10. Liebe macht das Leben göttlich

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Narcissa sah lange in die leere Teetasse, als hätte sie etwas Kostbsres darin verloren und würde es nun fiebrig suchen.

,,Ist alles in Ordnung?",fragte Hermine und hatte schon Angst, dass etwas mit dem Baby nicht stimmte.

,,Es ist alles Bestens. Sogar sehr gut und nicht geradezu überraschend.",meinte sie und legte ihre Hand an Hermines Brustkorb.

Sie tastete Rippe für Rippe ab und zog schließlich mit einem überzeugten Blick die Hand zurück.

,,Gib ihm einen guten Namen. Denn eines Tages wird er ein bekannter, klarer Kopf der Zaubererwelt sein. Ein glorreicher Zauberer, der nur Gutes anstrebt."

Ein kleiner Junge. Ein kleiner Malfoy, der das freche, spitzbübische Grinsen seines Vaters hatte und wie seine Mutter jedem einen Schritt voraus war. Und der Mädchen auf den Tribünen des Quidditchfeldes seinen Namen kreischen ließ, weil er lässig mit dem typisch verschmitzten Malfoy Grinsen den Schnatz gefangen hatte.

,,Ein Junge.",war alles was Hermine hervorbrachte.
Sie fühlte sich noch so ausgelaugt und müde, dass sie ihre Freude kaum zeigen konnte.

,,Es liegt in den Malfoy Genen, dass das erste Kind immer ein Junge wird. Zumindest meistens.",sagte Narcissa und griff mach ihrer Hand, ,,Ich weiß was du für Draco getan hast. Ich weiß dass du dich um ihn gekümmert hast, während ich es als seine Mutter nicht konnte. Und dass du ihn mit seinen guten und schlechten Seiten liebst, macht dich zu der Frau, die er dringend braucht."

Ihre Hände waren noch warm von der Creme, die auf Hermines Handgelenken verteilt war und langsam fand Hermine Gefallen an ihr. Narcissa Malfoy war immer nur eine Mutter gewesen, deren Wohl ihres Sohnes ihr wichtiger war als der dunkle Lord selbst. Und je mehr Zeit Hermine mit ihr verbrachte, desto mehr begriff sie dass sie ein völlig verkehrtes Bild von ihr hatte.

,,Hermine! Merlin, du bist endlich wach!"

Draco stand im Türrahmen seines eigenen Badezimmers, mit den nassen Haaren, die ihm in die Stirn hingen und einem Handtuch um den Hüften. Aus dem Zimmer drang warmer Wasserdampf und es roch angenehm nach einer Mischung seines Rasierwassers und Zitrone.

,,Mutter, ich wäre jetzt wirklich gerne mit ihr alleine. Sei mir nicht böse.",gab Draco zu und kam auf das Bett zu.

,,In Ordnung. Aber in einer Stunde gibts Abendessen. Eine Gans mit allem drum und dran. Aber nur zur Feier des Tages.",meinte die Hexe noch beim Verlassen des Zimmers und schloss die Tür hinter sich.

,,Merlin, du hast mir Angst gemacht.",wisperte Draco, rückte näher an sie und Hermine legte seinen Arm um ihre Schultern.

,,Ich mir selbst auch. Es ist einfach so schnell passiert und auf einmal saß deine durchgeknallte Tante neben mir, der ich das hier zu verdanken habe.",sagte Hermine und zog ihren Ärmel herunter. Noch immer fühlte sie sich mit dieser Narbe wie gebrandmarkt.

,,Sie kann dir und uns nichts mehr anhaben.",erwiderte Draco und legte seine Stirn an ihre. Nasenspitze an Nasenspitze saßen sie für einen Moment da und beide genossen es den Atem des anderen über ihre Lippen streifen zu spüren. Seine Finger spielten mit ihren Haaren und ihre Hand ruhte auf seiner Brust, direkt über dem schlagenden Herzen.

Dann küsste sie ihn einfach nur. Leidenschaftlicher denn eh und je, als hätte sie ihn seit Jahren nicht mehr geküsst. Langsam öffnete sie dabei ihre Lippen etwas und ließ seine Zunge mit ihrer spielen. Ihn zu spüren, ihn zu schmecken war alles was sie wollte.
Innerlich schob sie es auf die durchdrehenden Schwangerschaftsmomente, die jedes Mal wie ein Feuerwerk in ihr hochgingen, wenn sie ihn auch nur ansah. Es war einfach verrückt sich ein Leben ohne ihn vorzustellen oder ihn weswegen auch immer loslassen zu müssen.
Nie mehr würde sie allein in Paris sein und sie wollte es auch. Sie wollte nicht mehr allein den Eiffelturm nachts ansehen, Einkäufe nach Hause schleppen oder angewidert von dem zu starken Kaffee beim Frühstück aufblicken wenn er nicht bei ihr war.
Sie wollte nur ihn, koste es was es wolle.

Saving Mr Malfoy. | Dramione Fanfiction (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt