Saving Mr Malfoy. | Dramione Fanfiction (abgeschlossen)

32. Gryffindorturm

Hermine wurde am Sonntagmorgen sanft vom Gebrabbel ihres jüngsten Sohnes geweckt, der zwischen ihr und Draco im Ehebett lag und mit beiden Händchen die Nase seines Vaters gepackt hatte, der versuchte möglichst vorsichtig die kleinen Finger von seinen Nasenflügeln zu lösen.

,,Freddie, das ist nicht witzig.",brummte er, als der Kleine beherzt anfing herum zustrampeln, ,,Krall dich lieber an Mammi fest."

Er zwinkerte ihr zu und strich ihr über die Wange. Gestern Abend ,nachdem die Kinder allesamt im Bett und sich schlafen gelegt hatten, sprachen sie noch lange über Ginny und Harry. Bevor Hermine nach Hause gekehrt war, hatte sie ihrer besten Freundin angeboten sie für eine Weile mit den Kindern aufzunehmen. Das Schloss war groß genug und sicher war es eine gute Idee Ginny für eine Weile aus ihrem gewohnten Umfeld zu entfernen. Nach langem Betteln und Bitten hatte sie eingewilligt die nächsten Tage vorbeizukommen und für eine Weile bei ihnen zu wohnen. Zwar war Draco eher weniger amüsiert bei dem Gedanken die Weaselette für eine Weile bei sich im Haus zu haben, doch wenn er daran dachte wie schrecklich es doch mit Harry sein musste, gab er sofort nach. Vor allem als Hermine ihm von Harrys Sekretärin erzählt hatte, die ein Kind von ihn erwartete. Dabei hatte er sich glatt am Wein verschluckt und gedacht Hermine würe lügen. Doch der ernste Ausdruck auf ihrem Gesicht hatte tausend Worte gesprochen.

,,Hast du gut geschlafen?",fragte er und fuhr durch sein Haar.
,,Halbwegs. Wie spät ist es denn schon?"
Sie wunderte sich darüber, dass Draco noch lange nicht aus den Federn war um mit den Kinder zu frühstücken.
,,Kurz nach sechs. Sie schlafen noch. Im Gegensatz zu Freddie, der mich schon seit einer halben Stunde bei Laune hält.",antwortete er nur und sah mit hochgezogener Braue auf das Baby hinab.
,,In aller Herrgottsfrüh.",brummte sie nur und küsste Freddies Wange.
,,Ich vermute schwer, dass es Lunas und Rons Eule war, die ihn geweckt hat. Sie saß ganz starr am Fensterbrett, als ich ihn aus der Wiege genommen habe.",meinte Draco nur und nahm einen Brief von seinem Nachttisch. Der Umschlag war veilchenblau und mit einem Siegel hatte man ein verschnörkeltes ,,W" in das Wachs gedrückt.
,,Mrs Luna Weasley. Lockwoodstreet 5. Grafenschaft Bertbrecht.",las Hermine laut die Absendedaten vor und löste das Wachs vom Umschlag. Das Briefpapier war so weiß wie eine Eierschale und allein bei den ersten zwei Worten konnte Hermine erkennen, dass wohl Luna diejenige gewesen sein muss, die den Brief verfasst hatte.
,,Luna hat ihn geschrieben.",murmelte Hermine bloß und seufzte, als sie sich zu ihrem Mann drehte.
,,Na und? Lies vor. Ich hab sie an unserem ersten Abend in der Winkelgasse getroffen, als du im Bristol geschlafen hast und ich dringend eine Eule aus einer Eulerei ausleihen musste."
,,Du hast mir nie davon erzählt.",bemerkte Hermine und klang ein wenig vorwurfsvoll.
,,Das ist nicht weiter wichtig. Lies einfach vor das sie zu sagen hat."

Sie atmete tief ein und rieb mit dem Daumen über das knitternde, raue Briefpapier.

,,Liebe Hermine, Lieber Draco. Da ihr nun endlich wieder zuhause seid und euch hoffentlich wieder gut eingelebt habt, würden wir euch gerne bald besuchen.",fing Hermine an und wurde von einem leisen Lacher unterbrochen.

,,Gut eingelebt? Die hat Nerven.",meinte Draco nur und schüttelte den Kopf, ,,Mein Vater ist gestorben, die Presse macht regelrecht Jagd auf mich und meine Mutter, mit der ich zerstritten bin, und nebenbei gibt es diese Harry-Ginny Sache. Ich wäre froh, wenn wir sagen könnten, dass wir zumindest nicht mehr weit entfernt sind uns gut einzuleben."

Von einem Streit mit seiner Mutter wusste sie nichts. Draco und Narcissa waren sein ihrer Ankunft sehr distanziert zueinander, was Hermine in Anbetracht der Umstände nicht verübeln konnte. Es war verständlich, dass er sich mit seiner Mutter hin und wieder stritt, doch Hermine würde es nur hinterfragen, wenn Draco es sich anmerken ließ, dass er davon betroffen war. Andererseits hatte sie momentan nicht den Nerv sich noch ein weiteres Drama zuzumuten. Ihr Alltag war voll gesteckt davon.