22. Lunas Eulerei

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,,Sie hat nur versucht es uns recht zu machen!",rief Draco, als Hermine die Türe zum Zimmer der Kinder hinter sich schloss. Nach dem kurzen Besuch bei Narcissa waren beide still schweigend zurück ins Hotel gefahren und hatten die schlafenden, müden Kinder hoch in die Suite getragen.
,,Sie entwurzelt unser Leben und unsere Kinder!",entgegnete sie schroff und nahm sich die Ohrringe ab. Sie trug noch immer das schwarze, enge Kleid, in dem Draco sie am liebsten aufs Bett geworfen und es ihr dort ausgezogen hätte.
,,Denkst du es war damals meine Intention gewesen für immer in Italien zu bleiben, wenn ich auch die Wahl gehabt hätte, später wieder zurückzukehren?"
,,Das ist unser Zuhause, Draco! Die Villa, die Leute und alles an Italien ist jetzt ein Teil von uns! Die Kinder sprechen Italienisch oftmals sogar besser als Englisch! Du kannst sie nicht einfach aus diesem Land reißen, wenn sie noch so klein sind und keine Wahl haben!"
,,Ich habe als Kind ständig entweder in Deauville oder England gelebt und meine Eltern haben es auch irgendwie geschafft aus mir einen einigermaßen anständigen Kerl zu machen."
Sie schwieg nur und wandte ihm den Rücken zu. Das Kleid fühlte sich plötzlich so eng an, als bekäme sie keine Luft.
,,Es geht hier um Gideon, richtig?"
Kein Wort kam von ihr und sie stützte sich auf einer der Kommoden ab.
,,Denn falls es um ihn geht, kann ich dir garantieren, dass er in Hogwarts aufblüht und dort in Sicherheit ist. Und wir sind immer um die Ecke, wenn etwas wäre."
,,Was meinst du damit?"
,,Erinnerst du dich daran, als du Ron in Hogsmeade im dritten Jahr von Gryffindors Castle erzählt hast?"
Hermine schoss herum und sah in die erwartungsvollen Augen ihres Ehemannes, der sich in einem Sessel niedergelassen hatte und sich eine Zigarette ansteckte.
,,Ich deute diesen Blick einmal als ein Ja. Damals wusstet ihr beide aber nicht, dass ich euch dabei belauscht habe. Ein golden scheinendes Schloss, thronend auf einem Berggiebel mit saftig grünen Tannen. Die verwunschene und vergessene Schönheit, in der so viel Geschichte schlummert. Es war schon damals dein Traumschloss gewesen und ich habe es nie vergessen."
,,Sag mir nicht, dass du jetzt dieses Schloss gekauft hast, um mir England schmackhaft zu machen!",schoss sie zurück und versuchte vergeblich den Rückverschluss des Kleides zu öffnen. Verdammtes Mistding.
,,Lass mich dir helfen.",murmelte Draco nur und zog den Reißverschluss langsam mach unten. Die pralle, rosige und gut riechende Haut kam zum Vorschein, doch er wusste, dass gerade ein unpassender Moment war sie zu küssen.
,,Ist es deine Arbeit, die dich an Italien bindet?",fragte er leise und fuhr mit dem Finger ihre Wirbelsäule hinunter.
,,Als Autorin bin ich flexibel. Ich kann überall schreiben und etwas veröffentlichen. Es ist nur- Es nur so, dass ich nicht weiß ob ich dazu bereit bin mein Kind in fremde Hände zu geben. Und du weißt doch wie sanftmütig und gut er ist."
,,Deshalb habe ich das Schloss gekauft.",gab er geschlagen zu.

Wut brodelte in ihr hoch. Zugleich war sie geschmeichelt dass ihr Ehemann jederzeit dazu bereit war ihr ein ganzes Schloss zu kaufen, doch Italien war das Land, in dem ihre Kinder Wurzeln geschlagen haben und beide eine Arbeitsstelle hatten. ,,Draco. Bei Merlin, das ist nicht dein Ernst?", rief sie ungläubig und machte einen Schritt zurück. Er ließ von ihr ab und nickte nur, als wäre der Umzug nach England bereits für ihn entschieden. ,,Ich verstehe es ja, dass du seit deiner Ankunft und dem Anblick deines toten Vaters etwas sentimental, geschockt und durch den Wind bist. Aber schon wieder hinter meinem Rücken eine riesige Entscheidung zu treffen, gehört definitiv nicht in unsere Ehe!"

,,Es gibt keinen Grund sich aufzuregen.",meinte er nur ruhig und lockerte seine Krawatte.

,,Keinen Grund sich aufzuregen? Du kaufst einfach mir nichts dir nichts ein Schloss in England ohne mir, deiner Ehefrau, auch nur irgendein Wort zu sagen!"

,,Ich habe dieses Schloss nach Gideons Geburt gekauft, um ihn und dich aus dem Manor rauszubringen und mit dir dort ein Leben anzufangen. Ich- ich wollte es dir schon viel früher sagen, doch als Shaklebolts Gesetz uns ins Ausland gezwungen hatte, waren meine Träume vom unbeschwerten Vatersein begraben.",erzählte er mit diesem bedauernden Hundeblick, der Hermine immer schwach machte und ihm alles verzeihen ließ. Doch dieses Mal beschloss sie sich stark zu sein.

Saving Mr Malfoy. | Dramione Fanfiction (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt