Türchen 22

925 25 1
                                    

Türchen 22:
Iker Casillas x Sergio Ramos
(Geschrieben von SoccergirlGG)

„Scheiße man!", brummte Sergio genervt und ließ sich auf die Bank plumpsen.
„Wenigstens haben wir einen Punkt bekommen", versuchte Marcelo schon jetzt das positive im Unentschieden des Clásicos zu sehen.
„Ja, aber es ist das Clásico, Unentschieden ist Verloren. Wir sind in der Tabelle hinter ihnen, das wäre die perfekte Möglichkeit gewesen sie zu überholen!", brummte Sergio und fuhr sich genervt durchs Gesicht.
„Das wäre so einfach gewesen, wir waren besser, fuck!", schnaubte er. Marcelo sah zu ihm, doch beschloss dagegen nichts zu sagen. Sergio war im Moment auf Dauer angespannt und unter Druck, da er Sorge hatte, diese Saison würde verlaufen wie die letzte. Auch wenn Marcelo oftmals schon versucht hatte ihm ein wenig des Drucks von den Schultern zu nehmen, doch wirklich gelungen war es ihm nicht, da brauchte er sich nicht zu belügen. Das einzige was ihn beruhigte, war, dass es nur noch ein Spiel vor der Winterpause war, in der sich Sergio hoffentlich und auch vermutlich ausruhen würde. Iker würde kommen, so hatte Marcelo erfahren und Iker konnte Sergio schon immer beruhigen.
„Wir sind in der Rückrunde besser. Wir trainieren alle noch härter und ich weiß dann auch was auf mich zukommt und werde noch besser sein!“, murmelte Federico neben Sergio auf der Bank, dessen erstes Clásico heute stattgefunden hatte. Entgegen Marcelos Erwartungen beziehungsweise Hoffnungen Sergio würde darauf freundlich reagieren, meinte dieser nur kalt: „Ach komm, lass stecken!“
Sergio ließ das Duschen ausfallen, wie oft, wenn er nicht bester Laune war und wartete auf der Bank bis der Rest fertig war.
„Nimm‘s nicht so ernst, er ist sauer, aber nicht auf dich“, meinte Marcelo zu Fede, den Sergios Worte härter getroffen hatten, als erwartet. Der Junge nickte bloß: „Vermutlich hast du recht“
„Ich habe recht, ich kenne ihn ein paar Jährchen länger als du! Du hast super gespielt und Sergio weiß das!“, lächelte Marcelo, sodass auch Fede leicht anfing zu strahlen. Sergio wiederum saß noch immer mit einem ausdruckslosen Gesicht auf der Bank und wirkte schon fast so, als würde er Moleküle in der Luft zählen, so konzentriert war er.
Auch als es an der Tür der Kabine klopfte, reagierte Sergio nicht, sodass Isco die Tür öffnen musste.
„Iker?“, fragte er sofort leise, als er den Torhüter hinter der Tür entdeckte. Sofort nickte Iker: „Hey!“
„Was machst du denn hier? Sese meinte du würdest erst in zwei Tagen kommen!“, fragte Isco weiter.
„Ist eine Überraschung. Ich habe das Spiel auf der Tribüne gesehen. Wie geht‘s ihm?“, fragte Iker, der sich schon vorstellen konnte, dass Sergio nicht bester Laune war.
„Naja, wir sind uns nicht ganz einig ob er noch lebt oder nicht“, gab Isco spaßig zu und öffnete die Tür ein wenig weiter, sodass Iker eintreten konnte. Sergio erkannte in dem Moment Ikers schwarze Lackschuhe und sah überrascht auf.
„Was machst du denn hier?“, fragte er irritiert, sodass sich nun die gesamte Mannschaft Iker bemerkte. Dieser winkte allen zu und schritt dann zu Sergio herüber.
„Ich wollte dich besuchen, mir das Spiel angucken“
„Zeitverschwendung!“, murmelte Sergio bloß. Iker verdrehte seine Augen und sah zu Marcelo, der bloß ahnungslos mit den Achseln zuckte.
„Komm, gib mir die Tasche, wir gehen“, beschloss Iker dann kurzerhand, der das Gespräch mit Sergio nicht wirklich vor dreißig Augenpaaren führen wollte. Sergio widerstrebte sich nicht, sondern reichte Iker seine Tasche und folgte ihm dann, nach einer kurzen Verabschiedung, aus der Kabine.
„Ihr habt nicht verloren!“, waren Ikers erste Worte, als die Tür zufiel. Zeitgleich legte er einen Arm um dessen Schulter.
„Fühlt sich aber so an“, nuschelte Sergio und kuschelte sich an Iker.
„Wir hätten an ihnen vorbeiziehen können, so einfach!“
„Sie hätten aber auch den Abstand ausbauen können, haben sie auch nicht geschafft“
Sergio brummte bloß. Er mochte seinen Pessimismus gerade lieber. Iker drückte ihm einen Kuss auf den Haarschopf.
„Guck mal, es ist gerade einmal die halbe Saison vorbei und euch trennen nur ein paar Tore. Irgendwann wird Barca patzen und ihr zieht an ihnen vorbei!“
„Und wenn nicht?“
„Dann schießt ihr die Rückrunde über mehr Tore als sie!“
„Und wenn wir patzen?“
„Und was wenn nicht?“, stellte Iker die Gegenfrage. Sergio sah zu ihm und seufzte: „Verstehe schon, ich bin gerade zu pessimistisch!“
„Du hörst dich an wie ein depressiver Fisch!“, stimmte ihm Iker lachend zu.
„Seit wann können Fische depressiv sein und reden?“, fragte Sergio skeptisch und zog seine Augenbraue hoch. Iker stöhnte genervt auf: „Mir wäre es sehr lieb, wenn du nicht immer alles hinterfragen würdest, was ich sage. Das würde unser beider Leben einfacher machen!“
Sergio musste dann doch schmunzeln. Die beiden liefen bis zum Wagen des Torhüters, wo er Sergios Trainingstasche in den Kofferraum lud, nur um kurz darauf von diesem durch eine stürmische Umarmung überfallen zu werden.
„Ich habe mich noch gar nicht für die Überraschung bedankt!“, nuschelte Sergio in dessen Halsbeule und drückte seinem Freund einen Kuss auf die Wange, der ihm lachend über den Rücken strich.
„Freut mich, dass die Überraschung gelungen ist!“
„Bleibst du schon bis zum Ende der Winterpause oder musst du nochmal zurück?“
Iker schüttelte seinen Kopf: „Ich bleibe, ich habe nichts mehr in Porto zu tun!“
Sergio begann zu strahlen und küsste seinen Freund.
„Ich freue mich!“, grinste er und kuschelte sich an Iker. Sergio war sich auch sicher, dass der Pessimismus schnell verfliegen würde, wenn Iker bei ihm war. Denn der Morgen machte den Tag und der Morgen war besser, wenn Iker neben ihm lag.

Fußball Adventskalender 2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt