9. Once Upon a December

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Someone holds me safe and warm,
Horses prance through a silver storm,
Figures dancing gracefully across my memory.

Far away,
Long ago,
Glowing dim as an ember,
Things my heart used to know,
Things it yearns to remember
And a song someone sings
Once upon a December

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Leise summe ich vor mich hin, während ich die Haare in meinem Bild schattiere. Schon lange habe ich nicht mehr digital gezeichnet, aber es macht tatsächlich Spaß, sich mal wieder so austoben zu können. Ob das Dazai am Ende gefallen wird? Ich hoffe es sehr! Aber wie lange sitze ich hier eigentlich schon? Ich lehne mich zurück und werfe einen Blick auf die Uhr. Oh du meine Güte, schon Abend! Ich muss die Zeit ja komplett vergessen haben! Ich sollte mir wohl flink etwas zum Abendessen machen, bevor ich weiterarbeite.

Wenig später habe ich meine Tagliatelle mit Käsesoße verdrückt und sitze wieder über meinem Bild. Trotzdem schweifen meine Gedanken zurück zu Dazai. Er müsste jetzt noch schlafen... Es tut mir so im Herzen weh zu wissen, wie er vermutlich an Weihnachten einfach nur alleine zu Hause sitzt... Ich kann mir das gar nicht vorstellen. So einsam zu Hause zu sitzen an Heiligabend. Aber wenn ich es müsste, würde ich mir vermutlich auch kaum Mühe nur um meinetwillen geben... Aber wenn ich bei ihm wäre, wäre das anders? Zumindest hat er das angedeutet. Meine Gedanken schweifen soweit ab, dass ich mir vorstelle, wie wir gemeinsam bei ihm auf dem Sofa sitzen.

"Ich will nicht, dass du an Weihnachten alleine bist...", murmel ich leise. Dazai zieht mich liebevoll in seine Arme und seufzt. "Ich hätte dich auch lieber bei mir, Kimie-chan.", antwortet er ruhig, während er das Gesicht in meinen Haaren vergräbt. Ich liebe dieses Gefühl, wenn er meine Nähe sucht. Sanft lege ich meine Hand auf seinen Kopf und zwirble ihm durch die Haare. "Kann ich dir denn gar nichts gutes tun...?", frage ich vorsichtig und spüre gleichzeitig, wie sich sein Mund zu einem Lächeln verzieht. "Allein dass ich dich gefunden habe und weiß, dass du an mich denken wirst, reicht mir schon... Sorg dich nicht zu sehr." Seine Stimme hat etwas beruhigendes. Ich streichle weiterhin durch seine Haare, bis er wieder die Stimme erhebt. "Kimie-chan? Was wünschst du dir eigentlich zu Weihnachten?" Seine Frage verwirrt mich. Was sollte ich mir denn noch zu Weihnachten wünschen? "Eigentlich... habe ich nur einen Wunsch...", flüstere ich ein wenig traurig. Dazai schaut zu mir auf. "Und zwar?" Ich halte einen Moment inne, ehe ich ihm meine Antwort gebe. "Ich wünschte mir nur, dich hier bei mir zu haben..." Wieder beginnt Dazai zu lächeln. "Wenn ich könnte, würde ich dir das sofort erfüllen... Aber ich fürchte, das wird aufgrund der zu knappen Zeit so nicht möglich sein..." Traurig seufze ich auf. "Ich weiß... Aber das wäre das einzige..." Dazai klingt ebenfalls traurig. "Das wäre auch das einzige was mir einfiele..." Aneinander gekuschelt schweigen wir beide. Es ist schön zu wissen, dass wir beide einander gerne sehen würden... Obwohl... tun wir das nicht gerade? Plötzlich wird mir bewusst, dass dieser Traum schon wieder nicht wie die Träume ist, die ich zuvor hatte. Er ist wieder so nah an der Realität... und lässt mich mit dem Dazai sprechen, den ich aus der Realität kenne. Dazais Stimme reißt mich dann jedoch zurück. "Gibt es wirklich sonst nichts, womit man dir eine Freude machen könnte?" Ich überlege. Wieso besteht er denn so auf diese Frage? "Hmm... Ehrlich gesagt... Alles von dir würde mich freuen... Irgendetwas persönliches, was nur von dir kommen kann. ~" Da muss mein Liebster schmunzeln. "Die Aussage sieht dir ähnlich. Aber okay... Ich überlege mir was..."

Meine Gedanken kehren zurück in die Realität. Mir fällt auf, dass meine Träume häufiger mit der Realität zu verschwimmen scheinen, seit Dazai und ich uns real kennen. Womit hängt das zusammen? Teilweise fühlt es sich nicht mehr an wie Träume sondern eher... als würde sein Unterbewusstsein mit meinem... kommunizieren? Noch immer stelle ich mir die Frage, wie es überhaupt sein kann, dass er meine Träume sieht... Weil eine Fähigkeit kann es wirklich nicht sein. Da würde seine Fähigkeit mit interferieren. Ich seufze. Das ist alles komisch. Verwirrend. Aber okay. Irgendwann - hoffe ich - werden sich meine Fragen noch beantworten lassen. Es braucht vermutlich alles nur Zeit.
Im nächsten Moment höre ich mein Handy vibrieren und werfe einen Blick darauf. So so! Schau mal einer an, wer wach ist:

A Daydream Away ~ Nur einen Tagtraum entfernt (Dazai Osamu x OC Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt