Yeji
,,Okay warte, mach mal halblang! Was genau ist jetzt passiert?"
Besorgt und irritiert beobachtete ich meinen besten Freund, der vorhin in den Club gerannt kam und das Weinen angefangen hatte. Schon lange hatte ich meinen besten Freund nicht mehr so am Ende gesehen und mich beschlich das Gefühl, dass es etwas mit Ryujins bestem Freund Changbin zutun hatte. Dabei war es schon eine Feststellung gewesen, da Felix seinen Namen leise gewimmert hatte und dann nur noch mehr in Tränen ausgebrochen war. Was auch immer dieser Idiot meinem Felix angetan hatte, er würde dafür büßen. Dafür würde ich schon sorgen.
,,I-Ich... wo-wollte ihn a-abholen", schniefte Felix leise und starrte nicht mich an, sondern seine kleinen Händen. Irgendwie konnte ich mir bereits denken, was genau passiert war, aber vielleicht würde es Felix auch besser gehen, wenn er es sagen würde. Oh Gott, ich konnte mit sowas doch überhaupt nicht umgehen. Ich selbst hatte vor langer Zeit aufgehört zu weinen und war nie besonders feinfühlig gewesen. Wie sollte ich ihn nur beruhigen können?
,,A-Aber... ich... ha-habe Stöhnen gehört...", erzählte er mir leise und sofort ließ ich mich neben ihn nieder. Da Felix vorhin nicht gewollt hatte, dass die anderen etwas mitbekamen, waren wir durch die Hintertür nach draußen gegangen und meine Befürchtung hatte sich leider bewahrheitet. Ehrlich gesagt hatte ich nur auf diesen Moment gewartet und es war nicht zu übersehen, dass ich Changbin vom ersten Moment an überhaupt nicht leiden konnte. Ich hatte gewusst, dass er meinem Felix weh tun würde. Und dieser Idiot würde dafür schon leiden. Nie wieder würde ich ihn an Felix lassen. Egal, wie sehr er mich manchmal nervte, niemand verletzte ihn und er würde wieder verletzt werden, wenn er Changbin an sich heran ließ.
Obwohl ich es nicht wollte, musste ich an Ryujin und ihr wunderschönes Lachen denken. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mich jemals für jemanden interessieren könnte, doch dann war diese hübsche Frau unweigerlich und ohne jegliche Warnung in mein Leben getreten und hatte alles auf den Kopf gestellt. Ich wurde offener, weicher und fröhlicher in ihrer Gegenwart. So kannte ich mich nicht, aber schlimm fand ich es auch nicht. Bloß... ungewohnt. Und je mehr wir Zeit miteinander verbrachten, umso mehr wollte ich einfach... mehr haben. Es war seltsam und ich verstand es selbst nicht genau, aber sie ließ mich Dinge fühlen, von denen ich niemals gedacht hätte, dass ich sie fühlen konnte.
Dennoch riss mich Felix' leises Schluchzen aus den Gedanken und vorsichtig nahm ich den Australier in meine Arme. Wie fühlte er sich wohl? Wäre ich mit Ryujin zusammen und sie würde mich so hintergehen, dann wäre ich in erster Linie vermutlich mehr als nur wütend und würde ihr alles Schlechte an den Hals wünschen. Und danach? Da würde ich mich wohl wie Felix fühlen - verarscht, verraten und hintergangen. Keine schönen Gefühle. Dennoch versuchte ich meinen besten Freund zu beruhigen, was er nach einer Weile auch tat, bis hinter uns Schritte ertönten und ich eine leise Stimme vernahm, von der ich gehofft hatte, sie heute nicht hören zu müssen.
,,Felix..."
Als ich meinen Kopf nach hinten drehte, erkannte ich Changbin, der seinen Kopf etwas gesenkt hatte und neben ihm stand Ryujin. Entschuldigend bis sie auf ihre Lippe, doch ich winkte nur leicht ab. Es war nicht ihre Schuld und gerade sie brauchte sich für nichts zu entschuldigen. Bevor Felix antworten konnte, stand ich bereits auf und lief mit großen Schritten auf Changbin zu. Die Wut, die Felix eigentlich haben sollte, hatte wohl ich abbekommen.
,,Habe ich dir nicht klar und deutlich gesagt, dass du ihn nicht verletzen sollst?", fragte ich Changbin mit leiser Stimme und musste mich stark zusammenreißen, nicht noch wütender zu werden. Gerade war ich noch in einem normalen Zustand und-
Vergesst das. Ich war verdammt wütend und als ich erneut das Schluchzen von Felix hörte, reichte es mir völlig. Ich wollte ihn wirklich schlagen, wenn nicht sogar verprügeln und ihm die Schmerzen verpassen, die er Felix angetan hatte. Selbst Ryujin vergaß ich dabei, doch ich konnte Changbin nicht einmal erreichen, als sich jemand zwischen uns stellte und ich warme Hände auf meinen Wangen spüren konnte.
Und im nächsten Moment lagen die weichen Lippen von Ryujin auf meinen.
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Stripper ★ Ryeji
Fanfic❇•Choreophobie - Die Angst vor dem Tanzen•❇ Aufgrund eines Erlebnisses in der Vergangenheit ist Ryujin nicht mehr dazu in der Lage zu tanzen. Schweren Herzens hat sie sich von ihrem Freund getrennt, für den Tanzen seine große Leidenschaft ist und si...