Es dämmerte noch nicht einmal, als wir am nächsten Tag aufbrachen. Wenn wir heil nach Minas Morgûl gelangten, sollte der schwierigste Teil unserer Reise schon geschafft sein. „So sicher bin ich mir da nicht", flüsterte Leonie, die neben mir lief. Sie hatte sich mit Pfeil und Bogen ausgerüstet. „So wie ich die OFZ kenne, werden sie ihre Soldaten eher beim Schicksalsberg postiert haben." Sie hatte meine Gedanken gelesen. Das sollte mich nicht groß überraschen. „Hast du schon irgendwelche Orks gefunden?", wollte ich wissen. Sie schüttelte den Kopf. „Mein Radar habe ich auch bisher nur auf Gondor beschränkt. Sobald wir die Grenze passiert haben, werde ich mich für Mordor öffnen." Na dann. Ihre Schwestern blieben hinter uns und Obi Wan wich nicht von ihrer Seite. Wo hatten die beiden sich nur kennengelernt? Er wirkte nicht als würde er aus ihrer Welt stammen. Leonies Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Du bist immer noch gut darin Dinge zu erraten, Gandalf", bemerkte sie. „Die Geschichte ist recht lange und ich würde sie dir gerne erzählen, aber dafür ist im Moment nicht die richtige Zeit." Da mochte ich ihr nicht widersprechen. Gegen Mittag erreichten wir die Grenze Gondors. Das schwarze Tor war nicht mehr weit. Leonie und ihr Mann tauschten nun die Position mit Christina und Johanna. Sie begrüßten mich und verfielen dann wieder in Schweigen. Das Amulett trug ich um meinen Hals. „Wartet!", rief Leonie da. Sofort blieben wir stehen. Sie kam nach vorne zu uns. „Das Tor, es wird bewacht." „Von wem? Orks? Dunländer?", hakte ich nach. „Nein, nichts dergleichen. Von Soldaten der OFZ und ein Nachtalb ist auch noch dabei", teilte sie uns mit. Ein Frösteln durchfuhr meinen Körper. Meine Hände schwitzten. „Welche Soldaten?", forschte ihre Schwester Christina nach. „Olimba und Leesha", informierte Leonie sie. Christina zucke zusammen. „Wir sollten weiter", schlug Johanna nach einer Weile vor. „Wenn wir hier stehen bleiben und uns Gedanken machen, werden sie dadurch auch nicht verschwinden. Im Gegenteil. Sie werden sich nur besser auf uns vorbereiten können." Damit hatte sie Recht. Also setzten wir uns wieder in Bewegung. Als die Sonne unterging, geriet das Schwarze Tor in Sichtweite. Es war verschlossen. Natürlich. Wir duckten uns hinter einen Felsen. „Was nun?", hauchte Christina und holte aus ein Stück Brot aus ihrem Beutel. „Schätze, einer von uns muss direkt vor das Tor und sie dazu bringen sich zu zeigen. Das ist unsere beste Chance", sprach Johanna. „Leonie, haben sie einen Hinterhalt gelegt?", meldete ich mich zu Wort. Die dunkelblonde Frau schloss für einen Moment die Augen. „Nein, gar nicht. Sie haben das nicht einmal in Erwägung gezogen." Seltsam. Andererseits wusste ich nicht viel über diese Menschen. „Lasst mich mit ihnen reden. Olimba kennt mich recht gut und Leesha auch." „Das lasse ich nicht zu", stellte Obi Wan sofort klar. Leonie nahm seine Hände. „Mir wird nichts geschehen, mein Schatz", versicherte sie ihm. „Außerdem weißt du doch, dass Johanna den Schild auch recht gut beherrscht." Obi Wan nickte und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Sei vorsichtig", bat er sie. „Bin ich doch immer", entgegnete sie und trat aus dem Versteck. Wir schauten zu, wie sie sich dem Tor näherte und ich bewunderte sie dafür, dass ihre Haltung nichts von der Angst zeigte, die sie bestimmt empfand. „Sagt mir wer nun Herr des schwarzen Landes ist!", rief Leonie mit klarer Stimme. „Tretet heraus und zeigt Euch mir!" Stille. Dann öffnete sich langsam das Tor. Zwei Gestalten näherten sich. Eine Frau und ein ... Nachtalb, vermutlich. Die Frau dürfte so groß sein wie Leonie, nur waren ihre Haare schwarz und glatt. Der Nachtalb erinnerte an die Elben, nur waren seine Gesichtszüge lange nicht so weich. „Sieh mal einer an", erhob die Frau ihre Stimme. „Mit dir haben wir nicht gerechnet. Hast du deinen Liebhaber auch mitgebracht?" „Das spielt keine Rolle, Olimba", erwiderte Leonie. „Hast du jetzt etwa Mordor für dich beansprucht?" Ihrem Gegenüber entwich ein Zischen. „Lasst ihr mich und meine Gefährten passieren, oder besteht ihr darauf, dass wir kämpfen?", fuhr Leonie fort. Olimba schwieg einen Moment. „Testen wir doch deine Stärke", schlug der Nachtalb vor. Seine Stimme war so dunkel wie die Nacht. „Das wäre zu einfach", warf Olimba ein und ihre Augen funkelten leicht auf. „Oh, warum lässt du nicht den Weißen Zauberer hervortreten?" Ein Frösteln schüttelte mich. „Niemals, Olimba!", entgegnete Leonie mit einem Knurren in der Stimme. „Wie du willst", seufzte ihr Gegenüber und warf ihr schwarzes Haar zurück. „Dann ..." Leonie schob ihre rechte Hand zu ihr nach vorne und Olimba wurde fünf Meter nach hinten gefegt. Johanna und Christina zogen neben mir ihre Waffen. Obi Wan holte den Griff eines Schwerts hervor. Was wollte er denn damit? Der Nachtalb grinste und dann sackte Leonie in sich zusammen. Der Alb war verschwunden. Entsetzen packte mich und ich wollte zu ihr stürmen, doch Christina hielt mich am Arm fest. „Nicht, Gandalf! Sie weiß, was sie tut und sie wird den Nachtalb besiegen. Vertrau auf ihre Stärke." Etwas anderes blieb uns nicht übrig. Langsam näherten wir uns ihr. Olimba kam wieder auf die Beine. „Sie hat es nicht anders gewollt, eure liebe Freundin! Leesha!", rief sie. Eine weitere Frau erschien vor uns. „Wen haben wir denn da? Resiluv Husho!", befahl sie. Christina und Johanna sprangen gleichzeitig vor. Sie drückten Leesha zu Boden und Johanna holte einen Silberpflock hervor. „Ihr scheint es wirklich darauf aufzulegen, dass ich die Nachtalben entfessele!", keuchte Olimba. Legolas zog einen Pfeil und spannte seinen Bogen. „Nicht, wenn ich Euch vorher töte", erklärte er und ließ die Sehne los. Olimba lachte auf. Der Pfeil prallte von ihr ab. Mithril. Eine andere Möglichkeit fiel mir nicht ein. Außer, sie hatte etwas anderes getan. Leesha regte sich am Boden. „Glaube ja nicht, ich würde den Pflock nicht mit Freuden in dein Herz rammen!", knurrte Johanna und richtete die Waffe auf ihr Herz. „Gandalf! Nimm ... nimm meine Hand", erklang Christinas Stimme in meinem Kopf. „Beeil dich! Johanna wird Olimba ablenken." „Lass uns passieren oder ich gebe deiner Gefährtin den Rest", sprach Johanna und hob den Kopf, um Olimba anzuschauen. Diese erwiderte ihren Blick. „Nur zu. Mir liegt nichts an ihr." So unauffällig wie möglich bewegte ich mich auf Christina zu. „Das glaube ich dir nicht", fuhr Johanna fort. „Du empfindest etwas für sie, ich bin doch nicht blind." Olimbas Unterlippe zitterte. Nur noch fünf Meter. „So grausam kannst du nicht sein, Johanna. Das passt gar nicht zu dir", stellte die Frau klar. „Grausam genug um sie zu töten, ja, aber dich das übernehmen zu lassen, nein. Also?" Christinas Fingerspitzen berührten meine und schon spürte ich ein Ziehen an meinem Körper.
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My love is eternal - Herr der Ringe Fanfiction (Pausiert)
FanfictionDiese FF fängt am Ende des dritten Teils an und spielt noch nach den Filmen. Sie ist etwas anders, wie man am Schluss merken wird. Dennoch viel Spaß Alle Rechte bezüglich der Charaktere und Schauplätze, die aus den Büchern und Filmen bekannt sind, l...