Yeji
Dass alles so gut geklappt hatte, freute nicht nur Ryujin, sondern auch mich selbst. Natürlich hatte ich nicht eine einzige Sekunde an ihr gezweifelt, aber es hätte mich auch nicht gewundert, wenn irgendwas schief gelaufen wäre. Passieren konnte immer etwas und wir würden es vermutlich auch nicht ändern oder verhindern können. Aber kaum waren wir auf der Bühne, hatte ich wirklich das Gefühl gehabt, dass dieser Auftritt durch nichts zerstört werden würde.
Zu früh gefreut.
Denn als wir endlich wieder die Umkleiden betraten, nachdem wir getrennt duschen waren, mussten wir beide leider feststellen, dass unsere Kleidung nicht mehr an Ort und Stelle war. Einzig und allein unsere freizügigen Sachen waren zurückgeblieben und meine sonst so gute Laune sank immer mehr in die Tiefe. Welcher verdammte Idiot hatte sich auch dazu entschieden, unsere Sachen zu klauen? Das war so kindisch und würde ich denjenigen erwischen, wäre er einen Kopf kürzer.
,,Wir können nicht einmal Changbin und Felix anrufen, da sie ja auf ihrem Date sind!", klagte Ryujin seufzend und fing bereits damit an, die verschwitzten Sachen anzuziehen, die sie bereits auf der Bühne anhatte. Offenbar hatten wir nicht wirklich eine Wahl und es nervte mich, dass wir so nun in der Dunkelheit nach Hause gehen konnten. Zum Glück würde ich Ryujin auch einfach mit zu mir nehmen. Ich wohnte näher am Club heran und ehrlich gesagt wollte ich sie auch nicht wirklich gehen lassen.
,,Nun, ändern können wir es ja eh nicht", seufzte ich leise und zog mich ebenso an. Meine nassen Haare band ich wieder zu einem Zopf und betrachtete mich dann für einen Moment wieder im Spiegel. Auch wenn ich diese Sachen mochte, würde ich sie niemals freiwillig in der Öffentlichkeit tragen. ,,Du kommst mit zu mir, stimmt's? Ich wohne näher dran und wir wissen nicht, welche widerlichen Idioten zu dieser Zeit hier herum laufen."
Mit großen Augen sah mich Ryujin an, nickte dann aber einmal brav und nahm meine Hand an, die ich ihr hinhielt. Der Hinterausgang war die bessere Wahl für uns, da wir so wenigstens unbemerkt aus dem Club verschwinden konnten, weshalb ich diesen rasch ansteuerte. Absichernd sah ich mich um und zog Ryujin dicht hinter mir her, da ich eine Konfrontation mit jemand anderem wirklich ungern wollte.
Mit dem Nachtleben war ich besser vertraut geworden und deutlich geübter, als es Ryujin war und da ich sowieso die Ältere von uns beiden war, war es auch meine Aufgabe, auf diese Schönheit aufzupassen. Würde ihr jemand was antun, dann würde diese Person es mit mir zutun bekommen. Immerhin wusste ich, wie man eine Leiche am besten verschwinden lassen konnte, ohne, dass man sie jemals finden würde.
Doch trotz jeglicher Vorsicht wurden wir von betrunkenen Männern abgefangen, die ihren Blick direkt auf unsere leicht bekleideten Körpern richteten. Widerlich.
,,Mh... wen haben wir denn da?", lallte einer der drei Männern und trat einen Schritt näher. ,,Eigentlich hatte ich heute mit keinen Schlampen gerechnet, aber wenn ihr schon hier seid, dann könnt ihr ja uns zeigen, was euer Körper so drauf hat, hm?" Grinsend trat er einen Schritt vor und wollte bereits seine Hand an meinen Arm legen, als zu meiner Überraschung Ryujin neben diesen trat und harsch seine Hand weg schlug, sodass selbst die anderen zwei überrascht die Luft anhielten.
,,Nur ich darf sie so anfassen, verstanden?", fauchte die Jüngeren mit einer viel tieferen Stimme, als ich es überhaupt gewöhnt war. Perplex blinzelte ich und wusste nicht, wie ich in diesem Moment reagieren sollte, da schnappte sie sich bereits meine Hand, drückte sich mit mir an den Männern vorbei und lief den Weg weiter, tat gleichzeitig so, als wäre rein gar nichts passiert.
Aber was zur Hölle war das gerade?
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Stripper ★ Ryeji
Fanfic❇•Choreophobie - Die Angst vor dem Tanzen•❇ Aufgrund eines Erlebnisses in der Vergangenheit ist Ryujin nicht mehr dazu in der Lage zu tanzen. Schweren Herzens hat sie sich von ihrem Freund getrennt, für den Tanzen seine große Leidenschaft ist und si...