Türchen 6

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Türchen 6:
Łukasz Piszczek x Mats Hummels
(Geschrieben von SoccergirlGG)

Einen schönen Nikolaustag wünsche ich euch!🎅

(Spielt zur Saison 18/19)

I'm in the kitchen while you smoke outside
You're careful not to let the smoke inside

Ich schob die Schüssel unter den Wasserstrahl und spülte die Reste des Essens aus ihr heraus. Mein Blick glitt durchs Fenster und ich entdeckte Lukasz vor dem Tür stehend, mit einer Zigarette zwischen seinen Lippen. Begeistert war ich nicht, dass er wieder angefangen hatte zu rauchen, doch das lag nicht in meiner Macht daran etwas zu ändern. Also spülte ich weiter ab, doch beobachtete zeitgleich auch, wie Lukasz die Kippe immer wieder zu seinem Mund führte und einen erneuten Zug nahm. Er drehte sich zu mir und schenkte mir durchs beschlagene Glas ein müdes Lächeln. Doch er wandte seinen Kopf vor dem nächsten Zug wieder zurück, damit der Rauch nicht ins Haus kam. Er wusste, wie sehr ich es eigentlich hasste, das Rauchen allgemein, noch mehr, dass er rauchte. Es war einfach ein nie ausgesprochener Kompromiss zwischen uns beiden, dass Lukasz wenn dann außerhalb des Hauses rauchte und dafür sorgte, dass ich nicht passiv mitrauchen musste.

I always tell you it's poison
But I know it helps you take the edge off the day

„Kann ich dir noch irgendwie helfen?", hörte ich Lukasz fragen, als er in die Küche trat, während er sich noch aus seiner Jacke schälte. Ich schüttelte meinen Kopf und stellte gerade das letzte Glas ins Regal: „Geht schon, alles gut"
Durch einen Seitenblick beobachtete ich, wie Lukasz gerade die Zigarettenpackung aus seiner Jeanstasche holte und sie stattdessen in die Jacke packte.
„Du weißt genau, dass das totales Gift ist!", wiederholte ich mich, da ich das ständig sagte, wenn er rauchte. Lukasz lachte bloß: „Das sagst du immer und ich weiß es! Aber so oft rauche ich dann nicht!"
„Mir wäre es lieber, wenn du es gar nicht tust!", meinte ich dazu bloß. Ich stützte mich mit den Armen auf der Theke ab und beobachtete Lukasz, der sich etwas gelassener an den Türrahmen lehnte und seinen Kopf an diesen legte. Auch wenn ich es nicht wahr haben wollte, dass diese kleinen Stängel auch nur im Ansatz etwas Gutes bewirken konnten, so musste ich doch eingestehen, dass sie Lukasz scheinbar wirklich halfen etwas vom Alltag los zu kommen. Ich beobachtete es nur immer wieder, dass er nach einer Zigarette etwas ruhiger und gelassener war und nicht mehr alles so an sich ran ließ.
„Ich gehe mir noch die Zähne eben putzen, dann können wir noch was machen!", erklärte Lukasz. Ich stimmte diesem Plan mit einem Nicken zu. Während Lukasz also die Treppen hoch zum Bad lief, wischte ich noch einmal über die Theke, bevor es auch für mich hieß, vom Alltag los lassen. Ich setzte mich aufs Sofa und legte die Beine auf das kleine Tischchen davor.

We get a drink before it's closing time

„Lust auf ein Glas Wein?", waren Lukaszs erste Worte, als er mir Gesellschaft auf dem Sofa schenkte. Er winkte mit der Weinflasche und ließ die Gläser kurz klirren.
„Gerne", lächelte ich, während ich einen Arm um meinen Freund legte. Der Pole schüttelte uns zwei Gläser des teuren Rotweins ein und sank dann in meine Arme. Mittlerweile hatte auch er seine Alltagskleidung gegen Jogginghose und Hoodie getauscht, so wie ich schon vor einigen Stunden. Ich schlürfte am Weinglas, während meine Finger über Lukaszs angewinkelte Beine strichen. Ohne zu ihm sehen zu müssen, wusste ich, dass er am Wegdriften war, so wie sein Kopf gegen meine Schulter fiel und er das Glas bedrohlich schief hielt.
„Willst du schlafen gehen?", hauchte ich in seinen Haarschopf und legte meine Lippen auf diesen. Lukasz schüttelte den Kopf.
„Ne, geht schon!", log er mit müder Stimme. Er kuschelte sich etwas näher an mich und nahm einen weiteren Schluck des Weins. Wir beide verfolgten noch die Sendung, die wir seit einer Stunde schon im Fernseher laufen hatten, auch wenn ich mir sicher war, dass Lukasz mental schon längst nicht mehr da war. Meine Vermutung wurde nur durch das leise Schnurren bestätigt. Ich stellte mein Glas auf den Tisch und nahm ihm auch seines aus der Hand. Lukasz war schon in de Tiefschlaf gefallen, bemerkte das gar nicht.
„Überhaupt nicht müde, natürlich nicht!", meinte ich lachend zu ihm. Ich schob meine Arme unter seinen Rücken und seine Kniekehlen und hievte ihn vom Sofa. Um ehrlich sein geschah so etwas ständig, sodass ich mittlerweile schon Übung darin hatte, Lukasz die steilen Treppen hochzutragen. Wie immer baumelte sein Kopf gegen meine Schultern und wie immer kratzten seine Füße an den Wänden, als ich die Treppen hoch schritt. Und auch wie immer weckte nichts davon Lukasz. Ich trat die Tür in unser Schlafzimmer auf und legte ihm auf dem Bett ab, wo er sich sofort die Decke krallte und sich an sie kuschelte. Ich nahm mir einen Moment um mir das Bild vom schlafenden Lukasz zu merken, auch wenn ich es so oft sah. Es war jedes Mal aufs Neue das süßte, was es gab.

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