7. Kapitel: Tischmanieren

66 4 1
                                    

Ich atmete kurz durch, um die Aufregung los zu werden, die sich in mir aufgebaut hatte.
Der Hut wurde mir vom Kopf genommen und ich sah noch wie ein flüchtiges, selbstzufriedendes Lächeln über Professor Shlughorns Gesicht huschte.
Die Shlytherins klatschten laut und ich ging zu ihnen hinüber.
Da der lange Tisch vorne mit den Erstklässlern besetzt war, lief ich noch ein Stück nach hinten.
Ein älterer Herr stand auf und ging zum Podium.
Also setzte ich mich schnell auf einen freien Platz auf der Holzbank, ohne darauf zu achten wer sich in meiner Umgebung befand.

"Liebe Schüler, Ich heiße euch herzlich Willkommen.
Für die jenigen die es nicht wissen, ich bin Professor Dippet der Schulleiter.
Ein neues Jahr bricht an und ich freue mich die vielen neuen Gesichter begrüßen zu dürfen.
Ich möchte euch alle daran erinnern das der Wald vor unserem Schloßgelände nicht betreten werden darf, bei keinen noch so wichtigen Umständen.
Bitte merkt euch das!
Auch wird der oder die jenige, die hier unvernünftig oder falsch handeln mit Punktabzügen von euren jeweiligen Häusern bestraft.
Also seid schlau und sammelt lieber durch gute Taten Punkte für euer Haus, anstatt die Regeln zu brechen und welche zu verlieren. Die jenigen die ihr 5. Schuljahr antreten werden, darf ich darauf hinweisen das die ZAG-Prüfungen im Frühling stattfinden.
Bitte lernt fleißlich und nehmt die Sache ernst.
Dasselbe gilt für die UTZ Schüler, ihr werdet hier keine zweite Chance bekommen und so wünsche euch viel Glück in diesem Schuljahr.
Bei weiteren Fragen wendet euch bitte an die Lehrer oder Vertrauensschüler die sich in euren Häusern befinden.
Eure Stundenpläne werden nach dem Essen ausgeteilt.
Nun, Guten Appetitt!"

Die Teller und Schüsseln füllten sich augenblicklich und schon bald konnte man aufgeregtes Geschnatter und Besteck klappern hören.
Erst jetzt sah ich mich um und hätte mich fast an dem Glas Kürbissaft verschluckt, das ich mir genommen hatte.
Mir gegenüber saß Tom Riddle und löffelte gerade abwesend Tomatensuppe.
Während ein Junge, den ich schon ihm Zug gesehen hatte, ihm Sachen zuflüsterte, die ich nicht verstand.
Doch ich hatte gar keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen; den jemand stupste mich an der Schulter an.
Ich drehte mich um und sah einem kleinem Mädchen mit braunen Haaren ins Gesicht.
"Hey, du bist neu richtig.
Ich bin Evie Mason.
Freut mich das du in Shlytherin bist.
Ich denke du könntest eine Führerin durch das Schloß gerbrauchen, vielleicht-"
"Ey, Mason was hatte ich dir gesagt? Zweiklässler gehören nicht hier nicht hin. Geh nach vorne zu deinesgleichen und nerv da weiter."
Diese barschen Worte kamen von gegenüber, der Junge der Riddle etwas in Ohr geflüstert hatte, hatte sich der Kleinen zugewandt, sah sie abwertend an und als sie nicht sofort tat wie er ihr geheißen hatte, fügte er noch hinzu:
"Wir wollen doch das deine Schlammblutmutter ihr einziges Kind am Ende des Schuljahres wieder erkennt und jetzt mach nen Abflug."
Da wurde sie vor Scham über und über rot und lief dann so gleich an das andere Ende des Tisches. Dort setzte sie sich und verbarg ihr Gesicht in ihren Händen.
Innerlich stand mir der Mund vor Fassungslosigkeit offen.
Am liebsten hätte ich etwas erwidert oder ich weiß nicht irgendwas getan, aber ich konnte nicht.
"Lestrange, warst du nicht ein bisschen gemein zu ihr?"
Die Stimme kam von einem großen Jungen mit goldenem Abzeichen der Rechts von mir saß.
Genau, der unfreundliche Junge mir gegenüber hieß Lestrange.
"Ach, halts Maul Ross. Bist wohl in den Ferien weich geworden, he?"
Er wandte sich dem andern zu, und musste erneut einen drauf setzten.
"Nur weil du ein Vertrauensschülerabzeichen bekommen hast, bist du trotzdem noch weniger wert, als der Dreck unter deinen Schuhen."
"Vorsicht! Es geht ganz schnell und ich melde dich bei Professor Dippet."
Ließ sich der Junge der Ross hieß nun empört vernehmen.
"Nein, du machst mir keine Angst!"
Protze Lestrange verächtlich zurück.
"Stimmt, kleine Mädchen schaffen das besser und zwar so sehr das du sie gleich bedrohen musst."
Es war mir herausgerutscht ohne das ich recht überlegt hatte. Ross begann zu lachen und bald fielen eine Menge andere ein, die die Auseinandersetzung verfolgt hatten.
Ich rührte mich nicht von der Stelle, meine Blicke wanderten den Tisch unsicher hinauf und wieder hinunter.
Tom Riddle verzog seine Mundwinkel kaum merklich zu einem Schmunzeln und dann verwandelten sie sich nach wenigen Sekunden wieder in seine undurchdringliche, steinerne Miene.
"Die Neue, ist wortgewandt und du bist peinlich."
Ließ er sich kurz und unberührt vernehmen.
Man merkte wie sehr es Lestrange missfiel so offen blossgestellt zu werden.
Man konnte es ihm buchstäblich von dem Gesicht ablesen, wie sehr ihn die Aussage des gleichaltrigen Jungen der neben ihm saß traf.
Viel mehr noch, als das Lachen der anderen.
Da Riddle ihn jedoch nun nicht auch laut auslachte, sondern einfach mit dem Essen fort fuhr, verstummten die anderen die um ihn herum saßen auf erstaunlich konsequente Weise.
Ich hatte nicht gelacht, vielleicht weil ich es nicht zum Lachen fand oder weil ich sah das Professor Dumbledore mir einen Blick zuwarf, ehe er sich über ein Stück Siruptorte hermachte.

Prinz Des BösenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt