Türchen 23

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Türchen 23:
Bernd Leno x Marc-Andre Ter Stegen
(Geschrieben von mir)

Bernd:
Gedankenverloren laufe ich in Richtung Aufzug, als ich plötzlich gegen eine Person stoße.
,,Pass doch auf" murrt mich diese an, an der Stimme erkenne ich dass es sich um Marc handelt. Wie ich diesen Typen hasse. Naja hassen ist vielleicht das falsche Wort dafür, ich kann es nicht genau sagen. Zum einen würde ich ihn am liebsten gar nicht sehen müssen, zum anderen habe ich so ein komisches Gefühl wenn ich an ihn denke. Irgendwie ein schönes Gefühl, dennoch anders als bei anderen Kollegen.
,,Hallo? Würdest du mir jetzt mal bitte aus dem Weg gehen?" meint er genervt. Was hat der denn so eine schlechte Laune?
Wortlos trete ich zur Seite und er geht augenverdrehend weiter. So wie Marc sich verhält, könnte man eher meinen, dass er mich hasst.
Ich vergesse diese Gedanken um Marc und gehe zurück in mein Zimmer. Wir haben alle Einzelzimmer, aber es hätte mir auch nichts ausgemacht, mir mit jemandem das Zimmer zu teilen. Dann wäre es nicht so einsam, obwohl ich zuhause ja auch alleine bin. Ich lasse mich auf das Bett fallen und gehe ein bisschen an mein Handy.
Plötzlich klopft es und ich gehe an die Tür. Davor stehen Jule und Kai.
,,Hey, wir dachten uns, wir könnten noch irgendwas zusammen machen?" fragt Kai.
,,Okay gerne" lächle ich und wir gehen ein bisschen nach draußen.
Fragen wie: ,,Wie geht's dir in England", oder ,,wie sieht es mit einer Freundin aus?" werde ich gefragt. Einfach ein bisschen Smalltalk. Schon zu Leverkusener Zeiten verstand ich mich gut mit den beiden.
,,Schaut mal da sind Marco und Marc. Wollen wir nicht zu ihnen?" schlägt Jule auf einmal vor.
Auch wenn ich nicht sonderlich Lust darauf habe, den Abend mit Marc zu verbringen, nicke ich und wir setzen uns zu ihnen an die Hotelbar. Da nur noch neben Marc ein Platz frei ist, setze ich mich eben neben den Barcelona-Keeper.
Ich bestelle mir ein Wasser, da wir morgen Training haben und ich habe keine Lust auf Stress mit Jogi, wenn ich Alkohol trinke.
Marc ignoriert mich erstmal und lauscht der Unterhaltung die Marco, Kai und Julian begonnen haben, weshalb ich auch nichts sage. Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, was ich mit Marc reden sollte. Außerdem habe ich das Gefühl, dass er etwas gegen mich hat. Denn das vorhin, würde ich nun nicht nur auf schlechte Laune schieben, denn mir gegenüber war er noch nie anders drauf. Zumindest schon lange nicht mehr.
Kai und Julian verabschieden sich irgendwann, somit sitzen nur noch Marc, Marco und ich an der Bar. Ich wollte eigentlich gar nicht solange bleiben, aber es war dann dich noch ganz nett. Ich will mich gerade auch verabschieden, da meint Marco, dass er kurz zur Toilette geht. Ich bleibe, da ich Marc auch nicht alleine lassen will. Oh man, was denke ich denn da? Er ist ein erwachsener Mann, das wäre doch nicht so schlimm, wenn er mal 2 Minuten alleine ist. Trotzdem will ich irgendwie nicht gehen, daher bleibe ich. Erst jetzt fällt mir auf, das Marc mich ansieht und auch mein Blick bleibt an ihm hängen.
,,Wow, diese wunderschönen Augen" denke ich mir.
,,Wie bitte?" fragt er. Mist, hab ich das gerade laut gesagt.
,,Was hast du gerade gesagt?" fragt er verwirrt.
,,Äh, nichts... also doch, aber, also ich habe nur über das morgige Spiel nachgedacht'' lüge ich. Super gemacht Bernd! Weil er das auch glauben wird. Marc ist doch nicht dumm.
,,Äh ich habe da aber was anderes verstanden" meint der jüngere.
,,Dann hast du wohl etwas falsch verstanden" sage ich, schroffer als gewollt. Wie lange braucht Marco denn noch?
,,Bernd..." beginnt er, unterbricht sich dann aber selbst.
,,Ja?" frage ich, während unsere Gesichter sich näher gekommen sind, ohne dass ich es gemerkt habe.
,,Darf ich was... ach scheiß drauf" meint er und schon hat sich ein Lippenpaar auf meine Lippen gelegt. Der Kuss ist kurz, aber intensiv. Ich habe gar keine Zeit ihn zu erwidern, da hat er sich schon von mir gelöst.
,,Das war ein Fehler, vergiss diesen Kuss bitte, es tut mir Leid" meint er, legt das Geld für seine Bestellung hin und verschwindet schnell. Eine Sekunde später kommt Marco fröhlich pfeifend um die Ecke, hält dann aber inne.
,,Wo ist Marc?" fragt er mich.
,,Äh, der ist in sein Zimmer gegangen, er war wohl müde" sage ich zu dem älteren.
,,Hm okay'' meint Marco skeptisch.
,,Äh ja. Marco, ich hoffe es macht dir nichts aus, aber ich würde dann auch mal" entschuldige ich mich und er nickt bloß. In meinem Zimmer dusche ich mich kurz und lege mich dann ins Bett, aber an Schlaf ist absolut nicht zu denken. Immer noch schwirrt mir der Kuss mit Marc im Kopf herum. Ich muss mit ihm darüber sprechen, aber wann? Morgen beim Training ist es schlecht, da ist Manu die ganze Zeit bei uns und später ist das Spiel. Danach feiern wir entweder oder es ist nicht die passende Stimmung. Oh man, wieso muss ich immer in solche Situationen hineingeraten? Und wieso beschäftigt much dieses Thema so sehr?
Am nächsten morgen, geht es nach dem Frühstück zum Training. Marc war ziemlich abgelenkt, doch mir ging es da nicht anders. Kopfschüttelnd wurden wir von Manu beobachtet: ,,Jungs, ist alles okay bei euch?"
,,Ähem klaro, alles bestens. Stimmts Marc?" meinte ich und boxte Marc leicht in die Schulter. Er nickte nur abwesend und das Training ging weiter.

Während des Spiels:
Geknickt sitzt Marc neben mir auf der Bank. Ich sage nichts, was sollte ich nun auch sagen? Über das von gestern will ich zwar sprechen, aber jetzt ist definitiv nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Ich lehne mich also zurück und beobachte weiterhin das Spiel. Ich kann ihn ja verstehen, ich finde es auch nicht sonderlich toll, das Manu immer im Tor steht, aber was will man machen? Zumindest konnten wir das Spiel für uns entscheiden, was Marc dann doch noch ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Daraufhin wurde eine kleine Siegesfeier veranstaltet und dort sah ich meine Chance, mit Marc zu sprechen. Also ging ich zu ihm und meinte selbstbewusst: ,,Marc, wir müssen reden!"
,,Ach ja?" erwiderte er, ließ sich aber mitziehen.
,,Du weißt genau worüber ich mit dir reden möchte" sagte ich, als wir in einer ruhigeren Ecke waren.
Er musste seufzen: ,,Bernd, lass uns dieses Thema doch einfach unter den Teppich kehren.''
,,Das können wir gerne machen, aber erst wenn du mir sagst, ob der Kuss dir etwas bedeutet hat" antwortete ich.
,,Bernd...'' murmelte er.
,,Sieh mir in sie Augen und sag dass es dir nichts bedeutet hat, dann lass ich dich für alle Ewigkeit in Ruhe" kommt von mir.
Er hebt seinen Kopf, sieht mir mit glasigen Augen in meine Augen und sagt: ,,Es hat...", weiter spricht er nicht, sondern bleibt mit seinem Blick an meinen Augen hängen. Dann wiederholt er den Kuss von gestern, welchen ich liebend gerne erwidere.
,,Bernd ich kann es nicht leugnen, okay? Ich empfinde mehr für dich, als ich sollte und ich halte es in deiner Nähe kaum aus, weil ich dich einfach nur küssen will und dich in den Arm nehmen will. Du machst mich einfach verrückt!", gesteht er.
Ich muss lächeln, schlinge meine Arme um ihn und sage: ,,Das ist schön, denn ich empfinde genauso für dich!"
,,Wirklich?" fragt er und ich nicke: ,,Natürlich, würde ich sonst das tun?". Daraufhin lege ich meine Lippen auf seine und küsse ihn.

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