Nach der Schule lief ich aus dem Gebäude und wollte so schnell wie möglich nach Hause gehen, da rief jemand: „Hey Jade, willst du nicht auf mich warten?"
Ich musste mich gar nicht zu ihr umdrehen, um zu wissen, dass es Jesy war. Wer würde sonst nach mir rufen? An dieser Schule gab es niemanden, der so nett zu mir gewesen wäre.
Aber das störte mich nicht. Ehrlich gesagt hatte ich selbst etwas dazu beigetragen. Zumindest hatte ich mich nie gross bemüht, irgendwelche Freunde zu finden oder Leute kennenzulernen. Es war mir einfach nicht so wichtig.
Ich reagierte auch nicht, obwohl ich Jesy gehört hatte. Wie gesagt, es war mir einfach nicht wichtig, Leute kennenzulernen.
Es war nicht so, dass ich Menschen hasste und Freundschaften ablehnte oder so. Ich konnte einfach nicht viel damit anfangen. Ich kam gut ohne Freunde zurecht, warum sollte ich also meine Zeit verschwenden, um welche zu finden?
Jesy liess natürlich nicht locker. Sie lief einfach neben mir meinen Schulweg und als wir bei mir Zuhause angekommen waren, sagte sie: "Brauchst du Hilfe bei deinen Hausaufgaben oder so? Ich hätte Zeit."
"Wir haben heute gar keine Hausaufgaben", erwiderte ich nur und verabschiedete mich von ihr. Das stimmte zwar, aber ich hätte ihre Hilfe auch nicht angenommen, wenn ich sie gebraucht hätte. irgendwie kam mir diese ganze Sache immer noch sehr komisch vor und ich wusste nicht, was ich von Jesy halten sollte.
Zuhause ging ich sofort in mein Zimmer. Da wir heute wirklich nichts für die Schule machen mussten, hatte ich den ganzen Nachmittag für mich. Das bedeutete, ich würde den ganzen Nachmittag lesen. Ich hatte niemanden, mit dem ich mich treffen könnte, also erwartete auch niemand von mir, dass ich irgendwas tat an einem freien Nachmittag. Dachte ich zumindest.
Doch plötzlich kam Karl in mein Zimmer. Ich sah ihn fragend an. "Monica und Alice sind hier", informierte er mich. Monica und Alice. Die hatte ich ganz vergessen. Die Beiden waren meine Cousinen. Monica war in meinem Alter und Alice war 11. Und heute kamen sie zu Besuch.
Ich stand sofort auf, legte mein Buch beiseite und verabschiedete mich in Gedanken von meinem ruhigen Nachmittag. Dann ging ich in unser Wohnzimmer, um Monica und Alice zu begrüssen.
Es war nicht so, dass ich meine Cousinen nicht mochte. Mit Monica verstand ich mich ziemlich gut und Alice war auch okay, aber ich würde jetzt etwas mit ihnen machen müssen. Was hiess, ich würde den ganzen Nachmittag nichts anderes machen können.
Alice redete pausenlos nur über Elsa und Frozen, was Monica etwas mehr zu nerven schien als mich. Ich fand Frozen als Film ganz okay. Ich war jetzt nicht ein riesiger Fan wie Alice, aber diese Phase hatten wir doch alle mal, oder?
Trotzdem tat Monica mir irgendwie leid. Sie musste das Elsa-Gelaber von Alice ja jeden Tag ertragen. Sie war sichtlich genervt von ihrer kleinen Schwester.
Monica war das komplette Gegenteil von mir, aber wir verstanden uns erstaunlich gut. Sie hatte noch nie gerne gelesen, fangirlte über Popstars und redete oft über irgendwelche Jungs aus ihrer Klasse.
Ich hatte mich nie gross für Jungs interessiert. Mein erster Crush war Ginny Weasley gewesen (Nein, ich meine nicht die Schauspielerin, sondern Buch-Ginny). Naja, und jetzt war ich in die beste Freundin der arrogantesten Person dieser Erde verknallt.
"Jade, kennst du eigentlich BTS?", wollte Monica von mir wissen. Ich kannte BTS nicht und machte den Fehler, Monica das zu sagen.
Den Rest des Nachmittags musste ich mir Monicas Monologe über BTS anhören. Das war eine koreanische Boyband, die momentan ziemlich grossen Erfolg hatte. Ich hatte noch nie von ihnen gehört und kannte kein einziges der Lieder, die Monica mir vorspielte.
Sie sah mich an, als würde ich hinter dem Mond leben und hätte gerade gefragt, was ein Kugelschreiber sei. Dieser Vergleich ist nur so schlecht, weil mir gerade nichts besseres eingefallen ist, aber ihr könnt euch sicher vorstellen, was ich meine.
Als Monica und Alice wieder gehen mussten, begleitete ich sie zur Türe. Die Beiden wurden von ihren Eltern abgeholt und stiegen gerade ins Auto, als ich auf der anderen Strassenseite eine Gestalt sah.
Es war Jesy. Wie lange stand sie schon dort? Was machte sie da?
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Wenn du mich brauchst ~ Jerrie/Jadesy
FanfictionJade mag Perrie. Aber das kann sie Perrie nicht sagen. Deswegen und auch wegen anderem ist Jade unglücklich. Jesy ist hier, um das zu ändern.