse. Erst bei dem Argument dass ich sonst vor Einsamkeit alleine in meinem Zimmer verrotten würde, haben sie zugestimmt. Ich schlüpfte trotz dröhnenden Kopfschmerzen und leichter Übelkeit aus meinem warmen, weichen Bett. Ein paar Schritte gelaufen, machte ich schon wieder Bekanntschaft mit dem Fußboden. „Gwendolyn! Verdammt! Pass doch auf!“ kwietschte Gideon, der gerade aufstand und war in weniger als einer viertel Sekund bei mir. Langsam hiefte er mich hoch und begleitete mich ins Bad, wo ich eigentlich vorhatte hinzugehen, wäre mir nicht mein „nicht gebrochenes Bein“ in die Quäre gekommen. „Danke, ich glaube es geht langsam wieder.“ Sagte ich und schaute verlegen in den Spiegel. „Ja, das sagst du immer, Gwen. Und dann brichst du nachher in der Schule zusammen. Bleib doch zuhause.., tu mir den Gefallen. Du bist noch lange nicht wieder ganz gesund.“ „Nein, versteh es doch bitte. Alle denken ich wäre gestorben, in den Niagarafällen ertrunken oder in die Antarktis gezogen…ich kann ja nicht ewig weg bleiben. Außerdem brauche ich Alltag. Komm doch mit, dann kannst du auf mich aufpassen.“ Er guckte mich entschuldigend an. „Ich kann nicht mitkommen, das habe ich die doch schon gesagt, ich muss auf meinen Sprung warten.. ich kann es nicht riskieren mich vor der gesamten Schule in Luft aufzulösen. Außerdem muss ich dich nicht beschützen.. Ich vertraue dir. Ich bin davon überzeugt dass du das alleine schaffen wirst..., und dabei stotterte er, auf dich aufpassen kannst.“ Er zog mich an sich heran und küsste mir leicht auf die Wange. „Gideon ich muss jetzt langsam los...“ „Ach, Schule kann warten.“ Sagte er und zwirbelte eine Haarsträhne von mir zwischen seinen Fingern. Ich ging nur kurz darauf ein, dann zog ich meine Haare wieder zu mir und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser tat gut.  Es fühlte sich an als ob alle meine Sorgen von mir abfallen würden. Aus diesem Grund blieb ich viellänger als sonst unter dem heißen Regen. Er entspannte meine Muskeln, und dass tat nach der ganzen Aufregung sehr gut. Als ich mich dann endlich überwinden konnte, die Wärme gegen die Kälte des Bades auszutauschen, zog ich mir hastig die pissgelbe Schuluniform an. Während dem Weg nach unten, schmiss ich meine Tasche über die Schulter und versuchte mir eine einigermaßen plausible Ausrede einfallen zu lassen. „Ich war krank, sehr krank, Ich bin in einen unterirdischen Bunker gefallen und erst gestern wieder raus gekommen, oder Ich wurde von irren festgehalten und...“Verdammt, ich würde wohl nie etwas Gutes finden.

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