Galaxitgrau

Kapitel 10

„Les! Was soll ich machen?“ „Drück ihn auf jeden Fall weg! Du darfst keine Schwäche zeigen. Es ist wichtig hart zu bleiben, ihn zappeln zu lassen!“ „Was ist wenn er dann nicht mehr anruft?“ „Das wird er ganz sicher nochmal. Es ist pure Jungenpsychologie. Er will dich wieder zurück erobern.“ „Leslie, bitte erzähl keinen Schrott. Er ist kein “Junge“ , kein normaler zumindest. Außerdem was willst du darüber überhaupt wissen? Was ist eigentlich mit dir und Raphael?“ „Gwen, das ist gerade nicht das Thema, es ist nicht wichtig. Du und Gideon sind jetzt wichtig. Wir müssen uns einen Plan ausdenken.“ „Les, darf ich ihm nicht einfach verzeihen? Ich vermisse ihn jetzt schon. Wer weiß, vielleicht bereut er ja alles. Bitte lass mich zurückrufen.“ „Nein! Auf gar keinen Fall! Er muss zappeln!“ „Was ist hier los?“, platzte Charlotte in unser Gespräch. „Ihr redet über Gideon. Was hast du gemacht, Gwendolyn? Was ist mit ihm?“ „Das geht dich gar nichts an.“, sagte ich streng, obwohl meine Stimme immer noch ein bisschen weinerlich klang. „Habe ich richtig gehört? Es gehen ein paar Gerüchte herum, da wird einem ja ganz schlecht… „Charlotte, du weißt doch am besten dass man Gerüchte nicht sofort glauben sollte. Mit mir und Gideon ist alles okay..“ Bei diesen Worten brach meine Fassade. Ich fing wieder an zu weinen. „Oh nein, Gwen, nicht wieder damit anfangen, süße!“ „Oh, was hat denn die Gwenny? Liebeskummer? scheint wohl doch nicht so toll zu laufen zwischen dir und Gideon, nicht wahr?“ Ich war so sauer und so verletzt, ich konnte nicht mehr. Ich wollte einfach nur noch schlafen und nie wieder aufwachen. Plötzlich war ich hellwach. In meinem Magen spürte ich das altbekannte Achterbahngefühl. Shit! Das hatte ich total ausgeblendet! Ich stand von meinem Bett, das fast nur noch aus Taschentüchern bestand, auf und schwankte gewaltig. Vor meinen Augen verschwamm allmählich alles. Ich sah Charlotte wie angewurzelt da stehen, ihr Mund war offen, die Kinnlade hing fast auf dem Boden. Leslie rief noch: „Gwenny! Nein! “als ich in rubinroten Licht verschwand.