Einige Tage später fand ich den Zauberer, wie er auf eine der Turmzinnen von Gondor stand. Lautlos näherte ich mich ihm und griff nach seiner Hand. Er schaute mich fragend an. „Ich ... Ich liebe dich", hauchte ich und verstärkte den Druck meiner Hand. Er lächelte nur. „Ich dich auch", wisperte er und nahm mich in die Arme. Eine Weile blieben wir so stehen. „Tut mir leid, dass ich nicht eher eine Antwort auf deinen Antrag hatte, aber jetzt bin ich mir sicher, Gandalf." Der Zauberer neigte seinen Kopf zu mir und ich öffnete den Mund. Schritte hinter uns. Sofort drehten wir uns um. Aragorn kam zu uns. „Gandalf, mein alter Freund, ich brauche deinen Rat. Die umliegenden Dörfer müssen wieder hergestellt werden, aber die Herren weigern sich Holz zur Verfügung zu stellen", berichtete er. Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Wie dumm konnte man sein? „Schon gut, Aragorn, ich bin sofort bei dir. Nienná, ich werde nicht lange fort sein", sprach Gandalf. „Milin len", raunte ich. Aragorn hob die Augenbrauen. Er konnte ja Sindarin. Mist. Glücklicherweise blieb er still. „Milin len, Nienná. Wir sehen uns." Mit diesen Worten begleitete Gandalf Aragorn nach unten. Was jetzt? Wir würden nicht mehr lange hier bleiben. Gandalf hatte seinen Auftrag erfüllt, den er bekommen hatte, was bedeute, dass er in die Unsterblichen Lande segeln durfte. Was war mit mir? Gab es für mich eine Möglichkeit, doch die Erlaubnis zu erhalten nach Valionor segeln zu dürfen? Die Valar konnten so gnädig sein und es mir gestatten. Wenn nicht ... „Lass den Kopf nicht hängen, Nienná. Alles wird gut. Du wirst schon sehen. Hoffnung ist nicht vergebens, wie Elrond immer zu sagen pflegte", dachte ich. Meine Füße brachten mich in mein Zimmer und ich holte das Buch über Beren, das ich mir ausgeliehen hatte, von dem Tisch und machte es mir damit auf dem Bett gemütlich. Da klopfte es an der Tür. „Herein", rief ich, ohne aufzusehen. Die Tür schwang auf und jemand nahm neben mir Platz. „Nienná, sieh mich an", bat eine vertraute Stimme. Langsam drehte ich den Kopf und blickte in Gandalfs Gesicht. „Konntest du Aragorn erfolgreich helfen?", hakte ich nach. Der Zauberer nickte. „Es war nicht schwer die Herren zu überzeugen, nachdem ich ihnen deutlich gemacht habe, dass ihr König sie nicht schutzlos in den Wald gehen lässt, um dort Holz zu schlagen." „Weshalb fürchten sie die Wälder denn noch? Der Krieg ist doch vorbei", bemerkte ich. „Das stimmt, aber nicht alle Diener Saurons wurden getötet. Manche der Südländer sind in die Wälder geflohen und ich verstehe, wenn die Soldaten Gondors Angst davor haben sich ihnen zu nähern." „Wohl wahr", raunte ich und spürte plötzlich die Tränen in meinen Augen. „Entschuldige mich kurz", flüsterte ich und stand auf. Das Buch legte ich in das Regal und da konnte ich die Tränen nicht länger zurückhalten. „Nienná, was bedrückt dich?", wollte Gandalf von mir wissen. „Du wirst bald zurück nach Valinor segeln, nicht wahr?", lautete meine Gegenfrage, ohne mich umzudrehen. Stille. „Gandalf, ich bin eine Waldelbin. Mir steht es somit nicht zu in den Westen zu segeln. Wenn ich es versuchen würde, würde ich mich nur verirren und für immer damit beschäftigt sein nach dir zu suchen. Selbst, wenn ich Arwens Platz nehmen würde, würde ich Valinor niemals betreten können." Gandalf erhob sich und legte eine Hand auf meine Schulter. „Wir werden nicht getrennt werden. Das verspreche ich dir." Ich wischte die Tränen von meinen Wangen und fuhr zu ihm herum. „Gib kein Versprechen, das du nicht halten kannst", erinnerte ich ihn. „Niemals, Nienná. Du hast mein Wort. Möchtest du mich heiraten?" „Ja", lächelte ich und leider ersetzten da neue Tränen die alten. Gandalf strahlte und zog mich in eine Umarmung. „Mach dir keine Gedanken wegen Valinor, meine Liebe", wisperte er an meinem Ohr. „Wir finden eine Lösung dafür. Zur Not bleibe ich hier bei dir." „Das kann ich nicht von dir verlangen", stellte ich klar und befreite mich aus seiner Umarmung. „Du sollst glücklich sein, mein Freund." „Das bin ich, wenn du es bist, Nienná. Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch", entgegnete ich und beugte mich nach vorne, um ihn zu küssen. Seine Lippen fanden meine und ich hörte für einen Moment auf zu denken. Der Kuss blieb sanft und zärtlich. „Jetzt gilt es eine Hochzeit zu planen", sprach Gandalf und wischte eine Träne von meiner Wange. „Stimmt", lachte ich. „Das wird eine ziemlich Überraschung für unsere Freunde. Gut, für Aragorn vielleicht nicht." Gandalf grinste daraufhin. „Er hat mir übrigens gratuliert." „Wie bitte?" „Kein Scherz. Du kannst dich glücklich schätzen, alter Freund, sie zu haben. Das waren seine Worte", erzählte er mir. Hm. „Bin wirklich gespannt, wie die anderen reagieren werden", murmelte ich. „Es würde mich nicht wundern, wenn Merry und Pippin mal wieder ein Unfug anstellen. Das würde ich ihnen jedoch verzeihen." „Wirklich? Du würdest sie nicht zum Spüldienst verdonnern?", schmunzelte ich. Gandalf hob eine Augenbraue. „So merkwürdig es auch klingen mag, das würde ich nicht." Meine Stimmung hellte sich auf und ich war einfach nur glücklich.
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My love is eternal - Herr der Ringe Fanfiction (Pausiert)
FanfictionDiese FF fängt am Ende des dritten Teils an und spielt noch nach den Filmen. Sie ist etwas anders, wie man am Schluss merken wird. Dennoch viel Spaß Alle Rechte bezüglich der Charaktere und Schauplätze, die aus den Büchern und Filmen bekannt sind, l...