9. Dezember[Überarbeitet]

165 13 1
                                    

Alec PoV

Meine Beine taumelten über den dicken Schneeschichten, die auf den Bergen lagen, während ich mit dem Lift zurück an die Spitze des Berges fuhr. Neben mir saß mein Klassenkamerade Magnus, jedoch redeten wir nicht wirklich miteinander. Wir waren zwar auf einem Zimmer und auch in eine gemeinsame Gruppe eingeteilt, doch irgendwie harmonierte es nicht so wirklich zwischen uns. Wir starrten beide Löcher in die Luft und versuchten die Anwesenheit des jeweils anderen zu ignorieren. Vor uns befanden sich grünschwarze Tannenwälder, dessen Tannen mit dem weißen, glitzernden Schnee bedeckt waren.

"Wunderschön, nicht wahr.", fragte Magnus verträumt und genauso verträumt erwiderte ich ein knappes "Ja". Danach herrschte wieder Stille. Seit einem Tag waren wir nun schon hier in Südtirol, um unsere Skifreizeit zu vollbringen. Alle 10. Klassen waren hier her gefahren, jedoch befand sich jede Klasse in einer anderen Jugendherberge.

Als wir oben an der Piste angekommen waren, verließen wir den Lift. Fast stolperte ich über meine eigenen Füße, fing mich aber noch bevor es wirklich peinlich geworden wäre. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Magnus schmunzelte, ignorierte ihn jedoch einfach weiterhin. Den ganzen Tag über fuhren wir die Piste hinunter und dann mit dem Lift wieder hinauf. Kein einziges Wort hatten wir mehr nach unserer kurzen Konversation gewechselt, mich störte dies aber auch nicht. Am Ende des Tages, mussten wir gemeinsam mit einem Partner einen Slalom machen und ich musste dies natürlich mit Magnus machen. Anfangs war ich stur, doch dann wurde ich lockerer und ließ mich drauf ein. Schließlich klappte alles so gut wie perfekt und wir konnten zurück in die Jugendherberge gehen.

Die Jugendherberge war sehr altmodisch eingerichtet, doch war es süß und gemütlich. In jedem Raum hingen Kronleuchter und die ein oder andere Kerze brannte. Als ich endlich wieder auf meine Zimmer war, befreite ich meinen Körper von den unzähligen Klamotten und hüllte ihn in nur noch eine Jogginghose und ein Shirt. Nach und nach trudelten meine Zimmergenossen ein. Magnus war der Letzte, der den Raum betrat.

Ich war mit Magnus, Simon und Raphael auf einem Zimmer. Raphael und ich waren wirklich gute Freunde, mit den anderen beiden hatte ich nicht viel zutun. Wie jeden Tag ging zuerst Raphael und dann Simon duschen. Als die beiden fertig waren, begaben sie sich aus dem Zimmer, um vermutlich mit ihren Freundinnen Zeit zu verbringen. Nun war ich an der Reihe. Ich betrat das Badezimmer und entledigte mich meinen Klamotten. Zufrieden seufzte ich auf, als das warme Wasser meine Haut hinunter floss. Als ich mich schließlich gewaschen hatte, band ich mir ein Handtuch um die Hüften und verließ das Bad.

"Magnus du kannst...", wollte ich gerade sagen, als ich die Tür hinter mir ins Schloss fiel. Doch musste ich den Satz nicht zu ende bringen, denn Magnus stand genau vor mir. Er schaute mir tief in die Augen, ich tat es ihm gleich. Erst jetzt fielen mir seine wunderschönen braunen, fast schwarzen Augen auf. Mein Herz begann zu rasen und mein Atem stockte, als er mir näher kam.

Er legte seine Hände links und rechts über mir auf der Tür ab und kam mir so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spürte. Dann tat er etwas, womit ich niemals in meinem Leben gerechnet hätte. Er legte seine Lippen auf meine. Es war ein sehr kurzer und zurückhaltender Kuss, doch wurde meinen Körper durch das intensivste Gefühl geprägt, was ich je gespürt hatte.

"Was hab ich getan? Es tut mir leid. Ich hab mir nur schon so oft vorgestellt, wie es sein würde dich zu küssen und da hab ich gedacht probiere ich es einfach mal aus.", sprudelte es aus Magnus heraus, der daraufhin verlegen zu Boden starrte. "Ach halt die Klappe du Idiot.", sagte ich und zog ihn wieder zu mir. Unsere Lippen trafen ein weiteres mal aufeinander und dieses unbeschreibliche Gefühl kehrte zurück. Dieses mal war der Kuss länger und auch schon etwas vertrauter. Ehrlich gesagt habe ich mich auch schon das ein oder andere mal gefragt, wie es wäre den schüchternsten Jungen aus unserer Klasse zu küssen. Dieser gewisse Reitz hatte mich nicht enttäuscht, denn das Gefühl seiner Lippen auf meinen war wunderschön. 

Malec Christmas OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt