Türchen 18

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Türchen 18:
Sergio Ramos x Gerard Piqué
(Geschrieben von SoccergirlGG )

Es war schon dunkel und eisig kalt draußen, als Gerard gerade die Tür in das große Gebäude öffnete. Er schob die schwere Holztür auf, bevor er sich durch das Treppenhaus, die große Wendeltreppe herauf machte zu dem Appartement, dass ihm und Sergio gehörte. Er vermutete, dass Sergio schon schlief, da Gerard es nicht zu einer christlichen Zeit nach Madrid geschafft hatte. Zwar hatte er Sergio versprochen, dass sie den heutigen Abend zusammen verbringen würden, da Nikolaus war, jedoch war es Gerard nicht gelungen pünktlich loszufahren. In Barcelona war noch viel zu erledigen gewesen und er konnte alles nicht einfach so stehen lassen. So kam es nun, dass es schon nach zwölf war und somit Nikolaus auch vorbei war. Gerards Laune war auch dementsprechend. Er war durchgefroren, da es nur einen leeren Parkplatz einige Straßen weiter gab, er war müde, hungrig und schlecht gelaunt.
Er schloss die zweite Tür, diesmal in ihr Appartement, auf und bemerkte, sehr zu seinem Erstaunen, dass das Licht noch brannte.
„Babe?", rief er in die Wohnung und zog sich die Schuhe aus, stellte sie ordentlich neben die anderen und hing seine Jacke auf.
„Baby!", wiederholte er sich, diesmal ein wenig lauter, da er das Klirren von Tellern gehört hatte und sich damit sicher sein konnte, dass Sergio nicht einfach vergessen hatte, das Licht auszumachen. Gerard trat in ihr kleines, gemütliches Appartement und sah um die Ecke in die kleine Küche. Er fand Sergio an der Spüle, wo er gerade einen Teller wischte.
„Sergio", meinte Gerard dann und erreichte somit, dass sein Freund ihm doch endlich eines Blickes würdigte. Ziemlich genervt sah Sergio kurz zu Gerard und wandte sich dann von ihm ab. Gerard nickte bloß und wusste sofort, wo das Problem lag.
„Du bist sauer wegen Niklaus, stimmt's?", fragte er dann und fühlte sich mit jeder Minute noch schlechter, als ohnehin schon. Sergio antwortete zwar auf seine Frage nicht direkt, doch sein Blick war Antwort genug.
„Es tut mir leid, Jordi hat mich aufgehalten und ich hatte auch noch was wegen dem Verein zu tun", murmelte Gerard. Sergio lachte auf: „Ja, dann hättest du ja gleich da bleiben können!"
Sergio wischte sich die Hände mit dem Küchentuch ab und warf es dann auf die Küchentheke, bevor er an Gerard vorbei stolzierte in Richtung des Wohnzimmers.
„Ich wollte dich noch sehen", meinte Gerard dann. Sergio lachte wieder: „Tja, ich dich aber nicht"
Für Gerard fühlten sich die Worte an wie ein Schlag in die Magengrube. Er beobachtete seinen Freund, der sich gerade sein Handy vom Sofatisch nahm und sich auf den Weg ins Schlafzimmer machen wollte, doch von Gerards Stimme zurück gehalten wurde.
„Ich hab's falsch gemacht, ich hätte zumindest Bescheid geben sollen. Ich weiß das, es tut mir leid", sagte Gerard. Sergio blieb stehen und ließ die Worte kurz auf sich wirken, bevor er sich zu Gerard umdrehte.
„Ich bin müde, gute Nacht", waren seine einzigen Worte, bevor er sich auf den Weg ins Schlafzimmer machte, wo er die Tür lautstark hinter sich zuschlug. Gerard zuckte bei dem Geräusch zusammen. Zwar wollte sich Gerard nicht streiten, doch er kannte sich und wusste, dass er kein Auge zutun würde, würde er das mit Sergio nicht klären. Also machte er sich auf den Weg in Richtung des Schlafzimmers und stieß die Tür auf. Sergio versuchte ihn weiterhin zu ignorieren und beschäftigte sich damit, sich umzuziehen, während er sich hinter der Schranktür versteckte.
„Ich habe gesagt, es tut mir Leid. Mehr kann ich auch nicht tun. Ich habe eine Fehler gemacht, es wird nicht wieder vorkommen!", meinte Gerard dann, doch Sergios Antwort folgte schnell und unerwartet.
„Doch wird es. Es wird wieder vorkommen. Du wirst wieder erst um ein, zwei Uhr nach Hause, wenn das überhaupt Zuhause ist, kommen", brummte Sergio, ohne hinter dem Schrank hervor zu schauen. Gerard zog verwundert die Augenbrauen zusammen.
„Was ist hier wirklich das Problem?", fragte er dann. Endlich sah Sergio hinter der Schranktür auf und warf das T-Shirt wütend aufs Bett, während er sich noch die Jogginghose zuschnürte.
„Mein Problem ist der ganze Scheiß hier!", brüllte er dann auf einmal und warf seine Arme in die Luft: „Diese scheiß Wohnung, die viel zu klein ist, wo es ab elf kein heißes Wasser mehr gibt. Mein Problem ist, dass wir uns nicht bei mir oder dir treffen können, weil uns sonst vielleicht die Paparazzis sehen. Und dass wir es auch nicht der Mannschaft sagen und ich mich jetzt Montag auf den Rasen stellen muss und sie mich alle über das Mädchen ausquetschen, mit dem ich heute angeblich ein Date hätte, die aber in Wahrheit nicht einmal existiert. Und jetzt komm mir nicht mit einer Entschuldigung, weil die mir einen Scheiß bringt, hörst du.
Natürlich wird es öfter passieren!"
Gerard schluckte schwer, als Sergio ihm die Worte, seine Probleme, so ins Gesicht schrie. Er bemerkte das Glitzern in Sergios Augen, wo sich scheinbar die Tränen schon sammelten.
„Und heute, heute sollte besonders werden. Weil heute Nikolaus ist und ich dachte, ich dachte, wenn wir schon nicht Weihnachten zusammen sind, dann wenigstens Nikolaus", wisperte Sergio, bevor seine Stimme abbrach.
„Sergio, ich..."
„Nein", unterbrach ihn sein Freund: „Sag nicht, du wusstest nicht, wie schwer das für mich ist. Ändern an dem ganzen wird das sowieso nichts"
„Willst du darüber reden?", fragte Gerard dann, doch Sergio schüttelte entschlossen seinen Kopf: „Das wird daran auch nichts ändern"
Gerard sah enttäuscht zu Sergio, der sich über die Augen wischte.
„Ich gehe schlafen", eröffnete Sergio dann und marschierte in Richtung des Bettes, ließ Gerard mal wieder stehen, der sich momentan die Frage stellte, ob er hier nicht überflüssig war.
„Soll...soll..willst du das ich wieder gehe?", presste der Katalane dann heraus. Sergio, der gerade die Decke umwarf, sah auf und zuckte mit den Achseln.
„Es ist mir egal", wisperte er dann traurig: „Ob du jetzt oder morgen in aller Frühe fährst. Mehr Zeit gibt uns das so oder so nicht wirklich"
Gerard nickte bloss traurig, wollte eigentlich schon gehen, als sein Kopf ihm eine Frage über die Lippen kommen ließ, die er nie erwartet hätte stellen zu müssen.
„Und willst du, dass ich für immer gehe?", es kam ihm auf einmal über die Lippen. Er war selbst überrascht von sich, wusste nicht, ob er die Worte bereuen sollte oder nicht. Sein Blick lag mal wieder auf Sergio, der in seiner Handlung, ins Bett zu krabbeln, inne hielt und stattdessen in gekrümmter Haltung zu Sergio sah. Sergio sagte nichts, weder Ja noch Nein und Gerard war sich sicher, dass er mit nichts von dem gerechnet hatte, als er heute ins Auto gestiegen war. Er hatte mit einem kleinen Streit gerechnet, aber nicht, dass es womöglich auf eine Trennung hinauslaufen würde.
„Ich...ich weiß es nicht", waren die Worte Sergios und damit mit Sicherheit nicht die Worte, die sich Gerard gewünscht hatte. Niedergeschlagen gab er zurück: „Ah, verstehe"
Er trat aus dem Schlafzimmer hinaus und drehte sich noch mal im Türrahmen.
„Ich hoffe du findest wen, mit dem du alles teilen kannst und nicht nur dein halbes Leben. Du hast es wirklich verdient glücklich zu sein", meinte er in Richtung Sergio und hatte Worte selten so ernst gemeint. Sergio kullerte eine Träne über die Wange: „Ich liebe dich, nur...nur ich...nur eben"
„Ist Liebe manchmal nicht genug, ich weiß", beendete Gerard den Gedanken seines mittlerweile Ex Freundes. Mit gesenkten Kopf nahm er seine Jacke wieder mit, auf den Weg zur Tür und erwartete gar nicht von Sergio aufgehalten zu werden.
„Es tut mir leid", schrie ihm Sergio noch hinterher.
„Es tut mir leid, dass ich das nicht kann"
Gerard schüttelte seinen Kopf, sah durch die Wohnung in Sergios weinendes Gesicht.
„Keiner kann das", waren seine letzten Worte, bevor er durch die Tür ging und damit seine große Liebe verließ.

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