Am Montagmorgen war Jesy wieder da.
Und Perrie war krank, also konnte ich nicht wegen der Eisbahn mit ihr sprechen. Das hätte ich mich höchstwahrscheinlich eh nicht getraut.
Leigh-Anne hatte völlig aufgehört, mich zu beachten, dafür bekam ich in der Pause wieder einmal Besuch von Mike.
Ihm war wohl langweilig und da war ich das erstbeste Opfer, das ihm einfiel. Ich traute mich nicht, mich zu wehren.
Selbst wenn er alleine war, war Mike immer noch ziemlich furchteinflössend. Und es stellte sich heraus, dass er genau so gut Leute zusammenschlagen konnte wie seine Kumpels.
Manchmal fragte ich mich wirklich, warum Leigh-Anne mit ihm zusammen war. Er war nicht einmal hübsch.
Aber vielleicht konnte ich das auch einfach nicht beurteilen, weil ich mich nicht für Jungs interessierte.
Meine Auseinandersetzung mit Mike führte dazu, dass ich zu spät in die letzte Stunde kam.
Ich bildete es mir vermutlich nur ein, aber ich hätte schwören können, dass Leigh-Anne mich irgendwie komisch ansah, als ich mich an meinen Platz setzte.
Nach der Schule nahm ich absichtlich einen anderen Umweg als den, den ich sonst immer nahc Hause nahm.
Ich wollte Mike nicht nochmals über den Weg laufen.
Jesy verlangte, dass ich ihr alles über den Vorfall auf der Eisbahn und mein Treffen mit Perrie erzählte.
Das tat ich auch.
Mir war klar, dass ich zu oft über Perrie schwärmte, aber Jesy schien es nicht zu stören.
Trotzdem reagierte sie jedes Mal komisch, wenn ich von Perrie erzählte. Vielleicht störte es sie doch.
Am nächsten Tag war Perrie immer noch krank. Ich fragte mich immer noch, was sie auf der Eisbahn gemeint hatte.
"Vielleicht meinte sie einfach, dass sie es schön fand, dich zu sehen?", schlug Jesy vor.
"Aber es ist Perrie Edwards, seit wann weiss sie von meiner Existenz?"
"Offensichtlich mindestens seit Sonntag."
Ich war trotzdem skeptisch. Warum sollte Perrie mit mir sprechen?
Das machte sie sonst auch nie. Was war an diesem Sonntag anders gewesen?
In der Pause schloss ich mich im Klo ein. Der einzige Ort, wo ich Mike sicher nicht begegnen würde.
Offenbar hatte noch jemand eine ähnliche Idee gehabt. Denn irgendwann hörte ich die Türe aufgehen.
Ich dachte natürlich zuerst, jemand müsse einfach aufs Klo, aber plötzlich hörte ich jemanden weinen.
Irgendwie hatte die Person mich wohl gehört, denn sie fragte plötzlich alarmiert: "Hallo? Ist da jemand?"
Irgendwie kam mir diese Stimme bekannt vor, aber ich wusste nicht, wer es war.
Ich beschloss, ihr zu antworten, alles andere wäre noch komischer gewesen.
"Wieso weinst du?", fragte ich die Person und erwartete eigentlich eine Antwort wie "geht dich nichts an" oder so.
Aber zu meiner Überraschung antwortete die Person wirklich. "Ich habe das Gefühl, dass alle mich nur wegen meinem beliebten Freund mögen und ich keine echten Freunde habe."
Ich überlegte. Wer könnte das sein? Mir fiel niemand ein.
"Es gibt sicher Leute, die dich wirklich mögen." Langsam schloss ich die Türe auf und ging aus der kleinen Klokabine heraus.
Vor mir stand, über das Waschbecken gebeugt, Leigh-Anne. Ihr dunkelgrauer Hoodie lag neben ihr auf dem Boden. Darunter trug sie ein knallrotes T-Shirt, das sie schon öfter in der Schule angehabt hatte.
Langsam drehte sie sich um und schien genau so verwirrt und ratlos zu sein wie ich.
Aber entgegen meiner Erwartungen verlangte sie nicht, dass ich sie alleine liess, sondern stand einfach nur da.
Ihr Make-up war von ihren Tränen verlaufen und neben ihr lag immer noch der Hoodie.
Ich entschied mich dafür, ihr zu helfen. Sie war zwar Leigh-Anne Pinnock und ich war Jade Thirlwall, aber das schien mir in diesem Moment ziemlich egal.
"Möchtest du immer noch darüber reden?", fragte ich vorsichtig.
Sie sah mich lange an, als würde sie abwägen, ob ich das ernst meinte und nickte schliesslich.
"Aber die nächste Stunde beginnt in zwei Minuten. Wir sollten gehen."
Und dann tat ich etwas, was ich bis vor einer Minute noch für völlig unmöglich gehalten hätte.
Ich schwänzte eine Schulstunde. Gemeinsam mit Leigh-Anne Pinnock.
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Wenn du mich brauchst ~ Jerrie/Jadesy
FanfictionJade mag Perrie. Aber das kann sie Perrie nicht sagen. Deswegen und auch wegen anderem ist Jade unglücklich. Jesy ist hier, um das zu ändern.