Kapitel 18✔

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P'Nan POV

Ich sehe P'Pha an P'Kai und mir vorbeilaufen, während er auf den Boden starrt. Das passt ja so überhaupt nicht zu ihm. Normalerweise würde er auf mich zugehen, irgendeinen dummen Spruch ablassen und einen auf Macho machen, doch stattdessen schaut er mich nicht einmal an und verkrümelt sich wie ein kleines Kind, jämmerlich. Ich laufe mit meinen Krücken und der leichten Stützung von meinem besten Freund auf den Parkplatz und kann dort noch beobachten, wie P'Wang diese Schlange sich an P'Pha schmeißt und schlussendlich in sein Auto einsteigt. Sie geben wirklich das perfekte Paar ab, beides reiche Modepüppchen, die stets auf ihr Image bedacht sind und sich einen Scheiß um andere kümmern.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich den Schmerz aus meinem Knie spüre, welcher sich durch meinen gesamten Körper zieht. P'Kai ist sofort da und hebt mich regelrecht auf den Beifahrersitz und fährt mich Gentleman-like zur Schule, um sich dort ebenfalls um mich zu kümmern wie eine Mutter. Eigentlich ein lustiger Vergleich, wenn ich jetzt so darüber nachdenke.
Das Lächeln, welches dadurch auf meinem Gesicht erscheint, erwidert P'Kai und scheint den gleichen Gedanken zu haben, da er sich verlegen am Kopf kratzt, schon irgendwie niedlich. Was? Nein! Das ist einfach nur nett von ihm! Das ist ja normal unter Freunden. Ich muss mich zusammenreißen!
"Alles in Ordnung? Sicher, dass du das schaffst?", unterbricht P'Kai meine Gedanken und schaut mich besorgt an. "Ja alles gut, ich bin ja nicht aus Zucker und habe schon ziemlich viel durchgemacht. Ich muss einfach mal meine Zähne zusammenkneifen, dann passt das schon. Mach dir bitte nicht so viele Gedanken darüber", gebe ich zurück. Er nickt nur und begleitet mich zu meinem Klassenraum.

Im Unterricht kann ich mich kaum konzentrieren und muss immer wieder mein Knie hochlegen. Es war vielleicht doch keine so gute Idee, in die Schule zu gehen, aber ich bin nunmal eine Kämpferin, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Allerdings wandern meine Gedanken nicht nur zu meiner Verletzung, sondern auch zu P'Pha, was ich mir nicht erklären kann. Außerdem verstehe ich auch nicht, wieso er sich heute morgen so komisch verhalten hat, er war noch nie so. Tut es ihm etwa wirklich leid? Macht er sich Gedanken? Oder wollte er nur der Situation aus dem Weg gehen und mich genau dazu bringen, so zu denken? Ich meine, er hat nicht umsonst einen Kumpel, dessen Mutter Psychologin ist... Mach dir nicht so viele Gedanken darüber! Achte lieber auf den Unterricht, du wirst es brauchen! Ist ja gut...

Nach den Stunden der Qualen begebe ich mich wieder auf den Weg zum Campus, um dort auf meinen Chauffeur zu warten, welcher mich zu mir nach Hause begleiten wird, da P'Kai keine Zeit hat, weil er ja zum Training muss. Ich hoffe nur, dass er sich zusammenreißen kann und keine Scheiße baut...

"Swasodee krap Miss Manoban! Ich helfe Ihnen einmal...", spricht ein junger Mann vor einem Protzwagen und ich nehme diese Hilfe gerne an, doch muss ich sagen, dass ich mich irgendwie immernoch beobachtet fühle und das sicherlich eine bestimmte Person zu sein scheint. Während wir wegfahren, kann ich aus dem Augenwinkel P'Pha auf dem Parkplatz sehen, wie er dem Auto hinterherschaut und ich sehe eine gewisse Reue in seinen Augen, welche mich verwirrt und ich mir das eigentlich nicht richtig vorstellen kann. Tut es ihm etwa tatsächlich leid...?

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