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Kapitel 1

Mittwoch 28.08.2019

,,Und um unsere Sitzung zu beenden, noch eine Kleinigkeit, die ich Ihnen allen anzukündigen haben.'' Dan, der alte grauhaarige Mann mit der großen Nase und dem gekämmten Schnurrbart über der Lippe, macht eine dramatische Pause. Ich weiß ganz genau was nun kommt, schließlich haben wir es am Montag besprochen. ,,Ich möchte euch eure neue Lektorin und Koordinatorin, Miss West vorstellen.'' verkündet Dan stolz meinen Namen.

Beth neben mir fällt mir freudestrahlend um den Hals. Bald hätte sie mich vom Drehstuhl geworfen. Im Konferenzsaal klatschen die restlichen Mitarbeiter ehe ich kurz aufstehe, um mich bei Dan zu bedanken. Nebenbei packen die anderen ihre Sachen zusammen und verlassen nach und nach den Raum.

,,Das haben sie sich durch Ihre harte Arbeit wirklich verdient Miss West.'' sagt er mir stolz durch seine blassen grauen Augen, während er meine Hand immer noch mit seiner umschlossen hält. ,,Vielen Dank Sir.'' antworte ich förmlich und begebe mich wieder zu meinem Platz, um meine Unterlagen zusammen zu sammeln. Das Meeting ist für heute beendet und ich werde jetzt endlich mein hart erkämpftes neues Büro beziehen.

Dan legt mir leicht seine Hand auf meinen Rücken, um mich dorthin zu führen. ,,Richte dich erstmal etwas ein und beende deine bisherigen letzten Arbeitsschritte, damit diese nicht liegen bleiben. Ab Montag geht es mit deiner neuen Arbeit los. Am Freitag erzähle ich dir dazu mehr. Und nun viel Spaß mein Kind.'' erklärt er mir und verschwindet dann in die Richtung seines Büros, was nun nicht mehr 2 Etagen über meinem Großraumbüro liegt, sondern schräg gegenüber.

Es hat wie meines eine milchige Glastür und eine abgetrennte Glasscheibe wodurch man in das Innere des Büros blicken kann. Es ist sehr hell und mit Bodentiefen Fenstern schön beleuchtet. Seufzend stelle ich meinen Karton ab, in den ich meine Utensilien und letzten Arbeiten reingeschmissen hatte und setze mich an den weißen Schreibtisch. Es ist kein Vergleich zu meinem kleinen Schreibtisch in dem winzigen Abteil was ich unten in dem Großraumbüro hatte.

,,Ich glaube ich liebe es.'' grinse ich in mich hinein und drehe mich einmal mit dem Stuhl im Kreis. Endlich habe ich was erreicht. Und das habe ich dieses Mal ganz allein mir zu verdanken.

Ich packe lächelnd meine Utensilien aus und richte mein Büro ein wenig ein.

Ich schließe die Tür zu meinem kleinen, aber eigentlich gemütlichen Apartment auf und lasse meine Schuhe und Tasche direkt auf dem Boden fallen. Ich kann den Geruch von Bier und Whisky wahrnehmen. Ein Blick hinter die Wand zur Wohnküche zeigt, dass er vor dem Fernseher sitzt und schläft. Naja, wenigstens hat er dieses Mal nirgendswo hin gekotzt.

Ich verstaue also das eingekaufte in der Küche und räume so leise wie nur möglich die Reste auf, die Matt hinterlassen hat.

Schnell mache ich mich dann fertig und schlüpfe ins Schlafzimmer, um mich endlich ins Land der Träume zu entlassen.

Bevor ich einschlafe, denke ich and die Zeit wo ich mit Matt noch überglücklich war. Wir sind jetzt seit 3 Jahren ein Paar und wohnen auch schon seit über einem Jahr zusammen in meinem Apartment. Mit dem Trinken fing er vor mehr als einem halben Jahr an, er verlor seinen Job in einem Bauunternehmen und seitdem bekommt er sich nicht mehr aus diesem Tief raus in das er hineingeraten war.

Ich bin ihm nicht böse, aber manchmal bin ich mir unserer Liebe vom Anfang unserer Beziehung nicht mehr so ganz bewusst. Ich würde gern einmal wieder dieses vertraute Gefühl von Liebe und Zuneigung erfahren. Es ist lange her, dass Matt und ich auch nur mal kuschelnd im Bett lagen. Oder dass wir uns küssten. Es ist schon so lange her. Aber gerade jetzt, in seiner schweren Zeit, kann ich ihn nicht allein lassen.

Noch einmal wälze ich mich von der einen Seite auf dieandere ehe ich endlich in den Schlaf rutsche