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Mittlerweile war Dezember. Jesy und ich sassen in unserem Garten und freuten uns über den ersten Schnee.

Oft vergass ich, dass andere Leute Jesy nicht sehen konnten. Für mich war sie mittlerweile die wichtigste Person meines Lebens geworden.

Ich war so glücklich, Jesy zu kennen. Ich wusste, dass das irgendwann vorbei sein würde, aber bis dann wollte ich keine Sekunde verschwenden und aus allem das Beste machen.

Glücklicherweise sah Jesy das genauso. Also verbrachten wir unglaublich viel Zeit damit, Dinge zu tun, die uns Spass machten.

In der Schule war die Situation dafür noch etwas komischer geworden.

Ich traf fast nie mehr auf Leigh-Anne und Perrie. Und wenn ich sie sah, kam es mir so vor, als würden sie sich gar nicht für mich interessieren.

Natürlich machten sie immer noch dumme Sprüche und lachten über mich, aber eben nicht mehr so oft.

Es schien so, als wäre es eher eine Gewohnheit. Früher hatten sie nach mir gesucht, nur um mich fertigzumachen. Jetzt begegnete ich ihnen höchstens dreimal pro Woche ausserhalb des Unterrichts.

Nicht dass mich das gestört hätte oder so. Im Gegenteil, es war gut, endlich meine Ruhe zu haben.

Aber irgendwie sah ich dadurch Perrie auch weniger. Früher hatte sie mich wenigstens beachtet, aber jetzt schien sie keine Notiz von meiner Existenz zu nehmen.

Das fiel nicht nur mir auf. Auch Jesy bemerkte es natürlich.

"Was denkst du, warum machen sie das?", wollte ich von ihr wissen.

"Sei doch froh darüber."

"Bin ich ja. Ich frage mich nur, was der Grund dafür ist."

"Warum fragst du sie denn nicht?"

"Wen? Leigh-Anne?"

Jesy nickte. "Wen denn sonst?"

"Was soll ich machen? Zu ihr gehen und ihr sagen: 'Hey Leigh-Anne. Danke, dass du mich nicht mehr jede Pause fertigmachst. Warum machst du das eigentlich nicht mehr?'"

"Genau das."

Ich gab auf und schüttelte genervt den Kopf. Jesy erwartete definitiv zu viel von mir.

Ich wollte das Thema wechseln, aber da kam Monica in den Garten.

Ich hatte ganz vergessen, dass meine Cousinen Monica und Alice uns über das Wochenende besuchen würden.

Es war nämlich Samstagmorgen.

Monica trug einen Hoodie, auf dem 'BTS' stand. Ich erinnerte mich vage an BTS. Das war die Band, die Monica mir bei unserem letzten Besuch gezeigt hatte.

Anscheinend mochte sie die immer noch. Das war für Monicas Verhältnisse ziemlich lange. Normalerweise fand sie ein Fandom nach 1-2 Monaten langweilig und suchte sich ein neues.

Ich drehte mich zu Jesy, aber sie war weg. Das war oft so. Sobald wir nicht mehr alleine waren, verschwand sie.

Es stellte sich heraus, dass Monica jetzt irgendwelche offiziellen Tänze zu Liedern von BTS auswendig lernte.

Und aus unerklärlichen Gründen versuchte sie, mir einen dieser Tänze beizubringen.

Ich glaube der Song hiess etwas mit 'boy' und 'love', aber ich bin mir nicht sicher.

Jedenfalls war es überhaupt nicht mein Musikstil, aber ich musste zugeben, BTS konnten ziemlich gut singen und auch tanzen.

Alice redete wieder die ganze Zeit über Frozen. Aber nicht sehr lange, weil sie später einen Film schauen durfte.

Also hatten Monica und ich etwas Zeit für uns. Monica hörte die ganze Zeit nur Musik, also las ich ein Buch.

Das war etwas, was Monica nicht, oder besser gesagt, nicht mehr konnte. Mit mir normal reden, als wären wir nicht die verschiedensten Personen dieser Erde.

Wenn du mich brauchst ~ Jerrie/JadesyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt