Gedanken verloren saß ich auf meinem Bett, die Beine gekreuzt und starrte auf das in Leder gebundende Buch das vor mir lag. Mit einem Finger fuhr ich mir über meine trockene Unterlippe. Es war mitten in der Nacht, meine Zimmergenossinnen schliefen und ich kam nicht zur Ruhe. Das Tagebuch von Tom Riddle war in meinem Besitz. Ich malte mir aus was wohl Professor Dumbledore von diesem Fund halten würde.
Ob er es gutheißen würde das ich es besaß? Ob er Anspruch darauf erheben würde? Meine Aufgabe war es die Ziele und Geheimnisse von Tom Riddle herauszufinden, wenn sie nicht in seinem Tagebuch standen, wo dann?
Ich griff nach dem Buch. Allerdings erschien mir das alles ein wenig zu einfach, jemand der dunkle Geheimnisse hatte, schrieb diese wohl kaum in ein Buch, wie ein dummes Kind und vergass dieses dann in der Bibliothek.
Dieser Gedanke machte mir Angst.
Was wenn dies eine Falle war?
Ohne weiter darüber nachzudenken packte ich das Buch und steckte es in die unterste Schublade meines Nachtisches. Ich zückte meinen Zauberstab und murmelte leise um niemanden zu wecken:
"Colloportus!"
Danach bettete ich meinen Kopf wieder auf mein Federkissen und seuftzte schwer...Am nächsten Tag wäre ich in Kräuterkunde beinahe eingeschlafen, ich hatte den Rest der Nacht dagelegen und mir unschöne Gedanken gemacht. Ein paar von den Gedanken verwandelten sich schließlich in Träume um und brachten mich außerordentlich durcheinander. Am Morgen kam ich dann zu spät zu meiner ersten Unterrichtsstunde. Was sich bestimmt nicht sehr gut auf meine Zauberkunst Note auswirkte. Jetzt trottete ich müde den anderen Schüler hinter her die sich auf den Weg zurück ins Schloss machten. Die Gewächshäuser in Hogwarts waren im Winter wohl besonders ungemütlich. In der Beauxbatons Akademie hatte es so ein Fach wie Kräuterkunde gar nicht gegeben, wir lernten eher theoretisch mit magischen Pflanzen umzugehen. Das bedeutete eine Menge lesen, aufschreiben und auswendig lernen. Ich muss zugeben ich war ein wenig erleichtert diese Akademie hinter mir zu lassen und meinen Abschluss auf einer Schule zu machen dessen Niveau ein wenig leichter erreichen zu war.
Der Wind frischte auf und ich zog meinen Schal ein wenig fester, ehe ich meinen Schritt beschleunigte um möglichst schnell die Wärme des Schlosses zu erreichen.
Beim Mittagessen fühlte ich mich sonderbar unwohl, mir war als würde mich jemand beobachten. Und das Tagebuch von Tom Riddle schob sich immer wieder in meine Gedanken.
Sollte ich es doch lesen?
Selbst wenn ich nichts fand was mir weiter half, hätte ich es so wenigstens versucht.
Verstohlen sah ich mich um und bemerkte das der Blick von Ross auf mir lag. Etwas seltsam besorgtes war in seinen Zügen. Als er bemerkte das ich ihn ansah, schaute er betreten weg. Ich verdrehte die Augen und erhob mich. Mit schnellen Schritten ging ich die Tafel hinauf und auf ihn zu. Er saß ihm Umkreis von ein paar Schülern die ich nicht kannte, ein paar von ihnen hoben den Blick als ich vor ihnen stand. Ich tippte Ross sachte auf die Schulter: "Können wir reden?" Er wandte sich überrascht um. Ein paar Mädchen in seiner Umgebung kicherten dämlich. Ich ignorierte sie gekonnt. "Ähm...ja klar. Was gibt es denn?" Er fuhr sich durch die Haare und sah mich zerknirscht an.
"Nicht hier."
Machte ich deutlich und verschränkte die Arme. Er sah unsicher in die Runde.
"Unter vier Augen."
Wiederholte ich als er sich nicht rührte.
"Na schön."
Er richtete seine Krawatte und erhob sich.
Eiligen Schrittes verließ ich die große Halle, er folgte mir rasch. Auf dem Flur angekommem zog ich ihn in eine stille Ecke.
"Ich weiß wirklich nicht was du an mir findest, das du mich ständig beobachtest."
Zischte ich ihm zu und starrte ihn böse an.
"Also ich-"
Fing er an, doch ich unterbrach ihn.
"Hör zu vielleicht habe ich mich letztes Mal nicht deutlich ausgedrückt, aber ich brauche niemanden der mich warnt, mich behindert oder in Schutz nimmt. Weder vor den Rittern der Walpurgis noch vor-"
Ich holte kurz Luft.
"Riddle."
Beendete Ross ruhig meinen Satz. Ich sah ihn perplex an. Wenn er nicht aufhörte, könnte das wirklich gefährlich für mich werden. Für mich und für Dumbledores Pläne.
"Du hast ihn verfolgt, in den Kerkern, mitten in der Nacht, nach Ausgangssperre."
Ich war für einen Moment sprachlos. Die Schritte....das zweite paar Schuhe.
"Du...warst das?"
Sagte ich nach einer Weile.
"Hast du mir etwa nach spioniert?"
Entrüstete ich mich. Er sah mich ertappt an.
"Nein! Ich bin Vertrauensschüler, ich muss nunmal meine Runden machen."
Darauf hin sah ich ihn nur unglaubwürdig an. Er seuftzte und fuhr sich erneut durch die Haare.
"Dawson, ich weiß nicht was du für ein Spiel spielst, das will ich ehrlich gesagt auch nicht wissen. Aber dreh es bitte nicht so als wäre ich dein Problem."
Damit wandte er sich von mir ab und wollte zurück in die große Halle gehen.
Ich biss mir auf die Lippe und zögerte einen Moment. Dann lief ich ihm hinterher
"Warte..."
Ich griff nach seinem Arm und hielt ihn auf. Er drehte sich um und fixierte mich frustriert.
"Wirst du es jemanden sagen?"
Fragte ich und gab aus Angst das er einfach gehen würde seinen Arm nicht frei.
Sonderbarerweise riss er sich nicht los. Eine Weile sah er stumm auf meine Hand hinab.
Dann sah er mich an, in seinen Augen lag etwas befremdliches.
Doch plötzlich schüttelte er den Kopf.
Dankend nickte ich ihm zu, bevor ich ihn los lies und er zurück ihn die große Halle ging.
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Prinz Des Bösen
Fiksi Penggemar"Wie begrenzt dein Horizont doch ist. Es kann nichts größeres geben als die Macht die uns verliehen ist. Götter sind nichts als eine Erfindung der Muggel um sich an etwas festzuhalten was stärker ist als sie. Aus Angst vor dem Leben sind sie enstand...