21. Dezember[Überarbeitet]

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Alec PoV

Wieso konnte dieses verdammte Geräusch der Stille nicht  einfach aus meinem Kopf verschwinden? Ständig war es da, selbst wenn ich mit mir selbst redete, um es loszuwerden, wollte es nicht gehen. Würde ich hier jemals wieder raus kommen? Seit einer gefühlten Ewigkeit saß ich hier schon alleine in diesem gammeligen weißen Raum, gequält von Hunger und eingenommen von der ständigen Lust zu morden. Mir war klar, dass das der Grund war warum ich hier  hockte, doch ich wusste nicht wie ich dieser Lust entgehen konnte, sie war fast schon ein Teil von mir geworden. Ich konnte nichts dagegen tun.

Seit ich hier war, hatte ich jegliches Zeit und auch Raumgefühl verloren und alles worum sich meine Gedanken drehten, war Mord. Wieso nur? Wieso konnte ich absolut nichts dagegen tun? Ich wollte das alles doch garnicht. Ich wollte einfach nur ein ganz normales Leben führen, wie jeder andere Mensch dieser Welt. Aber nein, ich saß hier. Ich hatte diese Krankheit, weswegen ich nach außen hin total gestört wirkte, doch in meinem Unterbewusstsein war ich ein normaler Mensch, der nicht von all den schrecklichen Dingen, die er getan hatte, tun wollte.

Auf einmal öffnete sich die Tür des Raumes. Nennen wir ihn einfach mal meinen Raum, in gewisser Maßen war er das auch. Jedenfalls kam ein in Uniform bekleideter Mann hinein. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen und es war auch definitiv keiner, der hier schon länger arbeitete. Jeden Tag kam nämlich einmal jemand in meinen Raum hinein und meistens waren es immer die Selben, doch er war noch nie hier gewesen. Er hatte sichtlich asiatische Wurzeln,  bewegte sich geschmeidig und kam auf mich zu während ich beobachtete, wie er beim laufen seine Hüften schwang. Verdammt war der Typ heiß. Jeder einzelne Gedanke war wie verschwunden und auch das nervtötende Geräusch aus meinem Kopf war wie verschwunden. All meine Sinne konzentrierten sich auf ihn. Wie er aussah, roch, was für Geräusche er machte und was er für Gefühle in mir erweckte.

Er war wunderschön, roch mehr als nur männlich, sein Atem schallte ruhig durch den Raum und unter seinen Blicken erschauderte ich. Der Mann kam immer näher. Bis gerade eben hatte ich noch auf dem Boden gesessen, doch jetzt hatte ich mich aufgerichtet und stand vor ihm. Sein Blick war starr auf mich gerichtete und es war als bräuchte er Jahre ,um den Raum zu durchqueren.

"Du bist also ein bisschen verrückt, mein kleiner?", fragte er belustigt, während er vor mir langsam zum stehen kam. Ich gab keine Antwort, war viel zu sehr damit beschäftigt die Situation zu realisieren. Plötzlich spürte ich einen Druck an meiner Kehle. Der Mann zog meinen Kragen zusammen und presste mich an ihm noch fester gegen die Wand. "Stimmt's?", hauchte er in mein Ohr. Sein Atem erzeugte eine kribbelnde Gänsehaut auf meinem Körper. Ich nickte nur als Antwort, denn mir fehlte die Luft zum reden.

"Ich bin übrigens der Neue, der ab sofort für dich verantwortlich ist. Spinner.", warf er mir gegen den Kopf. Seine Verhalten war so anders, als das der anderen. Er war so dominant, zielgerichtet und wusste genau was er wollte. Irgendwie machte mich seine Art an. Er sah mir direkt in die Augen und lagen seine Lippen auf meinen.  Es war alles andere, als ein unschuldiger Kuss. Er war hitzig, verlangen und geleitet von der Lust.

Ein unerträgliches Hämmern ließ mich aufschrecken. Sofort wurde mir bewusst, dass alles nur ein Traum gewesen war. Diesen jungen Mann gab es garnicht und das Geräusch in meinem Kopf war längst nicht verschwunden. Doch als die Tür zu meinem Raum geöffnet wurde, traute ich meinen Augen nicht. Er war es. Er, der Kerl aus meinem Traum. Gerade trat er in meinen Raum hinein...

Malec Christmas OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt