Kapitel 14

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Es dauerte kein 2 Minuten und schon war sie eingeschlafen.

In Ihrem Traum stand sie plötzlich an einem riesigen blauen See, der schimmerte und im Licht der untergehenden Sonne glitzerte. Sie sah sich um aber konnte nichts besonderes sehen. Der Himmel über ihr war eine Mischung aus orange rot und gelb, welches bereits in ein leichtes blau überging.

Plötzlich sah April Lichter am Himmel. Und sie bewegten sich. Zunächst hielt April sie für Sternschnuppen, allerdings schienen sie auf die Erde zu zu fallen. Immer größer wurden die leuchtenden flecke am Himmel. Und es waren viele, die fielen. Auch in ihre Richtung kamen welche vom Himmel. Der erste landete ein paar Kilometer von ihr entfernt und sie konnte nicht wirklich erkennen was es war. Aber dem Erdboden nahe wurden die Lichter langsamer. Und beim Aufkommen strahlten sie eine enorme Welle von hellem Licht aus.

Und dann fiel ein Licht genau vor ihr auf dem See zu Boden. Als es langsamer wurde und über der Oberfläche des Sees schwebte, konnte sie erkennen was es war.
Ein Engel. Eine wunderschöne Kreatur, so anmutig und umwerfend. Die riesigen Schwingen aus weißen Federn leuchteten hell und warm auf. Sie musste die Augen schließen und die Hand vor ihre Augen heben um dem gleißend hellen Licht zu entkommen.
Als es nach ließ nahm sie ihre Hand runter und öffnete langsam wieder ihre Augen. Der Engel schwebte immer noch über der schimmernden See Oberfläche.

Doch was sie dann sah überraschte sie. Die Schwingen des Weißen Engels begannen sich zu verfärben. Erst vom Rumpf des Engels und dann weiter bis in die letzte Federspitze. Ein tiefes Schwarz durchdrang nun die riesigen Schwingen.

Als der Engel sich langsam umdrehte lief April ein Schauer über den Rücken. Der Engel sah genauso aus wie Kyle. Wunderschöne tief blaue Augen und fast weiße Haare.

Zuerst sah er sie nur stumm an. Sein Blick war leer und er schien sie gar nicht wahrzunehmen. Er blickte auf seine Hände. Und auch April blickte hinab. Sie waren blutüberströmt. Es lief an seinen Armen und Händen hinab, bis zu dem großen schweren Schwert was an einer seiner Hände hing. Die Spitze tauchte in den See ein, welcher sich durch das Blut komplett rot verfärbte.

Sein Blick war nun verwundert, beinahe sogar schockiert. Langsam öffnete er seine Hand und das Schwert glitt in den See.
Er hob seine Hände an und blickte verzweifelt auf seine Blutüberströmten Hände. Dann blickte er auf und nahm April zum ersten Mal wahr. Sein Blick durchdrang sie. Und seine stechenden Augen fuhren ihr bis ins Mark.
Seine Augen schrien vor Verzweiflung und Trauer.

Er ging einen Schritt auf April zu. Erst zögerlich doch dann schneller. Er ging einfach über die Oberfläche des Sees. April bekam etwas Angst und wich einen Schritt zurück und hob ihre Hände abwehrend hoch.
Als er das sah, blieb er kurz stehen und blickte sie einfach nur traurig an. Dann ging er zögerlich einen weiteren Schritt auf sie zu.

April wusste nicht was sie tun sollte also blieb sie einfach stehen und beobachtete wie der Engel immer näher kam. Als er nur noch einige Schritte entfernt von ihr war, blieb er stehen und öffnete seinen Mund.

Heraus kamen keine Wörter, jedenfalls keine die April kannte, geschweige denn verstand. Es war als würde er eine fremde Sprache sprechen aber es war wie eine Melodie. Fast wie Musik. Sie klang traurig und verzweifelt diese Melodie.
Als er einen Schritt näher trat änderte sich die Melodie. Etwas Hoffnung schien von dem Engel auszugehen der wie Kyle aussah. Und er streckte bittend, wenn nicht sogar flehend eine Hand nach April aus.

Sie konnte seine Aura wahrnehmen. Sie umgab ihn wie ein warmer Schimmer der sie einhüllte. Und sie spürte wie sie langsam ihren Arm hob, um seine ausgestreckte Hand zu ergreifen. Die Melodie seiner Stimme wurde immer hoffnungsvoller und April nahm nichts anderes mehr wahr als seine wunderschönen blauen Augen die wie Spiegel zu seiner Seele waren, und diese Stimme die sie verzauberte.

Als sie seine Hand nun in ihrer spürte, wirkte sie im ersten Moment warm und sanft. Doch plötzlich verstärkte sich sein Griff um ihre Hand und seine Haut wurde kälter. Die eben noch wunderschöne Melodie wurde bedrohlicher und dunkler. Seine Wärme ausstrahlende Aura verschwand und als sie in seine Augen blickte, waren diese kalt und dunkel blau. Er sah nun weniger wie ein Engel sondern vielmehr wie ein Racheengel oder ein gefallener Engel aus.

April bekam Panik und wollte ihr Hand ruckartig wegziehen, doch sein Griff war zu stark. Er zog sie zu sich ran bis sie ganz dicht vor ihm stand.
Ihr Herz raste wie wild und sie versuchte sich zu befreien aber er war einfach zu stark.
Plötzlich spürte sie wie aus ihrem Rücken ihre Schwingen hervorbrachen. Sie wuchsen schnell und groß. Bis sie hell und riesig hinter ihrem Rücken empor ragten.
Der dunkel Engel lockerte seinen Griff und trat einen Schritt zurück. Sein Blick war wieder melancholisch und er blickte etwas verwirrt auf seine Hand hinab, die Aprils immer noch umklammerte. Als würde er aus seiner Dunkelheit wieder hervorkommen, mischte sich entsetzten und Reue in seinem Blick. Er blickte ihr in die Augen und schien sich dann zu entschuldigen.

Er trat einige Schritte zurück, als ob er April davor schützen wollte erneut von ihm angegriffen zu werden. Sein Blick war traurig und man konnte bedauern erkennen als er seine Schwingen ausstreckte und mit ein paar Flügelschlägen in die nun hereinbrechende Nacht verschwand.

April stand nun wieder alleine an dem nun Dunkeln See. Über ihr die hereinbrechende Nacht und die ersten Sterne am Horizont.

April erwachte schweißgebadet und mit wild klopfendem Herzen. Schon wieder war es ein so realer Traum. Sie fühlte sich ausgelaugt und hatte diese seltsamen Gefühle.
Sie hob ihren Arm zum Nachttisch um auf ihrem Handy die Uhrzeit nach zu sehen.
Es war bereits 3 Uhr nachts.
Sie stand langsam auf und ging in ihr Badezimmer, dort drehte sie den Wasserhahn auf und spritze sich erstmal etwas Wasser ins Gesicht. Als sie nun in den Spiegel blickte, konnte sie sehen wie ihre silbernen Augen pulsierten. Schnell schloss sie ihre Augen und atmete einige Male tief ein und aus. Als sie erneut in den Spiegel sah, waren sie wieder einfach silbern. Sie ließ ihren Kopf sinken und ging dann in ihr Schlafzimmer zurück.

Sich in ihr Bett legend dachte sie über ihren Traum nach.

                                   ~♡~

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 29, 2019 ⏰

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