Ryujin
"Guten Morgen, ihr Schlafmützen!"
Ich schreckte aus meinem Schlaf heraus und richtete mich sogleich auf, als das Sonnenlicht auf uns traf. Müde rieb ich über meine Augen, um meine Sicht zu klären und zu dem Jungen zu schauen, der uns so liebevoll geweckt hatte. Felix stand grinsend vor dem Fenster, dessen Vorhänge er aufgerissen hatte und kam nun langsam auf unser Bett zu. Auch Changbin stand im Zimmer, am Türrahmen gelehnt und musterte uns schmunzelnd.
"Aufstehen, ihr zwei, wir haben Frühstück geholt", meinte Felix und zog uns die Decke weg, die noch halb über uns gelegen hatte. Sofort protestierte ich und versuchte sie festzuhalten, allerdings war der Australier schneller als ich. Dadurch wachte nun auch Yeji auf und richtete sich verschlafen auf. Bis eben hatte sie sich noch an mich gekuschelt gehabt, da sie heute Nacht auf meiner Brust geschlafen hatte, doch jetzt war sie natürlich wach.
"Hm?", fragte sie murrend und gähnte einmal herzhaft, was wirklich süß aussah. Dann jedoch riss sie ihre Augen auf und starrte ihren besten Freund verärgert an. "Raus hier!", rief sie laut und richtete sich auf, zog dabei rasch auch ihren Pulli weiter herunter. Er war etwas hochgerutscht und sie trug - ebenso wie ich - keine Hose mehr, weil diese uns bloß gestört hatte. Beim Kuscheln natürlich.
"Wieso? Haben wir euch etwa gestört?", wollte Felix neckend wissen und wich lachend aus, als Yeji ein Kissen nach ihm warf. Sie schnaubte einmal entrüstet, was mich zum Schmunzeln brachte. Irgendwie war ihre Reaktion echt niedlich, wenngleich ich genauso empört wegen diesen beiden Idioten war, aber ich ließ es mir weniger anmerken. Zu sehr lenkte mich Yejis Schönheit ab.
"Nein, habt ihr nicht. Und jetzt verschwindet oder ich mache euch Beine", drohte meine Freundin ihnen. Ach ja, das sollte ich vielleicht noch erwähnen. Wir waren seit dem gestrigen Abend, nachdem ich ihre Liebe erwidert hatte, zusammen. Endlich. Das hatte definitiv zu lange gedauert.
"Interessant. Dann haben wir euch heute Nacht hoffentlich nicht gestört, oder?", fragte Changbin scheinheilig und schlang seine Arme um Felix. Dieser kicherte einmal verlegen und lehnte seinen Kopf an die Schulter seines Freundes. Zustimmend nickte er und sah ebenfalls vollkommen unschuldig zu uns. Kurz tauschten Yeji und ich vielsagende Blicke aus, doch dann schüttelten wir synchron den Kopf.
"Nein, wir haben gut geschlafen", meinte ich bloß. Im nächsten Moment schwang ich meine Beine aus dem Bett und streckte mich ausgiebig, bevor ich zu den beiden Jungs blickte, die immer noch in Yejis Zimmer standen. Sie schienen offensichtlich erleichtert zu sein und ich wollte gar nicht erst wissen, worauf sie Anspielungen gemacht hatten. Das durften sie ruhig für sich behalten.
"Gut, dann könnt ihr ja zum Frühstück kommen. Ach ja, wir haben übrigens eure Klamotten mitgebracht, die ihr gestern im Club vergessen habt. Mina meinte, sie lagen draußen im Müll, deswegen habe ich sie ins Waschzimmer gebracht", meinte Felix zu uns, bevor die beiden unser Zimmer verließen. Wir hingegen weiteten überrascht unsere Augen. Mina war auch eine Stripperin in dem Club, deswegen wunderte es mich nicht, dass sie unsere Klamotten gefunden hatte. Nur welcher Idiot hatte sie bitte in den Müll geworfen?
"Urgh, wetten, das waren diese betrunkenen Typen? Die haben es sicher irgendwie geschafft, reinzukommen und dann unsere Sachen mitgenommen, darum waren sie noch in der Gasse", schlussfolgerte Yeji. Zustimmend nickte ich, ich hatte dieselbe Vermutung und angeekelt verzog ich mein Gesicht.
"Anscheinend werde ich diese Sachen erst wieder benutzen, wenn ich sie dreimal gewaschen hatte", beschloss ich und erschauderte etwas bei dem Gedanken, was sie mit unseren Sachen wohl gemacht hatten. Meine Eltern würden damit vermutlich weniger einverstanden sein, aber da ich erst nächstes Jahr arbeiten ging - ich war aktuell in meinem letzten Schuljahr -, würden sie nichts dagegen sagen können. Ohnehin ließen sie mich doch sowieso machen, was ich wollte, solange ich gute Noten erzielte, war alles gut.
"Dann trägst du solange eben meine Klamotten", schlug die hübsche Brünette neben mir grinsend vor. Sie legte ihr Kinn auf meiner Schulter ab, weshalb ich mein Gesicht zu ihr drehte und sie einverstanden anlächelte. Keine Sekunde später schlang sie ihre Arme um meinen Bauch und zog mich wieder aufs Bett zurück. Ich gab ein leises Quietschen von mir, als sie mich auf die Matratze drückte, meine Hände in ihren verschränkte und mich einfach küsste. Sogleich erwiderte ich und seufzte zufrieden auf, genoss ihre Lippen, die so perfekt auf meine passten.
Vielleicht würden wir doch etwas später zum Frühstück erscheinen.
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Stripper ★ Ryeji
Fanfiction❇•Choreophobie - Die Angst vor dem Tanzen•❇ Aufgrund eines Erlebnisses in der Vergangenheit ist Ryujin nicht mehr dazu in der Lage zu tanzen. Schweren Herzens hat sie sich von ihrem Freund getrennt, für den Tanzen seine große Leidenschaft ist und si...