Kapitel 21

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Leonie lag nicht mehr auf dem Boden. Stattdessen stand sie neben ihrem Mann. Legolas und Gimli hatten ihre Waffen herausgeholt, aber sie benutzten sie nicht. Johanna kauerte immer noch neben der falschen Leesha. Wer war sie in Wirklichkeit? „Christina", begrüßte Leonie uns. „Gandalf, wieso hast du das Amulett noch nicht zerstört? Was ist ... oh!" Sie brach ab und blickte zu der Person am Boden. Olimba hob eine Augenbraue. „Johanna, lass Leesha gehen. Sie ist nicht die, für die du sie hältst", bat Leonie ihre Schwester. „Wie bitte? Leonie, wovon redest du da?", wollte Johanna wissen und behielt ihr Gegenüber fest im Griff. „Töte, wen du festhältst und du brichst Gandalf das Herz", erklärte Christina. Nienná. Wie bei den Valar war dies möglich? Johanna ließ die Person am Boden los. Darauf schien Olimba jedoch nur gewartet zu haben. Sie hob die linke Hand und dann stürmte eine Flut an Orks auf uns zu. Augenblicklich zückten wir unsere Waffen. Legolas schoss Pfeil um Pfeil. Gimli erledigte viele mit seiner Axt und ich ließ meine Feinde Glamdrim zu spüren bekommen. Johanna und Christina feuerten ebenfalls ihre Bögen ab. Leonies Mann hatte ein Schwert, dessen Klinge blau leuchtete, aber nicht so, wie es Stich tat oder meines. Wie viele Orks wir erledigten, konnte ich nicht zählen. Es schien nicht zu enden. Da ging ein Ruck durch den Boden und die Orks prallten wenige Centimeter vor uns ab. Mein Blick huschte zu Leonie und ich begriff. Sie hatte ihren magischen Schild ausgebreitet. Das Adrenalin wich aus meinen Knochen und ich setzte mich zu Boden. „Gandalf?" Niennás Stimme. Sie kam von der Person, die wie Leesha aussah. „Leonie, kannst du umkehren, was auch immer mit ihr geschehen ist?", erkundigte ich mich. Die Frau schloss für einen Moment die Augen. „Ja, Gandalf. Das kann ich. Jedoch nicht ohne seinen Preis." Obi Wan nahm ihre Hand. „Wie sieht der Preis aus, Liebste?" „Körperliche Wunden", gab Johanna die Erklärung ab. „Nienná wurde mithilfe von dunkler Magie in Leesha verwandelt. Fleisch bezahlt man mit Fleisch." Ein Schauer fuhr meinen Rücken hinab bei ihren Worten. Wieder ging ein Ruck durch den Boden. „Uns bleibt nicht viel Zeit und ich kann nicht gleichzeitig meinen Schild halten und mich um Nienná kümmern", meinte Leonie. „Dann lass mich das übernehmen", meldete sich Johanna zu Wort. Ihre Schwester schüttelte den Kopf und schaute ihr einfach nur in die Augen. Johanna nickte und breitete die Arme aus. Ein dunkelblaues Licht floss von ihren Handflächen zu Boden und formte sich zu einer Kugel. Die Kugel dehnte sich aus, bis wir alle unter ihr standen. Leonie trat neben Nienná und nahm ihre Hand. „Warte!", rief Christina. „Wenn du sie jetzt zurückverwandelst, wird sie sterben. Das Vampirgift wird in ihren Adern bleiben und sie töten." Vampirgift? Wovon redeten sie? „Du hast recht", bestätigte Leonie. „Gandalf, du musst Nienná küssen. Es mag ihr weh tun, aber dann kann ich ihr gefahrlos ihre eigene Gestalt wiedergeben." Also kniete ich mich neben den beiden nieder und legte eine Hand unter Niennás Kinn, um es anzuheben. Ihre Augen waren so fremd für mich. Dunkelgrün und ohne das typische Leuchten. „Ich liebe dich", raunte ich und legte meine Lippen auf ihre. Sie reagierte und dann schrie sie auf. Voller Schmerz. Sie begann zu zucken. Leonie packte ihre Hände. „Danke, Gandalf. Den Rest schaffe ich", ächzte sie hervor unter Niennás Windungen. Nur mit Mühe konnte ich mich dazu überwinden zurück zu treten. „Du bist Nienná aus Lothlorien. Du bist Gandalfs Frau und Gilthiels Mutter. Dein Haar ist blond und leuchtet im Sonnenlicht so hell, dass es weiß wirkt. Deine Augen sind grün wie glänzende Smaragde und deine Haut so weiß wie die Sterne. Du bist eine Elbin, vom Geschlecht der Sindar", rief Leonie. Ein helles Licht umgab sie und Nienná. So hell, dass ich meine Augen schließen musste. Als ich sie wieder öffnete, blickte ich in das vertraute Gesicht meiner Frau. Sie trug ein weißes Gewand, ähnlich dem, das Galadriel getragen hatte. Leonie lag am Boden, auf dem Bauch. Blut floss ihren Rücken hinunter. „Nein!", rief Obi Wan aus und eilte zu ihr. Johanna kniete sich neben ihre Schwester und riss etwas von dem Stoff an ihrem Ärmel ab. Das drückte sie auf den Rücken ihrer Schwester. Sofort färbte es sich rot. „Leonie, hörst du mich?", hauchte Obi Wan und griff nach ihrer Hand. „Es ist nicht so wild, Obi Wan. Wirklich. Johanna, verbinde sie nur. Mehr dürfen wir nicht unternehmen, auch wenn ich dein Angebot zu schätzen weiß, Nienná." Meine Frau nickte und lehnte sich an mich. Johanna legte einen Verband um die Wunden ihrer Schwester an. Als sie fertig war, erhob sie sich. Obi Wan half Leonie beim Aufstehen. „Jojo, dein Schild", wisperte Christina. Erst da fiel mir auf, dass die blaue Kugel langsam immer kleiner wurde. „Das Amulett muss zerstört werden. Gandalf und ich erledigen das." Christina hielt mir ihre Hand hin. „Gut und begebt euch danach gleich nach ..." An dieser Stelle wechselte Leonie in eine andere Sprache, die ich nicht kannte. Ihre Schwester schien damit jedoch kein Problem zu haben, denn sie nickte und ich nahm ihre Hand. Zum dritten Mal an diesem Tag zog etwas an meinem Körper.


My love is eternal - Herr der Ringe Fanfiction (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt