10. Dezember

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Magnus PoV 

Ich stand vor dem Spiegel und starrte wie gebändigt mein eigenes Spiegelbild darin an. Ich sah gut aus, musste ich zugeben. Das schwarze Hemd und die schwarze Hose harmonierten perfekt mit dem bordeaux-roten, goldenen Jacket. Der Gürtel, mit seiner aus Diamanten gezierten Schnalle, gab dem ganzen Look noch den Kick.

Ich musste schließlich gut aus sehen, es gab keinen Ausweg. Heute Abend war schließlich der all jährige Winterball im Königshause. Ich war verdammt nochmal aufgeregt. Der Prinz, Alexander und ich, waren schon immer relativ gute Freunde gewesen, jedoch hatte ich ihn ewig nicht mehr gesehen. Ich bin mit ihm aufgewachsen und wir haben fast unsere ganze Kindheit miteinander verbracht. Doch irgendwie hatten wir beide andere Dinge zu tun.

Jedenfalls war ich zum ersten mal nach Jahren auf diesem Ball. Die Königin und der König hatten meine Eltern zwar jedes Jahr zu diesem Ball eingeladen, jedoch war es das erste mal, dass ich nach dem Tod meiner Großeltern mit kommen durfte. Meine Eltern kannten das Königspaar ebenfalls schon aus Kindheitsjahren, denn früher waren diese auch gut befreundet gewesen. Die Eltern meiner Eltern, sprich meine Großeltern hatten früher für das Königspaar gearbeitet und so waren wir auch in gewisse Maßen zu unserem Wohlstand gekommen. 

Die Minuten waren an mir vorbei gezogen, wie der Wind es tat und ich saß nun im Auto. Das Schloss war circa Zehn Minuten von der Villa meiner Eltern entfernt. 

Relativ schnell hatte ich das riesen Gebäude erreicht und konnte nur staunen. "Wow.", entwich es mir. Zwei Türme, die jeweils an den Seiten in den Himmel ragten und sein großes Mittelhaus, dass durch mehrere Balkone an der Vorderseite geschmückt war. Ich hatte schon viele Bilder von dem Schloss gesehen, hattes es aber noch nie in Wirklichkeit gesehen. Es war viel schöner, als ich es mir vorgestellt hatte. 

An der großen Eingangstür wurde ich von zwei Bediensteten der Königsfamilie begrüßt und es wurde nach gesehen, ob ich auf der Gästeliste stand. Natürlich tat ich das und die beiden freundlichen Männer ließen mich hinein. 

Die Eingangshalle war allein fast so groß, wie unsere ganze Villa. Mein Mund blieb mir offen stehen und ich konnte nicht anders, als zu staunen. Eine etwas ältere Lady kam auf mich zu und hackte sich bei mir ein. "Hier entlang.", erklärte sie mir und führte mich zu einer verschlossenden Tür. Diese öffnete sie und der Saal baute sich hell leuchtend vor mir auf. 

Von der Decke hingen lauter Lichterketten hinunter und am Ende des Raumes stand ein großer, wunderschön geschmückter Weihnachtsbaum. Der Raum war in einen süßlichen Geruch aus Weihnachten und Alkohol getunkt. Und da stand er. In seinem dunkelblauen Anzug sah er so erwachsen aus. Eine Frau, vermutlich seine Zukünftige, stand neben ihm und beide redeten sie mit einem etwas älteren Paar, vermutlich die Eltern seiner Zukünftigen.

Ein komisches Gefühl breitete sich in meinem Körper aus, war jedoch so schnell gegangen, wie es gekommen war. Ich ging nun geradewegs auf Alec zu.

"Alexander.", rief ich. Vielleicht hatte ich etwas zu laut gerufen, denn viele der Leute drehten sich zu mir um und starrten mich an.

Alecs Blick schnellte zu dem meinem und ein glänzend huschte in seine Augen. "Magnus. Oh mein Gott.", konnte er vor Freude nur noch flüstern. Freudentränen sammelten sich in seinen Augen und er kam auf mich zu. Sofort zog er mich in eine lange, innige Umarmung und am liebsten hätte ich ihn nie wieder losgelassen.

"Ich hab dich so vermisst. Ununterbrochen habe ich an dich gedacht, seit unserer letzten Begegnung. Jede Sekunde warst da nur du.", flüsterte er in mein Ohr. "Geht mir genauso.", flüsterte ich zurück.

Nach unserem tollen Wiedersehen, mussten wir uns irgendwann trennen und ich lief etwas planlos in dem großen Saal herum. Schließlich traf ich meine Eltern und mit einem Glas Punsch in der Hand, unterhielt ich mich mit ihnen.

Plötzlich begann jemand mit einem Löffel gegen ein Weinglas zuschlagen. In Sekundenschnelle schwieg der ganze Saal und die ganze Aufmerksam gehörte ihm. Alec stand dort, neben ihm die Frau von vorhin und da war es wieder, dieses komische Gefühl.

Alec begann mit einer langen Rede, jedoch hörte ich ihm nicht wirklich zu. Ich war durchgehend fixiert auf seine wunderschönen, vollen Lippen, doch kein Wort drang zu mir durch.

"Das ist Lydia, meine Zukünft...", plötzlich spürte ich Alecs Blick auf mir und fragte mich, wieso er aufgehört hatte zureden. Dieses Gefühl von vorhin wurde schlimmer und mir wurde klar, dass es ein höllischer Schmerz war. Dieser wurde noch schlimmer, als mein Blick zu Lydia wanderte.

"Ich kann das nicht, es tut mir leid.", hallte Alecs Stimme aufeinmal leise durch den stillen Saal. Jeder einzelnde im Raum schaute ihn verwirrt an, unter anderem mir.

Alec setzte sich unerwartet in Bewegung und kam genau auf mich zu. Ich konnte garnicht realiesieren, was passierte, als Alecs Lippen schon auf meinen lagen. Es war als würde ich schweben. Der Boden unter meinen Füßen begann sich aufzulösen und die Massen um uns herum verschwanden. Das Gefühl von Schmerz war nun Freude und ich verstand das alles nun endlich. Das war es. Das was das geweswen, was ich schon immer wollte. Mein Leben lang hatte ich darauf gewartet, auf diesen Moment.

Malec Christmas OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt