,,Draco!",stöhnte Hermine, als beide zum Höhepunkt kamen. Er ließ sich neben sie auf das Bett fallen und Hermine lauschte seinem abflachenen Schnaufen.
,,Ich liebe dich.",meinte er schnaufend und Hermine küsste ihn. Beide ließen ihre Zungen miteinander spielen und fühlten die nackte Haut.
Einer der Vorteile brachte mit sich, dass Hermine und seit Beginn ihres letzten Schuljahres den Luxus genießen durften, Einzelzimmer im Schloss zu bewohnen. Dracos Zimmer lag im Kerker unter dem schwarzen Sees nahe des Slytherin Gemeinschaftsraumes. Die ersten paar Wochen hatten beide es versucht im Schlafsaal ihrer jeweiligen Häuser zu schlafen ohne die anderen Mitschüler von den Schreien ihrer Albträume zu wecken. Hermine hatte am Amfang des Jahres Parvati Patil einen riesigen Schrecken eingejagt, weil sie im Schlaf immer wieder Albträume von ihrer Tortur mit Bellatrix oder Voldemort hatte und weinte.
Draco hingegen sprach laut im Schlaf und schrie des Öfteren, sodass McGonagall alte Klassenzimmer ausräumen und für die beiden einrichten ließ.
Mittlerweile kam dies zu Gute, da Hermine und Draco beschlossen hatten, niemandem zu erzählen dass sie nun ein Paar waren, und sich in ihrer Freizeit treffen wollten. Hauptsächlich schliefen sie miteinander, sprachen stundenlang über Gott und die Welt, machten Hausaufgaben oder versuchten sich gegenseitig aufzumuntern. Oftmals resultierte es darin, dass sie wie kleine Kinder lachend auf dem Bett lagen und letztendlich wie zwei schwer verliebte Erwachsene herumknutschten.,,Ich will nicht gehen.",meinte Draco und fuhr ihr verträumt durch das Haar.
,,Dann bleib. Es ist mir egal, ob mich jemand erwischt. In zwei Wochen sind wir hier raus und unseren Abschluss haben wir bereits. Jetzt heißt es nur noch Zeit totschlagen, und die werde ich nicht verbringen, in dem ich allein und frustriert in meinem Zimmer herumhocke.", sagte Hermine und streichelte seine Schläfe.
,,Ich will, dass du mit mir über den Sommer nach Deauville gehst, Mine. Mutter bleibt den Sommer über im Manor und versucht Dad aus Askaban zu holen. Die geschlagene Stimmung dort ertrage ich jetzt schon kaum.",meinte er seufzend, ,,Deine Haare riechen...gut. Hörte sich das gerade komisch an?"
Hermine lachte, als er seine Nase in einen lockigen Büschel ihrer Haare steckte.
,,Nein, ganz und gar nicht. Mrs Weasley hat mir ein Muggelparfum zum Geburtstag geschickt. Seitdem Arthur jetzt an der Spitze des Ministeriums mitmischen darf, schwimmen sie im Geld und verwöhnen jeden, der ihnen am Herzen liegt.",meinte sie und lächelte bei dem Gedanken an die liebe Geburtstagskarte, die ihr Molly gschickt hatte. Zwar lag ihr Geburtstag bereits Monate zurück, doch sie hatte noch nie eine so liebevolle Karte bekommen. Nicht einmal ihre Eltern waren so schmeichelnd poetisch, immerhin waren sie bloß Zahnärzte.
,,Was hast du von Harry und Ron bekommen?",fragte Draco, immer noch mit den Haaren spielend.
,,Harry hat mir eine Schneekugel mit einer eingebauten Spieluhr geschenkt und Ron ein Dutzend Schokofrösche.",erzählte sie und sah wie er das Gesicht verzog, als bereute er es, sie nicht schon damals vor ein paar Monaten besser gekannt zu haben.
,,Schokofrösche. Typisch für Ronald. Alles Essbare liebt er.",meinte er und lachte in sich hinein.
Irgendwie hatte er den rothaarigen, treuen Weasley schon immer gemocht. Doch wie hätte er das damals vor den anderen Slytherins zeigen können, die Ron immerzu als Blutverräter beschimpften.
,,Du solltest seine Eltern kennenlernen. Irgendwie sind sie über die letzten Jahre auch meine Eltern geworden und es würde mir die Welt bedeuten, wenn du die Beiden einmal kennenlernst. Vielleicht im Sommer in Spey Bay.",meinte Hermine und küsste seine Nasenspitze.
,,Mr Weasley hasst mich."
Hermine runzelte die Stirn.
,,Wie kommt das? Woher willst du das wissen?",fragte sie.
,,Lucius Malfoy ist mein Vater. Das Arschloch, das ihn immer wieder niedergemacht und gedemütigt hat. Und Ron mag mich auch nicht besonders, Hermine. Es wäre keine gute Idee einfach hereinzuplatzen und zu verlangen, dass sie mich mögen. Dafür ist zu viel passiert.",meinte er.
,,Ach Unsinn. Sie werden sich an dich gewöhnen und dich irgendwann verstehen. Sie sind alle ein Teil von mir. Und wenn du das hier, was wir hier haben, auch wirklich willst, dann musst du Ron, Harry, die Weasleys und alle Anderen in meinem Leben akzeptieren.", sagte sie.
,,Bin ich kein Teil von dir?"
Mit diesem Satz hatte Draco die anfangs so schöne Stimmung im Keim erstickt und alles ruiniert.
,,Wie kommst du auf sowas? Natürlich gehörst du zu mir! Wie das Zähneputzen am Morgen, das Mittagessen nach der Arbeit und der Atem in meinen Lungen. Ich brauche dich. Rede nicht so einen Firlefanz, das macht mir Angst.",erwiderte sie und schälte sich aus seinen Armen und der Bettdecke.
Krummbein miaute schon seit Minuten in der kleinen Küche, die zu Hermines Zimmer gehörte. Es war nichts Besonderes, aber so klein und liebevoll von McGonagall eingerichtet.
Es waren weiße Küchentresen mit mysteriösen und langsam bewegenden, verschnörkelten Efeuranken. Wenn man genau hinsah, konnte man winzige müde Löwen zwischen Efeublättern liegen sehen, die sich vor dem Schlafen noch die Tatzen leckten, Eulen die bei Augenkontakt zuzinkerten und Raben, die ihr Gefieder aufplusterten.
Die Arbeitsfläche war aus gegossenen Marmor mit goldenen Schlieren und die Küchenschränke waren mit Schulnotizen, Terminkalendern und Fotos aus Hermines privater Polaroidsammlung zugepinnt.
Tassen, Teller und Gläser mit dem Gryffindor Wappen waren darin ordentlich aufeinander gestapelt und auf dem purpurroten Herd kochte das Teewasser, das Hermine aufgesetzt hatte. Zumindest bevor Draco sie besuchte, seine Arme um sie schlang, sie küsste und sie in ihr Schlafzimmer führte.
In der Mitte der kleinen Küche stand ein runder Tisch mit vier Stühlen, auf dem sich alte Schulhefter, Schulbücher, Pergamentrollen, ein halbes Dutzend leere Tintenfässer und ein paar Federn stapelten.
Beleidigt darüber, dass Hermine vergessen hatte ihn zu füttern, saß er auf dem Schulbuch für Zaubertränke aus dem dritten Schuljahr und kaute auf einer Feder herum.
,,Krummbein!",rief Hermine und tadelte ihren Kater. Es war ihre Lieblingsfeder gewesen, ihre allererste Feder aus dem ersten Schuljahr.
,,Böser Kater!"
Sie verscheuchte ihn vom Tisch und zauberte noch etwas Katzenfutter in sein Schälchen. In der anderen Hand hielt sie die zerrissene, kaputte Feder und betrachtete sie wie eine zerbrochene Lieblingsvase.
Immer machte ihr jemand etwas kaputt, nie konnte sie sich ihre Wertsachen bewahren.
Sie schnaubte und warf die Feder in den Kamin, wo ein Feuer laut prasselte.
Obwohl es mittlerweile Juni war, herrschten noch kühle Temperaturen.
,,Kommst du jetzt mit nach Deauville, oder nicht?",kam es von Draco aus dem Schlafzimmer.
,,Ist deine Mutter den Sommer dort?",fragte sie und ging zurück zu Draco, der mittlerweile aufgestanden war und die Fenster öffnete.
,,Ich weiß es nicht. Zuletzt hat sie mir aus dem Manor eine Eule geschickt und gemeint wie sehr sie mich doch vermisse und wie still das Haus doch ist.",erzählte er, der Blick aus dem Fenster gerichtet.
Er sah so gut aus, wenn er nicht den Umhang und den schwarzen Anzug trug.
,,Du hast ihr nicht von mir erzählt, oder?",fragte Hermine.
Inständig hoffte sie das. Narcissa würde der Kragen platzen, wenn sie erfuhr, dass Draco mit einem Schlammblut schlief und sie liebte. Von Lucius wollte sie gar nicht erst anfangen. Er würde Draco enterben und ihn aus der Familie verbannen.
Noch wusste Hermine nicht, ob sie es für gut befinden sollte, dass Draco für sie seine Familie aufs Spiel setzte und ein großes Risiko einging. Was er damit verlieren würde, wenn er sich für sie entschied.
Sie wusste dass seine Eltern ihn vor die Wahl stellen würden. Und dass es ihm das Herz brechen würde, sie beide zu verlieren. Er war Todesser geworden und hatte Voldemort gedient, nur um sie zu schützen. Ihnen gegenüber empfand er nichts als selbstlose Liebe, und sie wollte nur das Beste für ihn.
,,Nein, sie weiß von nichts. Vermutlich bleibt sie im Manor. Sie ist oft wegen meines Vaters vor Gericht und da liegt das Manor am Nächsten.",meinte er und kam auf sie zu.
Seine starken Arme legte sich um sie und er küsste ihre Stirn. Ein paar Minuten lang standen sie so da, schweigend und nachdenkend.
,,Potter und Weasley wissen nichts von mir, denke ich?",fragte er nach einer Weile.
,,Die Beiden wissen nichts, aber würden dich verstehen. Sie wissen, dass du damals alles nur wegen deinen Eltern getan hast. Sie haben dir verziehen, aber vergessen werden sie es nie.",sagte Hermine und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, ,,Komm mit mir, nach Spey Bay. Ich will dich nicht alleine lassen."
Draco legte seine Stirn an ihre und sah ihr in die honigbraunen Augen, die wie pures Gold glänzten.
》Dann ist es entschieden. Spey Bay ist unser Gewinner.《
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Saving Mr Malfoy. | Dramione Fanfiction (abgeschlossen)
FanfictionHermine Granger kehrt nach der Schlacht bei Hogwarts für das letzte Schuljahr in ihre Schule zurück und beendet ihre Abschlussprüfungen mit glänzendem Erfolg. Doch auch Draco Malfoy macht sich trotz Gewissensbissen auf in das letzte Schuljahr. Beide...