Der Wecker klingelte. Das Mädchen, das zuvor noch still in ihrem Bett gelegen hatte, regte sich nun. Ihre Hand tastete nach dem Wecker ,der von Sekunde zu Sekunde lauter und schriller klang. Sie packte ihn und blickte ihn an,als wolle sie verstehen, was der Wecker mit dem Klingel vermitteln wollte. Sekunden verstrichen bis sie sich entschloss, ihn auszuschalten. Aber vergebens: der Schalter zum Ausschalten war kaputt,weshalb sie ihn in die Schublade ihres Nachttisches verfrachtete.Der Wecker war zwar immernoch zu hören,aber bei dieser geringen Lautstärke konnte das Mädchen ihn leicht ignorieren.
Sie sah sich im spärlichen Licht um,das Rollo ließ nicht genügend Licht durch um viel zu erkennen.Das Mädchen ging zum Fenster und versuchte das Rollo zu öffnen,aber vergebens denn es klemmte zu sehr , als dass sie es öffnen konnte. Ihre Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt.
Sie ging auf das erste zu, was sie in ihrem Zimmer erkennen konnte,ihren Spiegel.Doch als sie vor ihm stand, konnte sie klar erkennen, dass er zerbrochen war.Das Mädchen ging in die Knie, um sich die Scherben genauer anzusehen. Sie griff nach einer etwas größeren Scherbe. In der Dunkelheit wirkte ihre Reflektion wie ein Monster ,weshalb sie sich erschrak und ihren Griff kurz verstärkte, bevor sie die Spiegelscherbe losließ. Ein leichter Schmerz durchzog ihre Hand,aber das Mädchen ignorierte ihn.
Sie stand auf und ging nun in die Richtung, in die sie die Tür vermutete. Nach einer kurzen Zeit fand sie die Tür. Schnell hatte sie nun mit ihrer Hand die Klinke umschlossen und drückte sie hinunter,aber vergebens - sie öffnete sich nicht. Sie versuchte es nochmal und nochmal. Sie klopfte,schrie und trat gegen die Tür - doch nichts half .Sie blieb verschlossen. Ein Sonnenstrahl, der durch das Rollo fiel, lenkte den Blick des Mädchens auf den Türspion. Sie näherte sich ihm und blickte hindurch. Vor der Linse hing ein Zettel mit der Aufschrift:„ Wir glauben an dich! Du schaffst es sicher raus! Wir warten auf dich!". In diesem Moment erinnerte sich das Mädchen, dass sie den Schlüssel besaß. Sie griff in ihre Hosentasche und zog zwei Teile hervor. Aber ihre Mühe war vergebens, der Schlüssel war zerbrochen. Tränen liefen über ihre Wangen und während noch immer das Klingeln des Weckers zu hören war und ihre Hand vor Schmerz pochte, sagte sie leise:„ Es tut mir leid,aber ihr wartet vergebens. Ich schaffe es nicht hinaus.".
DU LIEST GERADE
LIVING MEMORYS
Short StoryFür mich sind Kurzgeschichten der Schnittpunkt von Realität und Fantasie. Sie müssen keinen Regeln gehorchen und sind Frei zu sein was auch immer ich will. Genau dies verkörpern meine Kurzgeschichten Realität und Fantasie, um die Realität unkenntlic...